BundesratStenographisches Protokoll798. Sitzung / Seite 41

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inhaltliche Inputs drinnen, und insgesamt gefällt mir der Bericht – nur fehlt eben das Armutskapitel. – Danke. (Beifall bei den Bundesräten Dr. Kickert und Zangerl.)

11.11


Vizepräsidentin Mag. Susanne Neuwirth: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Bundesrätin Posch-Gruska. – Bitte.

 


11.11.14

Bundesrätin Inge Posch-Gruska (SPÖ, Burgenland): Frau Präsidentin! Herr Minister! Werte Kolleginnen und Kollegen! Ein Bericht über zehn Jahre, fast 3 000 Seiten – ein informatives Nachschlagewerk, ein Bericht, der für uns Ausgangspunkt ist, sein kann, sein soll, nachzudenken, welchen Herausforderungen wir uns jetzt noch stellen können, eine Grundlage für unsere Arbeit.

Ich möchte mich auch gleich zu Beginn für diesen sehr umfangreichen, tollen Bericht bedanken, vor allem bei den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen, die diesen Bericht zusammengestellt haben, der uns jetzt vorliegt.

Der Bericht zeigt uns ganz eindeutig, dass wir vor neuen Herausforderungen stehen, dass es neue Handlungsfelder für uns gibt, weil es eben veränderte Familienstrukturen gibt und wir auf diese eingehen müssen. Die Sicht der Kinder, aber auch die Bedürf­nisse der Eltern sind bei unserer Planung zu berücksichtigen, sind aber auch in diesem Bericht schon berücksichtigt.

Es ist ein sehr, sehr umfangreicher Bericht, wie ich schon gesagt habe. Die Kollegin vor mir hat gesagt, sie kann nicht auf alle Themenfelder eingehen. Auch ich möchte nur auf einige Themen eingehen.

Etwas, das mir sehr wichtig ist, ist das Thema Zeit. Wie kann ich Zeit in meine Familie investieren? Wie kann ich mir Zeit und Raum schaffen? Wie kann ich Zeitwohlstand schaffen, um Familie erlebbar und spürbar zu machen? Und das alles im Verhältnis zur Arbeitswelt, möglich nur durch eine gewisse Flexibilität in der Arbeitswelt. Das sind Themen, die für uns sicherlich sehr wichtig sind. Wir haben es vorhin schon ange­sprochen bei der Kinderbetreuung, dass das eine neue Herausforderung für uns sein wird. Dem ist auch die Vereinbarkeit von Beruf und Familie gegenüberzustellen, damit wir wirklich gute Voraussetzungen schaffen können. Vieles ist diesbezüglich ja schon geschehen.

Das Thema „Gewalt“ brauche ich jetzt nicht mehr auszuführen; das hat Kollegin Kerschbaum jetzt schon sehr ausführlich besprochen. Ich denke aber, dass wir bei dem Thema „Gewalt“ besonders auch auf das Thema „Gewalt bei Jugendlichen“ eingehen sollten und uns bemühen müssen, Möglichkeiten zu schaffen, dass Jugend­liche zu mehr Beschäftigung kommen.

Wir haben derzeit in Österreich 2,3 Millionen Familien, das heißt Ehepaare, Lebens­gemeinschaften. Der Begriff „Familie“ wird ja in den einzelnen Parteien unterschiedlich definiert. Ich möchte hier ganz klar festhalten, dass für uns Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten der Begriff „Familie“ sich nicht auf Mutter, Vater, Kind beschränkt, und dann ist es vorbei, sondern „Familie“ ist für uns dort, wo Menschen zusam­menleben und gemeinsam leben, wo Kinder dabei sind. Das ist für uns Familie, und das ist für uns ein dehnbarer Begriff und kein konservativer, der sich nur auf einige wenige bezieht.

Der Wandel der Familie – ich habe es vorhin schon angesprochen –, der soziale Wandel der Familie ist für uns eine Herausforderung. Es ist innerhalb der Familie nach wie vor die Frau, die auf ihre Karriere verzichten muss. Auch da gibt uns der vorliegende Bericht Anstöße dazu, wie wir das verbessern können.

 


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