BundesratStenographisches Protokoll794. Sitzung / Seite 108

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ich denke, dass da ein gewisses Potenzial verloren gegangen ist. Aber man kann das ja beim nächsten Mal anders und besser machen. (Beifall bei der FPÖ.)

15.16


Vizepräsidentin Mag. Susanne Neuwirth: Als Nächste zu Wort gelangt Frau Bun­des­rätin Ebner. – Bitte.

 


15.16.32

Bundesrätin Adelheid Ebner (SPÖ, Niederösterreich): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Frau Bundesministerin! Ich freue mich natürlich, dass Frauenpolitik in der Hand unserer SPÖ-Frauenministerin liegt. Und wir wissen, in den letzten Jahren, seit sie Ministerin ist, ist für uns Frauen sehr viel getan worden.

Ein herzliches Dankeschön für diesen Bericht! Er ist sehr umfangreich, wenn man ihn liest. Er enthält natürlich Lösungsansätze, und ich denke, er enthält auch Statistiken, die zeigen, dass man daran arbeiten muss, Frauenpolitik noch besser zu machen. Und wir wissen, dass dieser Bereich bei dir, liebe Frau Ministerin, in sehr guten Händen ist.

Natürlich ist dieser Bericht beziehungsweise die Frauenpolitik derzeit noch immer nicht zufriedenstellend. Dieses umfassende Nachschlagewerk ist auch ein Zeichen der Ent­wicklung der Frauenpolitik in den letzten Jahrzehnten, und er dokumentiert leider auch nach wie vor immer wieder die Diskriminierung der Frauen in unserer heutigen Gesell­schaft, sei es bei der Einkommensverteilung, aber auch hinsichtlich der Armuts­gefähr­dung oder der Armutsbetroffenheit.

Im Bericht wird auch wieder die Problematik der Vereinbarkeit von Familie und Beruf deutlich gemacht und darauf hingewiesen. Um die Chancen für die Frauen auf dem Arbeitsmarkt zu erhöhen und so zu mehr Einkommensgerechtigkeit beizutragen, ist es auch wichtig, Frauen beim Wiedereinstieg in die Arbeitswelt zu unterstützen und auch die notwendigen Voraussetzungen hiefür zu schaffen. Dazu gehören auch bedarfs­gerechte und qualitativ hochwertige Kinderbetreuungsplätze, und das ist natürlich auch ein Anliegen unseres Ministeriums.

Der Frauenbericht soll weiters dazu beitragen, Vergleiche zu ziehen, und zwar im Ein­kommensbereich, bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie, hinsichtlich der öko­nomischen Situation und bei der Armutsgefährdung, um nur einige Kapitel zu er­wähnen.

Ich denke, es ist aber auch wichtig, hier festzustellen, dass sich in den letzten Jahren für die Frauen doch so manches zum Positiven verändert hat, zum Beispiel in der Bildung: Da haben wir Frauen rasant aufgeholt. Wir waren beim Zugang zu höherer Bildung lange Zeit auch sehr benachteiligt. Zum Beispiel – so zeigt das auch der Bericht – ist der Anteil der Pflichtschulabschlüsse bei den 25- bis 64-Jährigen ebenso wie auch bei der Gruppe der 25- bis 34-Jährigen bei den Frauen höher als bei den Männern. Und es sind bereits 60 Prozent Frauen unter den Maturanten zu finden.

Der Bericht sagt weiters aus, dass sich der Anteil von Frauen mit einem Uni­versitäts­abschluss in den vergangenen 20 Jahren bereits verdoppelt hat, und zum Beispiel bei den Lehrlingen liegt der Anteil der Frauen bei 34,5 Prozent.

Dennoch ist die Geschlechtertrennung auch im Bildungssektor stark präsent. Frauen wählen kaum eine technische Lehrausbildung beziehungsweise technische Berufe oder auch eine technische Studienrichtung – im Gegensatz zum Schulpersonal, wo wir bereits 70 Prozent Frauen finden. Unter den ProfessorInnen finden sich hingegen nur 16 Prozent Frauen. – Das sind nur einige kleine Bereiche aus dem Frauenbericht.

Ein paar Worte noch zur Einkommenssituation: Es wird vom Ministerium und von un­serer Frau Ministerin immer wieder darauf hingewiesen, dass sich bei der Ungleichheit


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