BundesratStenographisches Protokoll786. Sitzung / Seite 156

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zuzustimmen, meinen hier die Vertreter, beziehungsweise Herr Quin meint das so, und es wird folgendermaßen zitiert:

„Sollte man nicht endlich“ – das sind, bitte, die Schlusszeilen dieses Beitrages – „einen Intelligenztest für Politiker einführen? Genügt es derzeit wirklich, in die richtige Länder-, Geschlechter-, Bünde-Quote zu fallen, um Minister zu werden? Der Fall Beatrix Karl macht die Antworten auf diese Fragen klar: zweimal Ja. Die ‚Wissenschafts‘-Ministerin fordert aus heiterem Himmel ein ‚Gymnasium für alle‘ ... Gesamtschule bleibt Gesamtschule, auch wenn künftig über allen Schultoren das Wort ‚Gymnasium‘ steht.“

Ich muss hier ganz ehrlich sagen: Die Art der Diskussion ist sicher nicht die, mit Vielfalt umzugehen. Dann kann ich nur raten, dass diese Gewerkschaftsgruppierung vielleicht einmal in ein uraltes Blatt hineinschaut, nämlich auch vom ÖGB, „Ausblick 1978“, in dem auf zwei Seiten ganz intelligent, möchte ich nur sagen, die verschiedenen Gesamtschul­formen, wie sie sich entwickelt haben, dargestellt werden. Es soll hier nämlich nicht so klingen, als wäre ich gegen Gewerkschaften. Nur: Gegen was ich bin, ist, wenn undiffe­renziert Dinge in die Welt gesetzt werden und noch dazu Leute beschüttet werden in ei­ner Art und Weise, dass ich meine, dass das nicht unser Weg sein kann. (Beifall bei ÖVP, SPÖ und Grünen.)

Unser Weg, glaube ich, ist der – und damit schließe ich –, dass wir, wie hier in dieser Kammer, gemeinsam, so wie wir es heute auch wieder bewiesen haben, differenziert nachdenken und selbst diejenigen, die contra sind, sagen: In diesem Punkt bin ich con­tra aus diesen und diesen Gründen. Ich glaube, in dieser Art – auch so, wie es die Bur­gi angesprochen hat – werden wir zu einem wunderbaren Ergebnis kommen, zu einem Bildungskonzept, das wir alle fraktionsübergreifend tragen – nicht nur ertragen, sondern tragen – und verantworten können, im Sinne unserer Kinder, jungen Leute und derje­nigen, die sich auch später weiter- und fortbilden wollen. – Danke schön. (Beifall bei ÖVP, SPÖ und Grünen.)

18.13


Vizepräsident Mag. Harald Himmer: Zu Wort gemeldet ist Frau Bundesrätin Blatnik. – Bitte, Frau Kollegin.

 


18.13.35

Bundesrätin Ana Blatnik (SPÖ, Kärnten): Herr Präsident! Gospod president! Frau Bun­desministerin! Gospa zvesna ministrica! Meine lieben Kolleginnen und Kollegen! Mein Kompliment, lieber Andreas! Es tut gut. Es tut gut, als Lehrerin Sätze formuliert zu be­kommen, die für die Entwicklung sehr viel weiterhelfen.

Vorhin hat der Herr Präsident zu mir gesagt, zu diesem Thema sprechen fast nur Leh­rerinnen und Lehrer. Ich bin eine Lehrerin, seit 32 Jahren mit Begeisterung, und ich spre­che hier nicht für die Lehrerinnen und Lehrer, sondern für die Schüler und Schülerin­nen, denn die sollen bei jeder Bildungsdebatte, bei jeder Bildungsdiskussion im Mittel­punkt stehen. (Beifall bei SPÖ, ÖVP und Grünen.)

Ich möchte auch hier als Lehrerin klar und deutlich etwas sagen: Ich verstehe einige Lehrer und Lehrerinnen nicht, die eine Bildungsentwicklung blockieren! Wenn Frau Kol­legin Mühlwerth gesagt hat: Na ja, dann geben wir den Schülerinnen und Schülern, bit­te, drei mündliche Fragen, dann helfen wir ihnen weiter, dann werden sie vielleicht po­sitiv, und dann wird es wieder weitergehen!, dann meine ich, liebe Kolleginnen und Kol­legen, dass dieses Fragestellen, dieses Abprüfen, dieses Auswendiglernen der Vergan­genheit angehören sollten. (Bundesrätin Mühlwerth: Abprüfen hat mit Auswendiglernen nichts zu tun!) Ich muss Ihnen sagen, da gibt es richtige Fragenkataloge: Frage 1 bis 200, dann schlagen wir auf und sagen, Frage 32 – ratatata, auswendig gelernt.

Für mich geht es darum: Die Schüler und Schülerinnen müssen es verstehen. Sie müs­sen es begreifen, dann brauche ich keine mündliche Fragestellung mehr. Wenn sie wis-


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