Erwerbstätigkeit der Frauen, nämlich 86,6 Prozent, und die Geburtenrate liegt dort bei 2,0 Kindern pro Frau. (Bundesminister Dr. Mitterlehner: Irland!) Entschuldigung!, ja: Irland.
Liebe Kolleginnen und Kollegen! Kinderbetreuungseinrichtungen sind selbstverständlich ein wichtiges gesellschaftspolitisches Anliegen. Sie haben auch gesagt, dass man sich neben all den Transferleistungen – ob jetzt Geldleistung oder Sachleistung – für eine wirklich positive gesellschaftliche Haltung für Kinderbetreuungseinrichtungen einsetzen muss. Da bin ich ganz Ihrer Meinung. Man muss sich aber auch dafür einsetzen, dass die Kindererziehung nicht nur Muttersache ist, sondern dass die Kindererziehung sowohl Mutter- als auch Vatersache ist. (Bundesrätin Mag. Neuwirth: Genau!) Und im Mittelpunkt – das haben auch Sie betont, und das ist mir auch wichtig – muss immer das Wohl des Kindes stehen.
Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich möchte in meiner Rede, weil es meiner Überzeugung nach wichtig ist, auf die Situation alleinerziehender Mütter und Väter eingehen. Ich habe schon gesagt, in Österreich gibt es 106 000 alleinerziehende Mütter und Väter, 90 Prozent davon sind Frauen, 10 Prozent Männer.
Da ich aus Kärnten komme, will ich als Vertreterin von Kärnten auch die Situation in Kärnten aufzeigen: In Kärnten gibt es 6 600 alleinerziehende Menschen; 90 Prozent Mütter, 10 Prozent Väter. Und der Kärntner Armuts- und Reichtumsbericht hat aufgezeigt, dass vor allem diese Familien – es lebt jede fünfte Kärntner Familie in einem alleinerziehenden Haushalt – armutsgefährdet sind. Bei diesen Familien geht es jetzt nicht darum: Kann ich, will ich arbeiten gehen?, sondern darum: Ich muss arbeiten gehen! Daher brauchen diese Familien unsere vollste Unterstützung. Sie brauchen leistbare Kinderbetreuungseinrichtungen, sie brauchen Kinderbetreuungseinrichtungen mit flexiblen Öffnungszeiten, sie brauchen Kinderbetreuungseinrichtungen, die auch im Sommer, die das ganze Jahr über geöffnet sind.
Auf die Situation in Kärnten möchte ich später kurz eingehen, jetzt möchte ich mich bei Ihnen, Herr Minister, und bei der Ministerin Gabi Heinisch-Hosek für die zusätzliche Förderung bedanken, die Sie erkämpft und bereitgestellt haben, um den Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen weiter fortzusetzen, denn das ist eine Investition in eine bessere Bildung, das ist eine Investition in eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. (Beifall bei SPÖ und ÖVP sowie des Bundesrates Zangerl.)
Nun zu Kärnten: Der Bund fördert – Kärnten streicht und kürzt! Leider! Obwohl Kärnten bei den Kinderbetreuungseinrichtungen für Kinder von drei bis sechs Jahren Schlusslicht ist, obwohl Kärnten bei den Kinderbetreuungseinrichtungen für Kinder von null bis drei Jahren im untersten Drittel ist, kürzen die Koalitionsparteien FPK und ÖVP die Mittel für die Kinderbetreuungseinrichtungen. (Bundesrat Pirolt: Bei den Kinderbetreuungseinrichtungen in meiner Gemeinde, Frau Kollegin, ist das nicht der Fall!) Sie können dann Stellung dazu nehmen. Das ist laut Statistik Austria bewiesen.
Präsident Gottfried Kneifel: Frau Bundesrätin, bitte zum Schluss zu kommen!
Bundesrätin Ana Blatnik (fortsetzend): Wir haben eine Petition verfasst, wo wir das ganz genau aufzeigen, eine Petition von SPÖ, ÖGB und AK. (Vizepräsidentin Mag. Neuwirth übernimmt den Vorsitz.)
Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich schließe mit einem Satz, den ich schon am Anfang gesagt habe. Jede Investition in unsere Kinder und für unsere Kinder ist eine Investition in die Zukunft!
Vsaka investicija za otroke je investicija za bodocnost.– Danke. Hvala. (Beifall bei der SPÖ.)
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