BundesratStenographisches Protokoll786. Sitzung / Seite 74

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setzt sind. Wir in Kärnten fordern eine Gynäkologin mit Kassenvertrag, denn wir haben keine einzige Gynäkologin in Kärnten, die einen Kassenvertrag hat. Wenn man sich das in Bezug auf Österreich anschaut, dann muss ich euch auch sagen, es gibt 407 Gy­näkologen und nur 88 Gynäkologinnen mit Kassenvertrag.

Gestern hätte ich noch gesagt, wir haben keine Rektorin. Ab heute haben wir Gott sei Dank eine Rektorin! Ich hoffe, dass es nicht nur bei einer bleibt.

Vereinbarkeit von Familie und Beruf – ja, wir müssen Rahmenbedingungen schaffen. Kinderbetreuungseinrichtungen sind ein Muss, auch von null bis drei. Da ist Kärnten auch das Schlusslicht. Wir müssen die Kinderbetreuungseinrichtungen ausbauen. Wa­rum? – Es geht jetzt nicht um die Frage, ob ich arbeiten gehe oder daheim bleibe, son­dern es geht um die Frage: Wie kann ich es gestalten, dass ich sowohl Familie haben als auch arbeiten gehen kann?

Liebe Kolleginnen und Kollegen, es gibt nämlich sehr viele Frauen, Alleinerzieherinnen, die sich das nicht aussuchen können. Um ganz einfach ein Leben gestalten und auch finanzieren zu können, müssen sie arbeiten gehen.

Noch etwas: Kinderbetreuung ist ja nicht allein Frauensache, Kinderbetreuung geht uns alle an, die Gesellschaft, Männer und Frauen. Deswegen müssen wir ganz einfach die Väterkarenz stärken! Ich bin deshalb sehr froh darüber, dass es gelungen ist, ge­meinsam das einkommensabhängige Kindergeld zu realisieren, denn jetzt gibt es diese Ausrede verschiedener Männer nicht mehr: Wenn ich in Karenz gehe, habe ich finan­zielle Einbußen.

Liebe Väter! Kinderbetreuung ist auch etwas Positives. Ich glaube, dass Kinderbetreu­ung, der Zugang zum Kind und die Beziehung zum Kind, wenn man die Männer mo­tiviert, mehr in Väterkarenz zu gehen, etwas ganz Einzigartiges und Schönes sind.

Liebe Kolleginnen und Kollegen! Unsere wichtigste Aufgabe ist es jetzt, dass man die­se Ankündigungen, diese Ansätze, diese Maßnahmen auch in Taten umsetzen muss. Daran werden wir gemessen, ob wir Gleichstellung ernst nehmen oder nicht.

Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wir wollen keine Besserstellung. Was wir wollen, ist Gleichstellung, und für Gleichstellung sind wir alle verantwortlich, sowohl Männer als auch Frauen.

Ich möchte mich bei allen, die an diesem Bericht mitgearbeitet haben, recht herzlich be­danken. Wir werden diesen Bericht selbstverständlich zur Kenntnis nehmen.

(Bundesrätin Blatnik setzt ihre Rede in slowenischer Sprache fort.)

Danke. Hvala lepa. (Beifall bei SPÖ und Grünen.)

12.39


Vizepräsident Mag. Harald Himmer: Zu Wort gemeldet ist Frau Bundesrätin Diesner-Wais. – Bitte, Frau Kollegin.

 


12.39.40

Bundesrätin Martina Diesner-Wais (ÖVP, Niederösterreich): Sehr geehrter Herr Prä­sident! Herr Staatssekretär! Meine Damen und Herren im Bundesrat! Ungleichheiten für Frauen gibt es in ganz Europa. Meine Vorrednerinnen haben das schon angeführt.

Darum finden sich auch im Arbeitsprogramm der Kommission und des Rates Maßnah­men, damit sich das verbessert. Da gibt es einige Punkte zur Gleichstellung von Frau­en und Männern, auf die ich eingehen will. Wie meine Vorrednerin bereits gesagt hat, soll es für Frauen keine Besserstellungen gegenüber den Männern geben, sondern es sollen einfach für beide gleiche Bedingungen gelten. Daher gilt es, Ungleichheiten auf dem Arbeitsmarkt abzubauen, die es noch immer gibt. Wir haben schon vielfach ge-


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