BundesratStenographisches Protokoll801. Sitzung / Seite 84

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13.56.39

Bundesrat Edgar Mayer (ÖVP, Vorarlberg): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Frau Mi­nisterin! Herr Staatssekretär! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Kollegin Blatnik hat die Themenschwerpunkte dieses Berichts bereits referiert, ich denke, das kann ich mir er­sparen.

Eigentlich ist die EU-Präsidentschaft Ungarns beendet, und es hat bereits die polni­sche EU-Präsidentschaft begonnen. Wir beleuchten also 18 Monate, die im Prinzip ab­geschlossen sind. Zur Ehrenrettung ist zu sagen, dass dieser Bericht schon vor länge­rer Zeit bei uns eingetroffen ist und natürlich auch einige Bereiche in die polnische Prä­sidentschaft hineinreichen. Deshalb kann man durchaus auch zum aktuellen Segment davon sprechen.

Ich möchte einige Passagen herausstreichen, unter anderem natürlich auch die Gleich­stellung von Männern und Frauen, weil es ein wichtiges und für mich als Arbeitnehmer­vertreter ein ganz besonderes Thema ist. Ich möchte das aber nicht so spezifisch ma­chen wie du, liebe Kollegin Blatnik, weil ich mich dann von euch beiden in die Mitte ge­nommen fühle. (Bundesrätin Blatnik: Ist das nicht schön? Ist das nicht schön?) Ich denke, dass dieses Thema von euch ausreichend und richtig referiert werden wird.

Ich möchte etwas über die Donauraumstrategie sagen. Da wird man jetzt vielleicht fra­gen, wie ein Vorarlberger dazu kommt, etwas zur Donauraumstrategie zu sagen (Zwi­schenruf bei der ÖVP), er hat ja mit der Donau praktisch nur zu tun, wenn er in Wien ist. Der Bundesrat hat im Mai dieses Jahres auf Initiative unseres Präsidenten Gottfried Kneifel eine Enquete abgehalten, die wichtige Impulse für die Weiterentwicklung dieser Strategie gebracht hat.

Wir wissen inzwischen, was man unter dieser Donauraumstrategie alles subsumieren kann, und es wird auch im Rahmen der polnischen EU-Präsidentschaft sehr intensiv an diesem Thema gearbeitet. Es basiert auf wichtigen Kernprinzipien: keine neuen Gel­der, keine neuen Institutionen und keine neue Gesetzgebung. Inhaltlich sind folgende vier Bereiche zu definieren: Vernetzung der Donauregion, Umweltschutz in der Donau­region, die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen, Investitionen in Human Resources und Stärkung der Donauregion insgesamt.

Wie sieht dazu die österreichische Position aus? – Österreich hat die Lancierung einer EU-Strategie für den Donauraum vorgeschlagen und seither aktiv unterstützt. Das ge­hört zu den außenpolitischen Prioritäten Österreichs. Inhaltlich wurden von Österreich Themen wie Sicherheit und Governance vorgeschlagen, und das wurde dann auch in diesen Aktionsplan mit aufgenommen. Weitere wesentliche und wichtige Themen sind: Binnenschifffahrt, Ausbau multimodaler Verkehrsknoten, nachhaltige Energieversor­gung, Hochwasserschutz und Wassermanagement, Umweltschutz, Arbeitsmarkt, Zu­sammenarbeit im Bereich Bildung und Kultur und nachhaltiger Tourismus. – Das in al­ler Kürze zur Donauraumstrategie.

Ich möchte noch ein Beispiel vom Arbeitsmarkt zitieren, das in diesem Bericht auch an­geführt wird, denn vermeintlich zusätzliche Brisanz ergab sich für Österreich durch die Aufhebung der Übergangsfristen der Beschränkungen für die Arbeitnehmerfreizügig-
keit für insgesamt acht im Jahr 2004 beigetretene EU-Mitgliedstaaten mit Stichtag 1. Mai 2011. Es wurden negative Auswirkungen auf den heimischen Arbeitsmarkt be­fürchtet. In diesem Zusammenhang gab es eine interessante Initiative der Sozialpart­ner, nämlich eine vierteilige Konferenzreihe für Betriebsräte und Betriebsrätinnen in Österreich. Es sind insgesamt 945 BetriebsrätInnen in Schulungen in Wien, Graz, Linz und Salzburg auf diese Thematik vorbereitet worden. – Eine sehr gute Initiative, die es unbedingt zu erwähnen gilt.

Dieses Schreckensszenario, das insbesondere auch die Freiheitliche Partei verbreitet hat – das muss ich euch jetzt schon auch ganz kurz um die Nase schmieren, auf gut


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