BundesratStenographisches Protokoll798. Sitzung / Seite 23

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

mit diesen Aktivitäten Gratiskindergartenjahr und Kinderbetreuung insgesamt erreicht werden.

Meine Damen und Herren, wenn wir das zusammengefasst sehen, was hier als Angebot da liegt, dann kann man sich immer die Frage stellen, ist das schon aus­reichend oder nicht ausreichend. Der Weg ist somit, wie ich meine, nie abgeschlossen. Entscheidend wird aber sein, dass die Dynamik weiter voranschreitet, dass sich der gesellschaftliche Stellenwert verändert, was die Familie anbelangt, wobei uns die demographische Entwicklung zugutekommt. Es ist für die Firmen nicht mehr eine Einstellungsfrage, der man sich stellt oder nicht stellt, sondern da wir bald Arbeitskräfte suchen werden, werden Angebote, Incentives in diesem Bereich, die familiengerecht sind, notwendig werden, ob es um Teilzeitarbeit geht oder darum, überhaupt eine andere Art von Arbeitsplätzen anzubieten. Aber auch bei der Kultur, wie man mit Familien in der Firma umgeht, wird sich einiges ändern und sicherlich nicht zum Nachteil, sondern zum Vorteil der Familien.

Daher glaube ich, dass wir insgesamt sagen können, dass die Ausbauinitiative Kinder­betreuungsgeld und die anderen Maßnahmen nicht nur dazu beitragen, dass das Angebot verbessert wird, dass die Vereinbarkeit Familie und Beruf besser möglich ist, sondern dass das auch, was Frau Bundesrätin Mühlwerth, die gerade hinausgegangen ist, angesprochen hat, was die Wahlfreiheit anlangt, einfach eine bessere Möglichkeit bietet.

Sie haben die Jugendstudie, das Monitoring, das wir mit Herrn Professor Filzmaier machen, zitiert. Im Endeffekt sind dort viele Einstellungen und Aussagen wider­sprüchlich. Es ist richtig, dass junge Leute ein relativ konventionelles Bild von Familie haben und gerne in den ersten Monaten und Jahren auch bei den Kindern zu Hause bleiben möchten. Auf der anderen Seite sagen die meisten auf die Frage: Werden Sie das auch tun?: nein. Das heißt, da sind Wunsch und Ausführung teilweise konträr, und das muss man sicherlich aufarbeiten. Wie kann man es aufarbeiten? – Durch ent­sprechende Angebote, die sich insgesamt – ich habe es soeben beschrieben – im internationalen Trend und in der Tendenz sehr positiv darstellen. – Danke für Ihre Aufmerksamkeit. (Beifall bei ÖVP, SPÖ und Grünen.)

10.08


Präsident Gottfried Kneifel: Zu Wort gemeldet hat sich Frau Bundesrätin Kersch­baum. Ich erteile es ihr.

 


10.08.34

Bundesrätin Elisabeth Kerschbaum (Grüne, Niederösterreich): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Minister! Sehr geehrte Damen und Herren! Es hat mich sehr gefreut, als ich von Frau Kollegin Rausch gehört habe, dass man Kinderbetreuung ohne ideo­logische Grenzen betrachten soll. Ich war jetzt ein bisschen traurig über die Ausfüh­rungen von Frau Kollegin Mühlwerth, denn ich denke mir schon ... (Zwischenruf des Bundesrates Mag. Himmer.)

Ich muss dem Herrn Minister recht geben (demonstrativer Beifall bei der ÖVP), wenn er meint, dass man aus diversen Studien nicht unbedingt monokausale Schlüsse ziehen soll. Es gibt ja auch Studien, wonach es am Vornamen liegt, wie sich ein Kind in der Schule verhält. Da muss man sich Studien manchmal schon auch genauer anschauen, vor allem dann, wenn es genau um diese Umfrage bei jungen Menschen geht, die zum überwiegenden Teil gerne bei ihren Kindern zu Hause bleiben, diese betreuen und liebhaben würden, wenn der Partner genug verdienen würde.

Alles nicht schlecht, wenn der Partner genug verdient. Erstens wissen wir, dass viele Partner nicht genug verdienen, und zweitens einmal, ich persönlich bin geschieden


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite