BundesratStenographisches Protokoll786. Sitzung / Seite 135

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Finanzierung hilft, dann können wir dieses Tal auch entlasten – und vor allem auch die Bevölkerung.

Bei uns in Tirol werden im Jahr an 200 Tagen die IG-Luft-Grenzwerte überschritten, und diese Immissionen kann man nicht so einfach wegbringen, das ist bedingt durch das Tal. Wenn die Kälte oben steht, bringen wir unten die Luft nicht weg, und somit haben wir die schlechte Luft. Ich glaube, dass der Brenner-Basistunnel zu einer besseren Luft in Tirol beitragen wird, was im Sinne der Gesundheit der Bevölkerung ist, und natürlich wäre der Brenner-Basistunnel vor allem auch für den Verkehr, für den Transit eine po­sitive Sache.

Ich bitte die Frau Bundesministerin, dass sie dem Land Tirol hilft, vielleicht auch dem Ex-Verkehrslandesrat in Tirol, dem Hannes Gschwentner, denn wenn das Projekt durch­geht, ist es natürlich auch ein Verdienst unseres Ex-Verkehrslandesrates. – Danke. (Bei­fall bei der ÖVP und bei Bundesräten der SPÖ.)

16.49


Präsident Martin Preineder: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Bundesrat Ertl. – Bitte.

 


16.50.01

Bundesrat Johann Ertl (FPÖ, Niederösterreich): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Minister! Liebe Kollegin Junker, eine Landebahn wollen wir bei euch eh nicht bauen! – Ich glaube, es gibt keinen Zweifel – und das steht auch außer Streit –, dass mit diesem Übereinkommen für mehr Sicherheit in der Luftfahrt gesorgt wird. Das Passagieraufkommen wird nicht nur in Schwechat, sondern weltweit steigen. Umso wichtiger sind die für den Luftverkehr notwendigen Sicherheitsvorkehrungen und Si­cherheitsvorschriften.

Fliegen ist teilweise bereits billiger als eine Reise mit dem Auto. Zwischen 20 € und 70 € kosten die Tickets bei rechtzeitiger Buchung innerhalb Europas. Fliegen wird bil­liger, aber die Fixkosten und die Gebühren für Flughäfen werden steigen. Dieses Prob­lem ist auch unserer AUA zum Verhängnis geworden. Die Zeiten, in denen die Fluglinien hohe Preise für Linienflüge verlangen konnten, sind vorbei. Es herrscht Preisdumping, und die Preise fallen immer weiter nach unten. Dadurch besteht aber die Gefahr, dass irgendwo gespart werden muss – das kann beim Personal, beim Passagierservice, das kann aber auch bei Service und Wartung der Flugzeuge sein.

Es gibt den alten Pilotenspruch: Runter kommen sie alle, die Frage ist nur, wie! Wenn Unfälle passieren, dann sind diese besonders dramatisch, weil immer zahlreiche Pas­sagiere davon betroffen sind. Im Internet ist eine Unfallstatistik nachzulesen, und es ist interessant, dass die Destinationen dabei eine Rolle spielen. Demnach sind Flughäfen in Asien und Amerika weit gefährlicher als jene in Europa. Es ist aber auch von Bedeu­tung, mit welchen Flugzeugen man fliegt. Eine DC-9 zum Beispiel hat eine Unfallwahr­scheinlichkeit von 19 : 1, ein Airbus eine von 37 : 1 und eine Boeing 747 eine von 52 : 1. (Bundesrat Schennach: Und die Dash?) Der Airbus A30 hat aber zum Beispiel eine Un­fallwahrscheinlichkeit von 943 : 1.

Die Sicherheit des Luftverkehrs müssen wir garantieren. Wir haben aber nicht nur für die Sicherheit des Luftverkehrs zu garantieren, sondern wir müssen auch Lösungen finden, die eine weitere Lärmbelästigung der Flughafen-Anwohner durch startende und landende Flugzeuge mindern. Die Einhaltung beziehungsweise die Vorschreibung eines Nachtflugverbotes wäre wünschenswert. Zurzeit besteht zwar in Schwechat eine Rege­lung betreffend ein Nachtflugverbot, aber es dürfen nach wie vor 3 500 Flugzeuge jähr­lich auch während der Nachtstunden starten und landen. Darunter fallen auch Rettungs­flüge. Niemand hätte etwas dagegen, wenn Kleinflugzeuge oder Rettungsflugzeuge während der Nachtstunden starten und landen, aber die Realität schaut leider anders


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