BundesratStenographisches Protokoll799. Sitzung / Seite 22

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Sie merken also allein an dieser Zahl: Die Gemeinsame Agrarpolitik ist ein ganz entscheidender Hebel, um diese Räume zu halten. Die Agrarpolitik ist entscheidend dafür, dass dieses Land grün und gepflegt bleibt, dass die Infrastrukturen auf dem Land erhalten bleiben, dass der Wirtschaftsstandort auf dem Land intakt bleibt und dass die Lebensqualität auf dem Land gewährleistet wird.

Wir können in diesem Bereich keine Kürzungen brauchen, und dafür werden wir in den nächsten Monaten und Jahren kämpfen. Man muss nämlich dazusagen, dass es noch sehr lange dauern wird, bis entsprechende Entscheidungen kommen. Wir werden aber jedenfalls ganz entschieden um eine Politik kämpfen, die diese ländlichen Räume auch sicher in die Zukunft trägt und die für ein blühendes, schönes Österreich sorgt. Dafür steht diese Agrarpolitik. – Herzlichen Dank. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Bundesräten der SPÖ.)

9.23


Präsidentin Mag. Susanne Neuwirth: Als Nächster gelangt Herr Bundesrat Konrad zu Wort. – Bitte. (Bundesrat Todt in Richtung des sich zum Rednerpult begebenden Bundesrates Konrad –: Alles Gute!)

 


9.23.18

Bundesrat Klaus Konrad (SPÖ, Steiermark): Geschätzte Frau Präsidentin! Sehr geehrter Herr Minister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrte Damen und Herren! Vorweg möchte ich sagen: Wenn Österreich zum Agrarindustriestaat werden soll, dann können wir so weitermachen wie bisher. Dann sind wir auf dem richtigen Weg. Wenn Österreich aber ein Land der Vielfalt und der Qualität bleiben soll, dann müssen wir an der Förderpolitik etwas ändern! (Beifall bei der SPÖ sowie bei Bun­desräten der Grünen.)  

Die Land- und Forstwirtschaft hat volkswirtschaftliche, beschäftigungs- und umwelt­politische sowie touristische Bedeutung, vor allem dient sie aber der Versorgung mit Nahrung. Der Versorgungsgrad mit landwirtschaftlichen Produkten ist durchaus ein wichtiges Thema. Ich habe mir das angeschaut: Beim Wein haben wir zum Beispiel 85 Prozent Deckung, obwohl wir alle glauben, dass es in diesem Bereich in Österreich eine Überproduktion gibt. Bei Obst beträgt der Deckungsgrad 69 Prozent und bei Gemüse 60 Prozent.

Man sieht also: Im Nahrungsmittelproduktionsbereich gilt es auch, einige Themen zu bearbeiten und zu schauen, wie man die Versorgungssicherheit gewährleisten kann. Wir reden immer von der Versorgungssicherheit mit Energie, also von der Ener­gieautarkie. Ich meine aber, dass es Österreich auch guttut, zu einer Nahrungs­mittelautarkie zu kommen, denn die entsprechenden Ressourcen haben wir.

Wie sieht die Entwicklung der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe aus? – Erfreu­licherweise hat die Zahl der Biobetriebe in den vergangenen Jahren, von 2000 bis 2010, von 19 027 auf 22 132 zugenommen. Das ist der Lichtblick! – Ich muss jetzt rasch ein paar Statistiken heraussuchen. – Nicht erfreulich ist hingegen die Entwick­lung der Betriebe an sich, und die Zahlen sprechen für sich.

Schauen wir uns die Entwicklung von 1990 bis 2007 an: 1990 gab es 49 063 Betriebe in der Größe von 5 bis 10 Hektar, 2007 waren es nur mehr 34 000. 1990 gab es 54 000 Betriebe in der Größe von 10 bis 20 Hektar, 2007 waren es 37 000 Betriebe.

Anders verläuft die Entwicklung bei den größeren Betrieben: 1990 gab es 10 500 Betriebe in einer Größe von 50 bis 100 Hektar, jetzt gibt es über 15 000 Betriebe in dieser Größe; und 1990 gab es 3 400 Betriebe in einer Größe von 100 bis 200 Hektar, jetzt sind es 4 600. Und auch die Betriebe mit einer Größe von über 200 Hektar haben um 10 Prozent zugelegt. (Bundesrat Tiefnig: Wie ist die Statistik der Lebensmittel-


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