BundesratStenographisches Protokoll754. Sitzung / Seite 29

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Meiner Wahrnehmung nach – und ich habe jetzt auch schon eine kleine Gruppe einge­richtet, die sich mit diesem Thema auseinandersetzt, wo wir immer wieder auch disku­tieren – scheint jetzt ein guter Moment zu sein, hier entsprechende Maßnahmen in die Wege zu leiten, da die Universitäten gerade auch dabei sind – Stichwort: Bachelor-Ausbildung, Stichwort: Master-Abschluss –, hier zu Neuordnungen zu kommen, wo man sich ja intensive Gedanken darüber machen muss, wie das im Bereich der Lehr­amtsbildung dann konkret ausschaut, und gleichzeitig aber auch die Pädagogischen Hochschulen in einer intensiven Entwicklungsphase stecken, sodass wir jetzt aus meiner Sicht idealerweise dieses und das nächste Jahr gut nützen könnten, da zu neuen Wegen zu kommen.

Ich habe daher mit großem und größtem Interesse auch die Wortmeldung von Minister Hahn zu diesem Thema zur Kenntnis genommen, der auch von einer gemeinsamen Ausbildung gesprochen hat. Mein Ziel wäre es, hier auch eine gemeinsame Arbeits­gruppe Unterrichtsministerium/Wissenschaftsministerium einzurichten, wo es aus mei­ner Sicht um drei zentrale Themen geht:

Erstens: Entwicklung von Leitlinien für die Lehramtsausbildung, die den Anforderungen einer sowohl wissenschaftsbasierten, forschungsorientierten, aber auch praxiswirksa­men LehrerInnen-Bildung entspricht, dass wir auch entsprechende berufsbiografische Curricula und pädagogische Berufsfelder entwickeln und dass wir daraus dann kon­krete Empfehlungen auch für die nächsten institutionellen Schritte ableiten. – Das wäre, wenn Sie so wollen, die nächste intellektuell zu bewältigende große Aufgabe, wo ich sehr hoffe, in Minister Hahn einen Partner auch bei diesem Thema zu finden.

Der zweite Punkt – und da ist immer die Frage: Wie geht man große Themen an? Lässt man es dabei bewenden und schaut man, ob diese Grundlagenarbeit gelingt? –, der zweite Ansatz, und dem ist auch viel abzugewinnen, gerade bei Innovationspro­zessen in Systemen, die großes Beharrungsvermögen aufweisen, ist das, was man oft „Prototyping“ nennt, nämlich einfach einmal zu beginnen mit konkreten Übungen und mit konkreten Schritten. Es gibt hier schon eine Reihe von Kooperationen zwischen Pädagogischen Hochschulen und Universitäten – ich erwähne hier die Pädagogische Hochschule in Kärnten, die einen Lehr- und Forschungsverbund mit der Universität Klagenfurt etabliert hat; ich erwähne die Steiermark, auch mit koordinierten Angeboten mit der Universität Graz im Bereich Ethik, aber auch der Pädagogischen Hochschule und der Universität Wien.

Ich werde in den nächsten Tagen und Wochen intensive Gespräche führen, ob wir auf diesem Weg nicht auch ein Schnellboot starten, wo wir einmal mit konkreten Studien-„Versuchslehrgängen“ – unter Anführungszeichen – einer gemeinsamen Ausbildung beginnen.

 


Präsident Helmut Kritzinger: Zusatzfrage? – Bitte, Herr Bundesrat.

 


Bundesrat Dr. Andreas Schnider (ÖVP, Steiermark): Frau Ministerin, Sie haben die Entwicklung der Pädagogischen Hochschulen angesprochen. Die laufen jetzt ein hal­bes Jahr, kann man sagen, ziemlich auf den Tag genau ein halbes Jahr.

Meine Frage: Wie beurteilen Sie den Start und die Entwicklung, was sich sowohl in den Pädagogischen Hochschulen des Bundes als auch in jenen der Kirchen tut?

 


Präsident Helmut Kritzinger: Bitte, Frau Bundesministerin.

 


Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur Dr. Claudia Schmied: Das ist noch weiterzuentwickeln und zu stärken! – Wir beschäftigen uns ganz intensiv und in regelmäßigen Abständen mit den Pädagogischen Hochschulen. Auch hier haben wir das Team rund um Professor Schratz mit eingebunden, um auch Beiträge zur Organi­sationsentwicklung zu leisten. An den konkreten Punkten – ich habe einen geschildert:


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