BundesratStenographisches Protokoll791. Sitzung / Seite 70

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de auch auf die Zitierung sämtlicher Zusammenfassungen in diesem 200-seitigen Be­richt verzichten, weil ja der Bericht uns allen vorliegt. Ich glaube, es bedarf keines Be­weises, dass ich diesen Bericht durchgelesen habe.

Ich möchte auf einige spezielle Punkte eingehen. Kollege Kraml hat bereits die EPUs erwähnt. Obwohl 35 Prozent der heimischen Unternehmen Ein-Personen-Unternehmen sind, kommen sie in diesem Bericht kaum vor. Das kann ich ruhig sagen: 200 Seiten Bericht, eineinhalb Seiten über die Ein-Personen-Unternehmen, und zwar, ich glaube, auf den Seiten 18 und 19, in dem Kapitel „Diversität in und von KMU“.

Wir wissen alle, dass sich die Strukturen der Ein-Personen-Unternehmen ziemlich stark von jenen von Mitarbeiterbetrieben unterscheiden. Das heißt, ich würde mir wünschen, dass möglicherweise bei zukünftigen Berichten auf die spezielle Situation gerade der Ein-Personen-Unternehmen auch spezifisch eingegangen wird.

Ebenfalls bereits erwähnt wurde der „Small Business Act“, der ja hauptsächlich eine Auflistung von Maßnahmen ist. Von Interesse wäre auch Folgendes – das ist mehr ein Appell oder eine Bitte –: Inwieweit zeigen denn die Maßnahmen, die in dem „Small Business Act“ aufgezählt werden, Wirkungen für KMUs? – Für jeden weiteren Bericht, und sei er auch noch umfangreicher als der vorliegende, würde ich mir ein Eingehen auf diese beiden Punkte wünschen.

Ansonsten danke auch ich für die umfassende Berichterstattung. (Beifall bei den Grü­nen sowie bei Bundesräten von ÖVP und SPÖ.)

12.24


Vizepräsident Mag. Harald Himmer: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Bundes­rat Kneifel. – Bitte, Herr Kollege.

 


12.24.41

Bundesrat Gottfried Kneifel (ÖVP, Oberösterreich): Sehr geehrter Herr Bundesminis­ter! Herr Präsident! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Ich kann es mir auch erspa­ren, auf die Details dieses Mittelstandsberichtes einzugehen. Er hat aber schon eine wichtige Bedeutung für die Entwicklung unserer Klein- und Mittelbetriebe, weil mit die­sem Bericht immer wieder der klein- und mittelbetrieblichen Struktur Österreichs der Spiegel vorgehalten wird und damit auf eine Reflexion über die Bedeutung dieser Be­triebe eingegangen werden kann.

Es ist ja kein Geheimnis, dass mehr als 99 Prozent der österreichischen Betriebsland­schaft, der österreichischen betrieblichen Struktur Klein- und Mittelbetriebe sind und diese auch weiterhin die Hauptlast des Arbeitsmarktes und der Nahversorgung tragen. Ich glaube, es ist wichtig, diese mittelständische Struktur und die Akteure dieser mit­telständischen Struktur in Österreich immer wieder zu motivieren, ihnen Hoffnung zu geben und Anreize zu setzen, damit sie dieses Tempo und diese Leistung auch in Zu­kunft erbringen können und entsprechende Anerkennung von der öffentlichen Hand und vom Gesetzgeber erhalten.

Ich erlaube mir, dazu einen kleinen Vorschlag zu unterbreiten, weil ich glaube, dass das zur Motivation und zur Ermutigung dieser Leistungsträger in den Klein- und Mittelbe­trieben Österreichs ein Ansporn sein kann. Wir reden derzeit auch sehr stark über un­ser Bildungssystem, darüber, wie wir das Bildungssystem verbessern können, die Qua­lifizierungen verbessern können, die Durchlässigkeit des Systems beibehalten oder ver­bessern und optimieren können.

Wir sagen immer, dass die handwerklichen Berufe in Österreich eine stärkere Anerken­nung auch der öffentlichen Hand erfahren sollen. Die Frage, die einer Beantwortung be­darf, ist dann bald dort angelangt: Wie geht denn das am besten? Wie kann man klein- und mittelbetriebliche Akteure und Leistungsträger entsprechend weiter motivieren?

 


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