„Der Generalsekretär
für auswärtige Angelegenheiten
Dr. Johannes Kyrle
Herrn
Präsidenten des Bundesrates
Parlament 06. Dezember 2010
Dr. Karl Renner Ring 1-3
1017 Wien GZ: BMeiA-19.8.33.02/0008-I.2a/2010
Sehr geehrter Herr Präsident!
Im Auftrag von
Bundesminister Dr. Michael Spindelegger unterrichte ich Sie gemäß
Art. 50 Abs. 5 B-VG, dass aufgrund des Vorschlages der
Bundesregierung vom 23. Novem-
ber 2010 (Pkt. 27 des Beschl.Prot. Nr. 81) der Herr Bundespräsident am 26. Novem-
ber 2010 die Vollmacht zur Aufnahme von Verhandlungen über das
Übereinkommen zur Errichtung des König Abdullah Bin Abdulaziz
Zentrums für interreligiösen und interkulturellen Dialog erteilt hat. Die Aufnahme dieser Verhandlungen wird
ehestmöglich erfolgen.
Zur näheren Information lege ich eine Kopie des Vortrages an den Ministerrat bei.
Mit meinen besten Grüßen
Beilage“
„BUNDESMINISTERIUM FÜR
EUROPÄISCHE UND INTERNATIONALE
ANGELEGENHEITEN
BMeiA-19.8.19.03/0062-1.2/2010
Übereinkommen zur Errichtung des König Abdullah Bin Abdulaziz Zentrums für interreligiösen und interkulturellen Dialog; Verhandlungen
Vortrag
an den
Ministerrat
Die Idee zur Errichtung eines Zentrums für interreligiösen und interkulturellen Dialog geht auf eine Initiative des saudischen Königs Abdullah zurück, der eine internationale Stärkung des Dialoges von Vertretern sämtlicher großer Weltreligionen über grundsätzliche gesellschaftspolitische Herausforderungen anstrebt. Der Institutionalisierung des Dialogs insbesondere zwischen den monotheistischen Religionen Judentum, Christentum und Islam kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Bei verschiedenen Zusammentreffen religiöser Autoritäten und hochrangiger Politiker aus aller Welt, unter anderem im Rahmen der Generalversammlung der Vereinten Nationen im September 2008 und in Wien im Juli 2009, konnte grundsätzlich Einigung über die Errichtung eines solchen Zentrums erzielt werden.
Für Österreich mit seiner Tradition als Ort der Verständigung und des interkulturellen und interreligiösen Austausches ist es selbstverständlich, diese Initiative zu unterstützen, zumal sich diese Dialoginitiative in ihren Statuten auch den universellen Menschenrechten und Grundfreiheiten verpflichtet sieht. Der Wunsch des saudischen Königs, das Sekretariat des Zentrums in Wien anzusiedeln, spiegelt die Wertschätzung des österreichischen Engagements in diesem Bereich wider.
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