BundesratStenographisches Protokoll794. Sitzung / Seite 117

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Es gibt noch viele Bereiche, die in diesem Frauenbericht angesprochen sind und die noch nicht einmal andiskutiert worden sind. Ich erwähne nur den eben erst präsen­tierten Frauengesundheitsbericht; der letzte ist 2005 unter Maria Rauch-Kallat präsen­tiert worden. Er enthält sicher neue Erkenntnisse zum Thema Frauengesundheit. Sie wissen, ein Herzinfarkt wirkt sich bei Männern und Frauen höchst unterschiedlich aus, weil die Symptome ganz andere sind, weil die Versorgung eine andere ist. Man sollte einfach Schritt für Schritt und Stück für Stück weiterarbeiten, damit Gleichstellung etwas völlig Normales wird und man nicht immer sagen muss: Man muss die Frauen so lange bevorzugen bis ! Es soll der Zustand erreicht werden, dass Männer und Frauen einfach gemeinsam die Zukunft gestalten.

Letzter Satz: Ich bin Schirmherrin eines internationalen Kongresses, bei dem es um den Zugang zur Bildung von Mädchen und Frauen auf der ganzen Welt geht. Wir alle wissen, dass dieser höchst unterschiedlich und unbefriedigend ist. Wir wissen, dass weibliche Föten in Indien abgetrieben werden, weil Buben dort mehr gelten, dass die hohe Müttersterblichkeit in Afrika und anderen Kontinenten beispielsweise darauf zurückzuführen ist, dass Verhütung dort einfach kein Thema ist. Das heißt, es gibt irrsinnig viel zu tun, und man kann mit wenigen Mitteln auch von Österreich aus, auch mit einem gekürzten Entwicklungszusammenarbeitsbudget – das sage ich jetzt absicht­lich –, Gutes tun.

Mit den Spenden beim gestrigen „Fastensuppenessen“ der Katholischen Frauen­bewe­gung zum Beispiel soll ein Projekt in Kolumbien unterstützt werden. Ein Mädchen, das vergewaltigt wurde, soll gemeinsam mit anderen Mädchen selbstbewusst, sich stark machend in die Dörfer gehen und sagen: Nein, halt, ich will nicht, dass du mich berührst, dass du das und das machst!

Das alles sind kleine Puzzleteile, und wir alle können so unseren Beitrag leisten. Auch wenn sich ein Mann hierher ans Rednerpult stellt und zur Gleichstellung redet, finde ich das wirklich nicht schlecht. – Danke. (Beifall bei SPÖ, ÖVP und Grünen sowie des Bundesrates Zangerl.)

15.53


Vizepräsidentin Mag. Susanne Neuwirth: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Bundesrat Stadler. (Bundesministerin Heinisch-Hosek: Der erste! Nicht schlecht! – Bundesrat Stadler – auf dem Weg zum Rednerpult –: Das war eine Aufforderung!)

 


15.53.44

Bundesrat Werner Stadler (SPÖ, Oberösterreich): Frau Präsidentin! Geschätzte Frau Ministerin! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Kollege Perhab, deine Äußerungen und deine Zwischenrufe sind uns allen hinlänglich bekannt. (Bundesrat Boden: Aber nicht förderlich!) – Förderlich gar nicht und oft so notwendig wie ein Kropf. Ich kann mich noch gut an so manche deiner Zwischenrufe beziehungsweise deiner Ausfüh­rungen hier am Rednerpult erinnern und daran, dass sich – schon als du sie getätigt hast, haben wir dir das gesagt – im Nachhinein oft herausgestellt hat, dass das Luft­blasen waren. Ich denke nur daran, was du uns kurz vor der Steiermark-Wahl verkündet hast.

Aber nun zum Thema, das ist viel wichtiger als Kollege Perhab. Auch wenn die Frau Ministerin gesagt hat: Spaß beiseite!, darf ich doch mit einem Spaß beginnen – abgesehen von der Verwunderung darüber, dass ich zum Frauenbericht spreche, noch dazu nach dieser Aufforderung (Bundesrat Kneifel: Das ist ja auch nicht schlecht!); das ist nicht schlecht, nein, ich sollte mich vielleicht sogar noch geehrt fühlen –: Ich bin eher einer, wie die Kolleginnen und Kollegen ja wissen, der selten eine Krawatte trägt, aber ich habe mir gedacht, heute, wenn ich zum Frauenbericht spreche, nehme ich


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