BundesratStenographisches Protokoll796. Sitzung / Seite 35

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die derzeit nicht die volle Lehrverpflichtung wahrnehmen, doch zu motivieren, für einen Zeitraum von zwei Jahren – dann wird es sich wieder entspannen – Mehrarbeit zu leis­ten.

Wichtig sind mir natürlich auch weiterhin die Modelle für Quereinsteiger, die vor allem im Bereich der berufsbildenden höheren Schulen sehr, sehr gut umgesetzt werden. Hier haben wir an den Pädagogischen Hochschulen berufsbegleitend auch pädago­gisch-didaktische Schwerpunktausbildungen, und wir prüfen gerade, ob wir das nicht auch auf einzelne Fachbereiche ausdehnen.

Auf mittlere Sicht ist natürlich ein flexibler Lehrereinsatz wichtig – wir werden heute auch ein Gesetz dazu diskutieren –, also dass wir ein bisschen flexibler werden in der Personalplanung. Wenn wir schon den großen Wurf, was Kompetenzen betrifft, nicht schaffen, dann sollte doch der Landeslehrer- und Bundeslehrereinsatz ein bisschen verschränkter möglich sein, was mit der heutigen Beschlussfassung dann auch gelin­gen wird.

Dann gibt es natürlich noch die bekannten Punkte wie attraktivere Ausbildung für Quer­einsteiger, mehr Durchlässigkeit, und wir brauchen – darüber werden wir sicher auch noch sprechen – ein attraktiveres Dienst- und Besoldungsrecht, damit auch wirklich al­le, die das Lehramtsstudium abschließen, dann auch in der Schule unterrichten und nicht von der Wirtschaft oder vom deutschsprachigen Ausland abgeworben werden.

 


Vizepräsident Mag. Harald Himmer: Wird eine Zusatzfrage gewünscht? – Bitte.

 


Bundesrätin Notburga Astleitner (ÖVP, Oberösterreich): Wir haben hier junge Men­schen als Zuhörerinnen und Zuhörer. Es wird notwendig sein, dass wir junge Men­schen finden, die den LehrerInnen- oder PädagogInnenberuf ergreifen.

Frau Minister, wie werden Sie im neuen Dienstrecht neue Anreize zum Einsteigen in den Lehrberuf schaffen?

 


Vizepräsident Mag. Harald Himmer: Bitte, Frau Bundesminister.

 


Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur Dr. Claudia Schmied: Zunächst gleich eine positive Nachricht am Beginn: Die Pädagogischen Hochschulen verzeich­nen einen sehr, sehr großen Zustrom an jungen Studierenden, also in etwa 1 000 pro Jahr mehr, die das Studium beginnen. Ich habe erst in der letzten Woche erfahren, dass auch für das neue Studienjahr 2011/2012 die Anmeldungen wieder deutlich über dem schon um 40, 50 Prozent höheren Vorjahreswert liegen. Das hängt natürlich auch mit der wirtschaftlichen Situation zusammen, aber es zeigt uns doch, dass der Beruf des Lehrers, der Lehrerin schon wertgeschätzt wird.

Und da bin ich bei einem ganz wichtigen Punkt: Es muss uns gemeinsam gelingen, dass gesellschaftspolitische Achtung und Respekt gegenüber den Lehrern und Lehre­rinnen bestehen. Wertschätzung und Respekt haben immer auch mit Bezahlung zu tun, daher werden wir die Einstiegsgehälter sicher erhöhen müssen.

 


Vizepräsident Mag. Harald Himmer: Weitere Zusatzfrage? – Bitte, Herr Bundesrat Füller.

 


Bundesrat Christian Füller (SPÖ, Steiermark): Frau Minister, haben Sie vor – ähnlich wie in der Schweiz –, eine Art beschleunigtes Ausbildungssystem für Quereinsteigerin­nen und Quereinsteiger anzubieten?

 


Vizepräsident Mag. Harald Himmer: Bitte, Frau Bundesminister.

 


Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur Dr. Claudia Schmied: Wir ha­ben derartige Angebote vor allem berufsbegleitend im berufsbildenden Schulwesen jetzt schon, und es ist Teil der neuen PädagogInnenbildung, hier für mehr Durchläs-


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