BundesratStenographisches Protokoll801. Sitzung / Seite 24

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Dass diese Leute auch in der Privatwirtschaft höchst gefragt sind und leicht abgewor­ben werden, liegt ganz klar auf der Hand. Auch der Präsident der Finanzprokuratur hat im Ausschuss ganz kurz in einem Nebensatz erwähnt, dass das ein riesengroßes Pro­blem ist, weil ihm dadurch gute Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen abhandenkommen, die sich in hoch komplexe Fälle eingearbeitet haben.

Daher sind die sieben Thesen und die 50 Maßnahmen-Empfehlungen dieses Beira­tes – unter anderem auf den Seiten 16 bis 22 – ein sehr guter Ansatz, wie man dieses Problem in den Griff bekommen kann.

Ich möchte zum Schluss – weil die Lampe hier schon blinkt – noch sagen: Es muss den ArbeitgeberInnen und DienstgeberInnen und auch den ArbeitnehmerInnen und DienstnehmerInnen ganz klar sein: Zu viele Schulden gefährden den Wohlstand; zu teure Pensionsregelungen gefährden den Wohlstand; und zu aufwändige Verwaltun­gen gefährden den Wohlstand. Darüber müssen wir in diesem Haus noch harte, aber faire Diskussionen führen.

Es ist nämlich ganz klar: Den Status quo beizubehalten, jeden Veränderungsvorschlag im Keim zu ersticken und zu jedem Reformvorhaben Nein zu sagen führt in eine Sack­gasse, und das ist meines Erachtens – das sage ich in aller Deutlichkeit – eine Kriegs­erklärung an die Jugend und an die nächste Generation, und das möchten wir nicht! Das möchte ich nicht, und das möchten wir nicht! Deshalb ist es wichtig, dass wir in un­serem Österreich sozialen Frieden auch zwischen den Generationen und ein faires Ös­terreich haben. Darum müssen wir uns alle gemeinsam bemühen, und wir müssen oh­ne parteipolitisches Hickhack noch hart daran arbeiten. – Danke für die Aufmerksam­keit. (Beifall bei den Grünen.)

10.02


Präsidentin Mag. Susanne Neuwirth: Nächste Rednerin: Frau Bundesrätin Blatnik. – Bitte.

 


10.02.05

Bundesrätin Ana Blatnik (SPÖ, Kärnten): Frau Präsident! Gospa president! Frau Bundesministerin! Gospa zvezna ministrica! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Drage kolegice in kolegi! Zuerst möchte ich mich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für diese Broschüre und diesen Bericht „Perspektiven des öffentlichen Dienstes“ be­danken.

Es geht um Perspektiven, und ich möchte in meiner Rede ganz einfach die Perspek­tiven für Frauen im öffentlichen Dienst aufzeigen. Gerade im Hinblick auf den zu er­wartenden Arbeitskräftemangel stellen Frauen eine große Zielgruppe und eine beson­dere Personalressource für den öffentlichen Dienst dar.

Liebe Kolleginnen und Kollegen! Es ist davon auszugehen, dass die Frauenerwerbs­quote in Österreich steigt. Es ist auch davon auszugehen, dass die Qualifikation junger Frauen kontinuierlich steigt.

Im Bericht „Perspektiven des öffentlichen Dienstes“ steht es – ich zitiere –: „Frauen als Zielgruppe für den öffentlichen Dienst nützen. – Der Beirat empfiehlt: In allen Berei­chen bei der Personalpolitik“ – auch in Führungspositionen – „auf Vielfalt zu achten und dabei insbesondere eine angemessene Berücksichtigung von Frauen anzustre­ben. Dafür werden angemessene, verpflichtende Quotenregelungen explizit empfoh­len.“ – Zitat Ende.

Ich glaube, liebe Kolleginnen und Kollegen, dass es sehr wichtig ist, dass der öffentli­che Dienst gerade in diesem Bereich Vorreiter ist. Ich glaube auch, dass Quoten notwendig sind, und zwar so lange, bis es zu einem gerechten Geschlechterverhältnis kommt.

 


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