BundesratStenographisches Protokoll798. Sitzung / Seite 55

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ökologischen Nachhaltigkeit. (Beifall bei der SPÖ, bei Bundesräten der ÖVP sowie des Bundesrates Zangerl.)

12.06


Vizepräsident Mag. Harald Himmer: Zu Wort gemeldet ist Herr Bundesrat Mitterer. – Bitte, Herr Kollege.

 


12.06.11

Bundesrat Peter Mitterer (FPÖ, Kärnten): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bun­desminister! Herr Vorredner Bundesrat Steinkogler! Auch die beiden Präsidenten – der scheidende Präsident und die neue Präsidentin – tragen zum Tourismus am Wolfgang­see bei, indem sie die Staffelübergabe am Sonntag am Wolfgangsee machen. Ich freue mich als einer ihrer Vorgänger schon auf dieses Treffen.

Zum Tourismusbericht 2010 muss man sagen, er ist nicht nur umfangreich, sondern er ist aussagekräftig, und er ist vor allem – im Unterschied zu dem vorher diskutierten Bericht – aktuell. Das ist ganz, ganz wichtig, denn die Tourismuswirtschaft und die Tourismuspolitik müssen sich orientieren können, und dazu braucht man Grundlagen und Forschungen aus der Vergangenheit, aber nicht zehn Jahre Vergangenheit, sondern aus dem Jahr davor.

Ich kann mich noch erinnern, wie wir, als ich als Abgeordneter zum Nationalrat im Hohen Haus gesessen bin, 1990 bis 1992, damals gerungen haben, mit dem Kollegen Helmut Peter, Wirt vom Weißen Rössl am Wolfgangsee. Damals gab es weder einen Tourismusbericht noch einen Tourismusausschuss. In der Zwischenzeit hat Österreich beziehungsweise die österreichische Politik dazugelernt. Es gibt jetzt einen Tourismus­ausschuss. Es hat auch schon eine Tourismus-Staatssekretärin gegeben – eine solche gibt es im Moment nicht. Aber es gibt, wie gesagt, einen sehr aktuellen Bericht.

Ich möchte nicht auf den Bericht direkt eingehen. Darin sind so viele statistische Zahlen enthalten, die mehr oder weniger schon aussagekräftig sind, aber nicht in Bezug auf alles, denn 3,3 Prozent mehr Ankünfte und 0,5 Prozent mehr Nächtigungen im Jahr 2010 sind erfreulich und sind der Beweis dafür, dass der Tourismus der Konjunktur nachhinkt, das heißt aber mit anderen Worten auch, dass wir keine schlüs­sigen Voraussagen für das Jahr 2011 machen können. Nachhinken heißt, dass wir in der Tourismuswirtschaft später von der Krise betroffen waren, sie aber möglicherweise auch länger spüren werden. Außerdem gibt es natürlich auch andere Faktoren, die das Gästeverhalten beeinflussen, wie leider Gottes in Österreich nach wie vor auch das Wetter, der Schnee – der Wintertourismus, haben wir bei der Ausschusssitzung gehört, hat auch deshalb gelitten, weil es wenig Schnee gegeben hat – oder dass Feiertage sich verschieben, die verlängerten Wochenenden.

Das sind alles Faktoren, die ebenfalls dazu beitragen, genauso wie Groß-Events wie die Fußball-EURO 2008, oder in Kärnten der Ironman, der jetzt beginnt – gerade heute kann ich das voller Stolz berichten. Wenn der wieder erfolgreich ist, dann ist er auch ein Devisenbringer beziehungsweise ein Nächtigungsbringer; die GTI- und Harley-Treffen ebenfalls.

Ankünfte und Nächtigungen sagen allerdings nichts aus über die Ertragslage der Tourismuswirtschaft selbst. Hier war ja auch zu hören, auch bei der Ausschusssitzung, auch von der Sektionschefin, dass Kostensteigerungen im Bereich der Tourismus­wirtschaft meistens nicht über die Preise weitergegeben werden konnten und somit auch bei höheren Nächtigungszahlen niedrigere Erträge erwirtschaftet werden.

Zweiter Punkt: Qualitätsanpassung – Investition in die „Hardware“. Keine Branche muss so viel und so oft und ständig ihre Qualität an die Standards anpassen. Allein im


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