BundesratStenographisches Protokoll796. Sitzung / Seite 58

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mer sehr gerne angerufen wird, wenn es irgendwelche Aktionen und Aktivitäten gibt. Ich denke zum Beispiel an das Hahnenkammrennen. Wenn das stattfindet, ergeht im­mer die Einladung an die Hauptschule Kitzbühel, an die Volksschule Kitzbühel, an die Handelsakademie Kitzbühel, als Zuschauer am Freitag anwesend zu sein, um im Fern­sehen ein schönes Bild abzugeben. Das ist halt so. Aber ich muss sagen, es sollte je­ner Lehrer geschätzt werden – und der wird auch geschätzt –, der wirklich diese Grund­fertigkeiten weitergibt. Die Schulstandards geben diesem Lehrer, davon bin ich über­zeugt, in Zukunft recht.

Das greift über in die Novelle betreffend die Schulleitung. Die Schulleiter haben als „Überbau“ gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen die Schulaufsicht, sie sollen anhand des Monitoring und der positiven Rückmeldungen der Schulstandards erarbei­ten, wie man den Standard an der jeweiligen Schule heben kann.

Der dritte vorliegende Gesetzentwurf, die Verwendbarkeit von Landeslehrern an höhe­ren Schulen, ermöglicht sicherlich mehr Flexibilität in der Personalplanung. Wir von der sozialdemokratischen Seite können sagen, es geht wieder einen Schritt, es geht einen ordentlichen Schritt weiter in der Schule.

Ich denke, das Messen der Standards ist in Österreich ein bisschen ein Problem. Den­ken wir nur an PISA! Jedes Mal, wenn die PISA-Studie veröffentlicht wird, gibt es bei uns schon Wochen vorher eine fürchterliche Aufregung, fast eine Hysterie, muss ich sagen. Schaut man sich dann an, wie in anderen OECD-Ländern diese Studie begrüßt wird, wie man sich dort, wenn Schulen ausgewählt werden, dem Messverfahren ge­radezu hingibt, sieht man: Dort ist es eine Ehre, bei dieser Studie mitmachen zu dür­fen – und bei uns wird dagegen protestiert oder gar zum Boykott aufgerufen.

Daher: Eine neue Kultur des Messens von Leistungen sollte eigentlich schon möglich sein, und das müssen wir auch wieder bekommen, mit den neuen Aufgaben der Schul­leitungen und der Schulaufsicht. Es gibt neben PISA in der 9. Schulstufe ja auch in der Volksschule zum Beispiel PIRLS und TIMSS, womit in der 4. Klasse einerseits die Lesefähigkeit gemessen wird, andererseits das naturwissenschaftliche Können und die naturwissenschaftlichen Fertigkeiten. Wir sollten da weitermachen, wir sollten mitma­chen, denn ein internationaler Vergleich ist sehr wichtig.

Abschließend: Wir sind, glaube ich, auf dem richtigen Weg; es gibt aber noch sehr viel zu erledigen. Letztendlich sollte dann doch am Ende dieses ganzen Prozesses die ge­meinsame Schule der 10- bis 14-Jährigen stehen. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ und bei Bundesräten der ÖVP.)

12.01


Vizepräsident Mag. Harald Himmer: Als Nächster gelangt Herr Bundesrat Saller zu Wort. – Bitte, Herr Kollege.

 


12.01.36

Bundesrat Josef Saller (ÖVP, Salzburg): Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Bundes­ministerin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich möchte mich speziell mit dem Punkt Schulleiter befassen, habe ich doch 17 Jahre lang eine große Hauptschule geführt. In Bezug auf meinen Vorredner darf ich vielleicht kurz anmerken: In Bischofshofen haben wir zwei große Hauptschulen, in der einen war der Direktor von der SPÖ und in der an­deren von der ÖVP. (Bundesrat Gruber: In Salzburg gibt es ausgeglichene Verhältnis­se!)

Ich möchte daher zu dieser Thematik auch ein bisschen meine persönlichen Erfahrun­gen mit einfließen lassen.

Die Änderung des Schulunterrichtsgesetzes bringt grundsätzlich mehr Struktur und Ord­nung in das Aufgabengebiet des Schulleiters – und das ist sicherlich als sehr positiv zu bewerten.

 


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