BundesratStenographisches Protokoll793. Sitzung / Seite 88

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

rauf hingewiesen – an sich im europäischen Schnitt ein sehr, sehr guter Wert ist, vor allem in so einem dramatischen Jahr.

Damit darf ich zu den positiven Dingen kommen, die man auch aus diesem Bericht he­rauslesen kann, nämlich positiv deswegen, weil – das wurde auch schon gesagt – sich die Biolandwirtschaft in Österreich auch aufgrund deines Programms, Herr Bundesmi­nister, nämlich der Biooffensive, sehr, sehr gut entwickelt hat. Ein Plus von 4,6 Prozent bei den Betrieben und ein Plus von 5,4 Prozent bei der Fläche. Das heißt, wie wir es gehört haben, dass die eher größeren Betriebe in den Biolandbau eingestiegen sind. – Kollege, den Kalender vielleicht erst nachher anschauen. Der lenkt von der Arbeit ab. (Unruhe im Saal.)

Positives kann man auch entnehmen, was die Entwicklung der Bergbauernbetriebe und die Einkommen der Bergbauernbetriebe betrifft, was im gesellschaftlichen Kontext auch sehr wichtig ist.

 


Präsident Gottfried Kneifel: Ich ersuche, die Aufmerksamkeit wieder dem Redner zu­zuwenden und nicht mehr dem Kalender.

 


Bundesrat Martin Preineder (fortsetzend): Hier hatten wir ein durchschnittliches Einkommensminus von nur 9 Prozent, während wir in der Zone 3 einen durchschnittli­chen Prozentsatz von 21 Prozent, in der Zone 2 von 25 Prozent und in der Zone 1 von 28 Prozent an Betriebseinkommen verloren haben. Das heißt, dass wir von der staatli­chen, von der öffentlichen Seite jene Betriebe, die es am meisten brauchen, auch am stärksten unterstützt haben. Und auch das ist, glaube ich, ein positives Signal.

Ein positives Signal aus der Sicht der Agrarpolitik ist auch, dass die Gelder, die für die Leistungsabgeltung der österreichischen Bäuerinnen und Bauern geflossen sind, um 5 Prozent zugenommen haben, um 5 Prozent deshalb, weil einfach mehr Programme im Bereich der ländlichen Entwicklung umgesetzt und verwirklicht werden konnten und dadurch der ländliche Raum an sich profitiert.

Kollege Keuschnigg hat auch schon darauf hingewiesen, dass wir in Österreich die jüngste Landwirtschaft haben, nämlich sozusagen Marktführer in Europa sind bei den jungen Betriebsführern unter 45 Jahren. Ich glaube, auch das ist ein Signal in die Zu­kunft, auch das ist ein Signal, das zeigt, dass von den Bauern Perspektiven in der Land­wirtschaft gesehen werden.

Geschätzte Damen und Herren! Herr Bundesminister! Wichtiger als die Analyse ist, welche Maßnahmen die österreichische Landwirtschaft braucht, wie es in Zukunft wei­tergehen soll, welche Ziele wir verfolgen wollen. Wir wollen klar die Erhaltung und die Weiterentwicklung des ländlichen Raums und damit eine nachhaltige, wettbewerbsfä­hige bäuerliche Landwirtschaft.

Um diesen Wettbewerb zu stärken und die Betriebe wettbewerbsfähig zu machen, ist es auch notwendig, den Markt seitens der Politik im Auge zu behalten und begleitende Maßnahmen setzen. Wichtig ist hier die klare Lebensmittelkennzeichnung, weil öster­reichische Konsumenten österreichische Nahrungsmittel schätzen und entsprechend honorieren, weil die Herkunft ein entscheidendes Kriterium ist und weil es wichtig ist, dass wir unsere Genussregionen, die es in Österreich gibt, den Konsumenten auch entsprechend darstellen, zeigen und darauf hinweisen.

Genauso ist es notwendig, sich wieder verstärkt mit dem Gedanken der Intervention, mit dem Gedanken der öffentlichen Lagerhaltung zu beschäftigen, nämlich in beide Richtungen, aus der Sicht des Produzenten, des Bauern, und auch aus der Sicht des Konsumenten. Wir hatten in den letzten Jahren extreme Preisschwankungen bei agra­rischen Produkten, was weder dem Konsumenten noch dem Produzenten dienlich ist. Eine öffentliche Lagerhaltung kann dem entgegenwirken.

 


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite