BundesratStenographisches Protokoll798. Sitzung / Seite 66

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Ein kurzer Bericht noch zur Wiener Börse: Die Wiener Börse war in diesen Gründerjahren die zweitgrößte Börse der Welt. (Bundesrat Mag. Klug: Wie geht das mit Tourismus? Kommt da jetzt noch was zum Tourismus?) – Die Wiener Börse, das darf ich noch kurz sagen, hat jetzt ein Minus von minus 40 Prozent – auch da sollte man in der Bundesregierung daran denken, den Kapitalmarkt aufzubessern. Das imperiale Wien ist das, was den Tourismus ausmacht, und darauf sind wir in Wien stolz.

Ich danke vielmals (Zwischenruf bei der SPÖ: Wofür?) und bedanke mich für das Zuhören. – Danke. (Beifall bei der FPÖ.)

12.51


Vizepräsident Mag. Harald Himmer: Zu Wort gelangt Herr Bundesrat Perhab. – Bitte.

 


12.51.20

Bundesrat Franz Perhab (ÖVP, Steiermark): Sehr geehrter Herr Minister! Ich habe mich zum Tagesordnungspunkt „Lage des Tourismus in Österreich“ gemeldet, und ich hatte bis vor Kurzem den Eindruck, dass wir eine sehr sachbezogene Diskussion abhalten. Ich bedanke mich vor allem beim Kollegen Mitterer. Du hast mir aus dem Herzen gesprochen, es war sehr sachlich und fundiert, alle Aussagen kann man auch von unserer Seite unterstreichen. Aber dein Kollege hat jetzt dieses Bild etwas getrübt. Ich habe mir gedacht, ich bin im falschen Film. Ich glaube, ich war in einer Vorlesung über einen historischen Abriss über den Manchester-Liberalismus oder sonstige Dinge. (Ruf bei der SPÖ: Genau!)

Aber es macht nichts, Herr Kollege Pisec, es müssen sich nicht alle im Tourismus auskennen. (Heiterkeit und Beifall bei ÖVP und SPÖ.)

Wir haben sehr gute Beispiele von Top-Tourismusfunktionären in den Ländern, und auch auf Bundesebene sind wir sehr gut, glaube ich. Das kommt auch im Bericht zum Ausdruck. Ich bedanke mich bei der Frau Sektionschefin, die heute nicht hier ist, aber ich bitte die Damen und Herren vom Ministerium, ihr dies auszurichten. Es ist wie jedes Jahr ein fundierter Bericht.

Die wichtigsten Dinge sind schon angesprochen worden, deshalb darf ich mich auf ein paar betriebliche Dinge beschränken.

Herr Kollege Konrad, wir sitzen in den Kollektivvertragsverhandlungen nicht deswegen fest, weil wir uns gegen 1 300 € Mindestlohn sträuben, sondern weil die Steiermark und Wien die einzigen Bundesländer sind, die kein durchgängiges Festlohnsystem im Tourismus haben, sondern parallel dazu auch den Garantielohn abhandeln. Für die Gastronomie in diesen Bundesländern würde die Umstellung auf den Festlohn, auf dieses Niveau, eine 20-prozentige Lohnerhöhung bedeuten. Das können wir unseren Betrieben in dieser Form nicht zumuten.

Wir von der Hotellerie hätten gerne diesen Festlohn, weil es für uns eine Lohnver­rech­nungsvereinfachung wäre, auch in Bezug auf die Gebietskrankenkasse-Über­prüfung und so weiter. Wir wünschen uns das, und ich hoffe, dass wir mit neuen Köpfen im Kollektivvertragsteam, Herr Kollege Konrad, doch zu einer Einigung kommen. (Zwi­schenruf bei der SPÖ.)

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Die Geschichte mit den niedrigen Löhnen im Tourismus kann nicht ganz richtig sein, denn wir haben im Tourismus in den Bilanz­kennzahlen Lohn- und Personalkosten zwischen 35 und 40 Prozent. Jeder, der sich betriebswirtschaftlich ein bisschen auskennt, weiß, dass diese Dinge nicht mehr zu toppen sind, denn sonst geht der Betrieb in Konkurs. Das ist so.

 


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