BundesratStenographisches Protokoll794. Sitzung / Seite 80

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cen für die beste Ausbildung für alle diejenigen, die dafür geeignet sind. – Danke. (Beifall bei der ÖVP.)

13.27


Vizepräsident Mag. Harald Himmer: Nächster Redner: Bundesrat Krusche. – Bitte, Herr Kollege.

13.27.18

 


Bundesrat Gerd Krusche (FPÖ, Steiermark): Herr Präsident! Frau Bundesminister! Meine Damen und Herren! Ich habe mir diese Diskussion jetzt aufmerksam angehört und darin eigentlich nichts gefunden, was meine Zweifel ausgeräumt hätte.

Man geht hier in alter österreichischer Tradition vor, nach dem Motto: Es muss etwas geschehen, aber es darf nichts passieren! Ich muss Frau Kemperle recht geben, wenn sie sagt, es handle sich hierbei um ein unausgegorenes Flickwerk (Ruf bei der ÖVP: ... Kickert!) – Kickert, Entschuldigung –, das vor allem unreflektiert auf die Massen­studien abziele. Das wurde ja immer wieder betont. Es soll also darum gehen, dass diese 60 Prozent abgefangen werden, aber man geht überhaupt nicht auf das Problem ein.

Ich sage das deswegen, weil ich aus einer Stadt komme, in der es eine Universität gibt, die ganz anders geartet ist, nämlich aus Leoben mit der Montanuniversität, die teilweise die umgekehrten Probleme hat. Wir machen selber Werbung für unsere Universität. Seit wenigen Tagen ist wieder ein Truck unterwegs, ein Mack-Lkw-Zug, der durch Österreich tingelt und Werbung für die Montanuniversität macht. Solche Dinge werden hier überhaupt nicht berücksichtigt.

Wir reden hier über etwas, wofür uns jede Entscheidungsgrundlage fehlt. Diese ver­pflichtende Studienberatung ist völlig im Nebel, weil die dazugehörige Verordnung nicht einmal ansatzweise existiert. Ich kann nur hoffen, dass diese dazu führen wird, dass dieser Truck der Montanuniversität vom Ministerium bezahlt wird. Denn: Wie soll diese entsprechende flächendeckende Information über Studien erfolgen, die es nur ein Mal in Österreich gibt und die sehr speziell sind – nämlich in einer verpflichtenden Art und Weise? Dass sich ohnehin jeder, der sich für so etwas interessiert, im Vorhinein erkundigt und selbst nach Beratung sucht, ist ja klar.

Auch die Studieneingangsphase, die – so ist es gesagt worden – eine rasche Orientie­rung zum Ziel hat, sehe ich an unserem Beispiel überhaupt nicht, denn diesbezüglich ist alles schwammig, nichts ist definiert. Welche verpflichtenden Prüfungen wird man in dieser Studieneingangsphase machen müssen: Mathematik eins, Physik, Chemie oder Grundzüge des Bergwesens?

Das sind gravierende Unterschiede, und die Drop-outs entstehen in Grundlagen­fächern, nicht in den fachspezifischen Fächern, die meistens erst in einer späteren Phase vorgetragen werden, in der man in einem tieferen Umfang damit konfrontiert wird. Hier sehe ich keinerlei Gewinn in einer besseren Orientierung.

Wie gesagt, es liegen einige Punkte vor, die nicht greifbar sind, die in ihren Auswir­kungen nach der derzeitigen Lage vor allem nicht spezifisch auf einzelne Studien anpass­bar sind. (Beifall bei der FPÖ.)

13.31


Vizepräsident Mag. Harald Himmer: Als Nächster hat sich Herr Bundesrat Pisec zu Wort gemeldet. – Bitte, Herr Kollege.

 


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