BundesratStenographisches Protokoll780. Sitzung / Seite 41

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Bundesministerin für Frauen und öffentlichen Dienst Gabriele Heinisch-Hosek: Ich weiß jetzt nicht, welchen finanziellen Aufwand Sie meinen. In der Schulung der Mit­arbeiterinnen – oder was meinen Sie, bitte? (Bundesrätin Michalke: Alles, was zusam­menhängt mit dem Gender Budgeting!)

Das kostet ja nichts, das bringt ja etwas, meiner Ansicht nach. Wenn wir die Budgets nach ihren Auswirkungen auf Männer und Frauen betrachten, dann wird einfach die Gewichtung des Budgets eine andere. Das kostet ja nichts, das bringt ja etwas! Es bringt den Frauen wahrscheinlich mehr in gewissen Bereichen, wo bisher Unterdotie­rung war. Im Förderbereich zum Beispiel, was weiß ich, in der Sportförderung könn-
te es beispielsweise der Fall sein, dass man hier eine andere Gewichtung vornehmen müsste.

Gender Budgeting sollte also – wir haben es ja in der Verfassung festgeschrieben –
ab 2013 in allen Budgets Eingang finden. Nicht nur im Budget des Bundes, auch in den Budgets der Länder und der Gemeinden muss man sich das Gesamtbudget auf seine Auswirkungen auf Männer und Frauen nach Maßgabe der Möglichkeiten anschauen. Und das bringt ja dann etwas, das kostet ja nichts!

Die Ausbildung der Leute kostet jetzt ein bisschen etwas, weil man in der Praxis noch nicht so wirklich gut weiß, wie man damit umgehen soll. Das gebe ich zu. Das ist ganz schwierig. Da gibt es Fragen wie: Was ist denn das schon? Was meint denn ihr damit? Wie soll ich denn das machen? – Ich glaube, das muss man wirklich trainieren und üben.

Das nächste Jahr ist dazu angetan, dass flächendeckend alle Ressorts eben mit die­sen praktischen Übungen auch konfrontiert werden, damit wir dann fit sind. 2011 und 2012 wird es einige Musterressorts geben, die das schon anwenden, und ab 2013 müssen wir es ohnehin tun.

 


Präsident Erwin Preiner: Weitere Zusatzfrage? – Bitte, Herr Bundesrat Zwanziger.

 


Bundesrat Peter Zwanziger (ohne Fraktionszugehörigkeit, Kärnten): Sehr geehrte Frau Ministerin, wie wollen Sie konkret den Frauenanteil in leitenden Positionen im öf­fentlichen Dienst, wie wollen Sie das umschichten?

 


Präsident Erwin Preiner: Bitte, Frau Ministerin.

 


Bundesministerin für Frauen und öffentlichen Dienst Gabriele Heinisch-Hosek: Ich will ihn erhöhen ich habe das heute schon einmal ausgeführt: 20 Prozent bei den SektionschefInnen, GruppenleiterInnen, 29 Prozent und 30 Prozent in den untergeord­neten Bereichen –, die zweite und dritte Ebene fit machen, die Angebote der Verwal­tungsakademie des Bundes vermehrt für Frauen öffnen. Ich habe sogar einen Folder da – wenn ich den jetzt schnell griffbereit habe, kann ich ihn herzeigen. Es gibt eigene Ausbildungsprogramme für Frauen, auch für Frauen, die sich für Führungspositionen im öffentlichen Bereich interessieren. Wir haben im öffentlichen Dienst Mentoring-Pro­gramme, nicht nur unter den Ressorts, sondern auch übergreifend Cross-Mentoring-Programme, wo man einfach voneinander lernt und natürlich auch lernt: Wie komme ich in Spitzenpositionen? – Wir müssen die Frauen ermutigen, sich dafür zu melden, sich zu bewerben!

Und dann – ich habe es schon erwähnt – gibt es zum Glück die Quote im öffentlichen Dienst: Wenn zwei gleich qualifiziert sind, wird die Frau so lange bevorzugt, bis eine gewisse Quote erreicht ist, nämlich die 45 Prozent.

Und das (einen Folder in die Höhe haltend) ist das Spezialangebot der Verwaltungs­akademie des Bundes für Frauen.

 


Präsident Erwin Preiner: Wir kommen nun zur 8. und letzten Anfrage, und ich ersu­che den Anfragesteller, Herrn Bundesrat Kneifel, um deren Verlesung.

 


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