BundesratStenographisches Protokoll798. Sitzung / Seite 58

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nicht negativ gemeint, aber es könnte sein, dass unser Osttiroler Jungkoch jetzt vor dem Fernseher sitzt, hört, wie ich sage, alle 18 seien Kärntner, und dann bestimmt sagen würde: Ich lasse mich nicht eingemeinden! Deshalb dieser Vermerk dazu.

Wenn uns das gelingt, was ich vorhin angesprochen habe, dann bleibt Österreichs Tourismus weltweit Spitzenreiter. – Danke. (Beifall bei FPÖ und ÖVP sowie des Bundesrates Zangerl.)

12.18


Vizepräsident Mag. Harald Himmer: Zu Wort gemeldet ist Frau Bundesrätin Kerschbaum. – Bitte.

 


12.19.04

Bundesrätin Elisabeth Kerschbaum (Grüne, Niederösterreich): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Minister! Sehr geehrte Damen und Herren! Der vorliegende Touris­musbericht ist kompakt und sehr informativ, weshalb auch ich meine Aussagen dazu sehr kompakt halten und nicht zu sehr ausschweifen werde.

Es freut uns, dass einige Kapitel in diesem Bericht wieder und doch prominent bear­beitet worden sind, sei es der barrierefreie Tourismus, sei es die Ethik im Tourismus, aber auch Dinge wie Energieeffizienz, Herausforderungen durch den Klimawandel, Handlungsfeld Mobilität angesprochen worden sind.

Mobilität und öffentlicher Verkehr auch im Tourismus sind sowohl Hol- als auch Bringschuld. Es ist zwar wichtig, dass die Hoteliers angeben, wie man sie öffentlich erreichen kann, und vielleicht auch helfen, die letzten paar Kilometer zu überbrücken, damit man auch wirklich öffentlich anreisen kann, es wäre aber auch wichtig vonseiten der öffentlichen Hand, den öffentlichen Verkehr nicht auszuhungern. Die Ybbstalbahn oder die Wachaubahn zum Beispiel sollten nicht eingestellt werden und auch nicht weniger oft geführt werden als früher, denn der öffentliche Verkehr ist nun einmal enorm wichtig, um auch ohne Auto in die Ferien zu gelangen. Das führt zu einer weni­ger stressigen Anreise. Der öffentliche Verkehr ist auch ganz wichtig für Menschen, die mit dem Flugzeug nach Wien kommen und dann irgendwohin weiterreisen wollen; auch die tun sich mit dem Auto schwer.

Ich denke, die Verknüpfung öffentlicher Verkehr und Tourismus ist ein wichtiges Thema, das von beiden Seiten mehr Berücksichtigung finden könnte. Aber prinzipiell ist es gut, dass der Bericht sich mit dem Thema Mobilität und dem Handlungsfeld darin beschäftigt.

Es freut uns, dass – was wir voriges Jahr intensiver kritisiert haben – auch der nach­haltige Tourismus und die Alpenkonventionen wieder in dem Bericht vorkommen. Nationalpark und Tourismus, Klima und Tourismus – alles Themen, die sich auch mit der Umwelt beschäftigen. Und sagen wir es einmal so: Der Tourismus ist wichtig für Österreich, aber die Umwelt ist auch ganz wichtig für den Tourismus, obwohl wir in vielen Fällen gerade mit der Wirtschaft etwas im Clinch liegen, ob der Umweltschutz eine Bürde und eine Last oder vielleicht doch auch eine Chance ist. Gerade im Bereich des Tourismus ist das relativ eindeutig geklärt: Umweltschutz ist eine Chance, die sich uns bietet, um unseren Gästen mehr anbieten zu können.

Der Bericht zeigt in einigen Punkten schon auch vorhandene Wunden auf. Kollege Mitterer hat schon angesprochen, dass auf der einen Seite eine relativ hohe Arbeits­losenquote zu verzeichnen ist, die sich auch daraus ergibt, dass es doch sehr viele Saisonarbeitsplätze gibt. Auf der anderen Seite gibt es eben sehr viele Menschen, die aus diesem Bereich in einen anderen Bereich wechseln, weil die Belastung eben sehr groß ist. Das kann man nicht leugnen. Wenn man Familie mit Kindern hat, kann man


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