BundesratStenographisches Protokoll803. Sitzung / Seite 179

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Deshalb freue ich mich auch, dass wir jetzt in Niederösterreich ein Pilotprojekt durch­geführt haben, eine Potentialanalyse. Was machen wir damit? – Wir gehen in die Schu­len, in die dritte Unterstufe, und schauen, was für ein Potential unsere jungen Leute ha­ben. Nicht, was können sie nicht, sondern welches Potential haben sie. Man sagt ihnen dann: Für diese Berufsausbildung bist du geeignet!

Ich freue mich, dass wir im nächsten Jahr, im Herbst – im Frühjahr machen wir noch ein Pilotprojekt –, flächendeckend diese Potentialanalyse durchführen werden, mit Un­terstützung des Landes und auch mit Unterstützung der Arbeiterkammer. Uns ist ganz einfach wichtig, unseren jungen Leuten verstärkt Chancen zu geben. Wichtig ist auch, dass bei dieser Initiative die Eltern eingebunden sind, weil wir mit ihnen das Potential ihrer Kinder besprechen. Ich denke, dass wir damit den jungen Leuten helfen und auch die Drop-out-Raten ein bisschen vermindern können. (Vizepräsident Todt übernimmt den Vorsitz.)

Es ist heute auch schon angesprochen worden und man sagt das oft so salopp: Naja, die Jugend von heute, die können nichts, die können nicht rechnen und schreiben und so weiter. Ich lehne das ab! Es sind unsere Kinder, es ist unsere Jugend. Die Jugend ist genauso gut wie wir waren, wenn nicht vielleicht sogar besser. Wenn mir einer so etwas sagt, sage ich immer: Entschuldige bitte, es sind unsere Kinder. Wenn sie von uns nichts mitbekommen haben, dann denkt darüber nach.

Was nützt das aber, wenn wirklich jemand nicht rechnen und schreiben kann? Dann ist ganz einfach wichtig, dass man ihn unterstützt, das heißt, eine Nachhilfe gibt. Bei uns bekommen die jungen Leute eine Nachhilfe, eine Gratis-Nachhilfe. Das machen wir ge­meinsam mit dem AMS. Ungefähr 1 600 junge Leute haben dieses Angebot in An­spruch genommen und ihre Lehrabschlussprüfung gemacht.

Deshalb freue ich mich auch ganz besonders, dass das jetzt auch hier ein Punkt ist, denn in die Novelle hat diese Maßnahme, dass man die Jugendlichen unterstützt und ihnen dieses Coaching zukommen lässt, Eingang gefunden.

Besonders wichtig ist auch eine zusätzliche Maßnahme für Lehrlinge mit Migrations­hintergrund. Deren Zahl hat nun einmal deutlich zugenommen. Da ist es wichtig, dass es aufgrund dieser Novelle ein Coaching gibt, das sie unterstützt.

Sehr gut ist auch, dass Auslandspraktika für unsere Lehrlinge gefördert werden. Das ist ein ganz wesentlicher Punkt. Wir machen es in Niederösterreich auch, und ich freue mich über jede Unterstützung. Bei uns heißt es: „Let’s walz“. Die jungen Leute kommen mit einem anderen Selbstbewusstsein zurück. Auch damit können wir die jungen Leute unterstützen und ihnen einen anderen Stellenwert in unserer Gesellschaft geben.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Die Jugend ist unsere Zukunft, und wir müssen alle Maßnahmen und alle Hilfen, die es gibt, ganz einfach unterstützen, denn wer die Jugend nicht ernst nimmt, verbaut die Zukunft. Ich würde mich sehr freuen, wenn alle hier zustimmen könnten, weil es eine Unterstüt­zung, eine Hilfe für unsere Jugend, für eine bessere Zukunft ist. – Danke schön. (Bei­fall bei ÖVP und Grünen sowie der Bundesräte Mag. Klug, Lugsteiner und Zangerl.)

19.33


Vizepräsident Reinhard Todt: Zu Wort gemeldet hat sich Herr Bundesrat Lindinger. – Bitte.

 


19.33.41

Bundesrat Ewald Lindinger (SPÖ, Oberösterreich): 40 Prozent aller Jugendlichen wählen die Ausbildung und gehen in die Lehre. Davon treten 46 000 jährlich zur Lehr­abschlussprüfung an. 82 Prozent bestehen die Prüfung.

 


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