BundesratStenographisches Protokoll796. Sitzung / Seite 36

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sigkeit zu sorgen. Das hängt ja auch sehr eng zusammen mit den Entwicklungen auf europäischer Ebene, Stichwort nationaler Qualifikationsrahmen. Es geht darum, dass wir viel mehr anerkennen, was Menschen an Kompetenzen mitbringen, nicht nur an formalen Ausbildungen, sondern auch an praktischen Kenntnissen und Fähigkeiten.

Das ist sicher ein Weg, den wir gehen werden, aber ich sage, das wird nicht ausrei­chen. Wir müssen das auch mit dem Dienst- und Besoldungsrecht begleiten, denn Quereinsteigern, die vielleicht schon fünf Jahre, zehn Jahre in anderen Berufsfeldern erfolgreich tätig waren, dann im Dienst- und Besoldungsrecht vielleicht nur ein Jahr oder zwei Jahre an Vordienstzeiten anzuerkennen, das geht nicht. Also da müssen wir auch im Dienst- und Besoldungsrecht für Quereinsteiger die Systeme kompatibler ge­stalten.

 


Vizepräsident Mag. Harald Himmer: Nächste Zusatzfrage? – Bitte, Herr Bundesrat Mag. Pisec.

 


Bundesrat Mag. Reinhard Pisec (FPÖ, Wien): Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Ministerin! Zahlreiche junge neu ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer wandern ins be­nachbarte Deutschland, vor allem nach Bayern, sowie in die Schweiz aus, um dort zu unterrichten, weil offenbar die Arbeitsbedingungen in Österreich nicht mehr entspre­chend sind.

Wie wollen Sie diesen Abwanderungstendenzen, diesem Brain-Drain entgegenwirken?

 


Vizepräsident Mag. Harald Himmer: Bitte, Frau Bundesminister.

 


Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur Dr. Claudia Schmied: Mit der Schweiz werden wir es ein bisschen schwer haben, sage ich jetzt einmal, denn mit den Lebenshaltungskosten in Vorarlberg leben und mit dem Einkommensniveau in der Schweiz verdienen – mit diesem Umstand werden wir immer zu leben haben.

Generell ist natürlich auch – daher bin ich dankbar für die Frage – der Arbeitsmarkt für Lehrer und Lehrerinnen ein Markt mit Angebot und Nachfrage, und da müssen wir auch im internationalen Wettbewerb wettbewerbsfähig sein. Das heißt, das Dienst- und Besoldungsrecht wird da ein ganz, ganz wesentliches Element sein.

 


Vizepräsident Mag. Harald Himmer: Wir gelangen nun zur 3. Anfrage. Ich bitte Frau Bundesrätin Mühlwerth um die Verlesung der Anfrage.

 


Bundesrätin Monika Mühlwerth (FPÖ, Wien): Sehr geehrte Frau Minister, meine Frage lautet:

1777/M-BR/2011

„Wie werden Sie die Lehrerinnen und Lehrer von Ihrem Wunsch nach längerer Arbeits­zeit für diese Berufsgruppe überzeugen?“

 


Vizepräsident Mag. Harald Himmer: Bitte, Frau Bundesminister.

 


Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur Dr. Claudia Schmied: Da wür­de ich natürlich gern Empfehlungen entgegennehmen. (Allgemeine Heiterkeit. – Bun­desrätin Mühlwerth: Gerne!)

Ich darf eines vorwegschicken – das ist mir sehr, sehr wichtig; Sie haben es sicher mit­verfolgt –: Der Beginn der Verhandlungen hat ja etwas gedauert, da es mir ganz, ganz wichtig ist, dass die Verhandlungen zum neuen Dienst- und Besoldungsrecht als Re­gierungsaufgabe wahrgenommen werden und nicht nur als Aufgabe der Fachministe­rin. Es ist mir sehr bewusst, dass natürlich der Großteil der Arbeit aus dem Fachressort kommen muss, aber wichtig ist auch die Implikation von Finanzministerium, Bundes­kanzleramt; die Zuständigkeiten sind bekannt.

 


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