BundesratStenographisches Protokoll795. Sitzung / Seite 25

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Ich möchte hier auch Professor Henzinger zitieren, der im O‑Ton einmal gesagt hat: „Es ist besser, ein gutes Ergebnis mit viel Kooperation zu erzielen, als ein mittel­mäßiges Ergebnis im Alleingang.“ – Ich glaube, dem ist nichts hinzuzufügen.

Lassen Sie mich abschließend noch ein weiteres Beispiel für sehr gute Kooperationen im Forschungsbereich anführen, nämlich das Beispiel der Medical Science City in Graz. Von Graz aus wird ein einzigartiges EU‑ und OECD‑Vorhaben koordiniert, nämlich das Projekt der Biobanken. Graz hat eine der weltweit größten Sammlungen von erkranktem und gesundem Gewebe. Dank der tollen Koordination von Professor Zatloukal hat Graz auch die Chance, Sitz dieser europäischen Forschungsinitiative zu werden. Bund und Land Steiermark investieren dafür mehr als 12 Millionen € in den nächsten Jahren.

Diese exzellente Forschungsinfrastruktur liefert auch zahlreiche Impulse für weitere Kooperationen mit der Wirtschaft, denn Sie dürfen nicht vergessen, dass diese Samm­lungen von Proben essenzielle Quellen zur Erforschung von Ursachen von Krankheiten sowie für die Entwicklung neuer diagnostischer und therapeutischer Methoden, insbe­sondere auch der personalisierten Medizin darstellen. Das ist also ein ganz wesent­licher Zukunftsbereich. Den Biobanken kommt daher auch in der Weiterentwicklung des medizinischen Fortschritts und der medizinischen Forschung eine ganz zentrale Schlüsselrolle zu. Dass wir das nicht nur in Österreich so sehen, sondern dass das auch international anerkannt wird, belegt etwa das „Time“‑Magazin, welches das Konzept der Biobank 2009 sogar auf die Liste jener zehn Ideen setzte, die die Welt in naher Zukunft verändern werden.

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Wie Sie sehen, stehen wir vor wirklich sehr herausfordernden hochschulpolitischen und forschungspolitischen Entscheidungen. Ich bin davon überzeugt, dass wir diese zentralen Entscheidungen nur gemeinsam treffen können und dass es hiebei unserer Zusammenarbeit bedarf. Wenn wir diese Aufgaben im Bereich Bildung, Wissenschaft und Forschung tatsächlich bewältigen wollen, dann bedarf es dazu des gemeinsamen Agierens. (Vizepräsidentin Mag. Neuwirth über­nimmt den Vorsitz.)

Im Hinblick darauf hoffe ich, dass auch die Bundesländer weiterhin zentrale Weg­begleiter der Zukunft in diesen Bereichen sein werden, und ersuche auch die Mitglieder des Bundesrates, mich weiterhin dabei zu unterstützen, die richtigen Entscheidungen zu treffen. – Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit. (Beifall bei der ÖVP und bei Bundesräten der SPÖ.)

9.59


Vizepräsidentin Mag. Susanne Neuwirth: Als nächste Rednerin ist Frau Bundesrätin Dr. Kickert zu Wort gemeldet. – Bitte.

 


9.59.19

Bundesrätin Dr. Jennifer Kickert (Grüne, Wien): Sehr geehrtes Präsidium! Sehr geehrte Frau Bundesministerin! Werte KollegInnen! Nachdem wir jetzt die verschie­denen Ebenen von Wissenschaft und Forschung angesprochen haben, auf der einen Seite die Forschung mit Exzellenz und dem Ansehen, das sie unserem Staat gibt, und auf der anderen Seite die zahlreichen Schwierigkeiten und den großen Handlungs­bedarf in der Ausbildung, möchte ich ganz kurz einen Slogan der FPÖ abwandeln, nachdem mir Kollege Pisec jetzt sozusagen die Rutsche dazu gelegt hat.

Ich würde mir also wünschen, dass Wien, aber auch alle anderen Universitäts- und Fachhochschulstandorte doch Chicago werden sollen – wie auch immer Sie das schaffen und die Politik die dazu notwendigen Rahmenbedingungen setzt. (Beifall bei Grünen und SPÖ.)

 


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