BundesratStenographisches Protokoll804. Sitzung / Seite 83

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Probleme hinzu, sodass wirklich nur dementsprechend ausgebildete Pädagoginnen und Pädagogen damit umgehen können.

Die Steirische Arbeiterkammer, die ja Trägerin der Volkshochschulen in der Steiermark ist, hat sich im Jahr 2010 dazu entschlossen, ein Pilotprojekt zu finanzieren, und zwar auch aus der Notwendigkeit heraus, dass viele der Betroffenen unselbstständig beschäftigt sind und auch Mitglieder der Arbeiterkammer sind. Aber es kann keine Dauerlösung sein, dass diese Projekte vollkommen außerhalb der öffentlichen Förderschiene laufen und privat oder von den Institutionen finanziert werden müssen.

Daher freut es mich ganz besonders, dass mit dieser 15a-Vereinbarung ein gutes Ergebnis erzielt werden konnte. Der finanzielle Hintergrund, Angebote in Anspruch nehmen zu können, fällt für die Betroffenen in Zukunft weg, die Anbieter können beginnen, ihre Projekte umzusetzen.

Besonders spannend ist – wir haben ja auch im Ausschuss darüber diskutiert –, wie wir dann letztendlich zu den Betroffenen kommen. Das ist ein sehr spannendes Thema in diesem Bereich, aber die Anbieter können jetzt endlich beginnen und die Arbeit auch mit Sicherheit angehen.

Daher freut es mich ganz besonders, Frau Bundesministerin, dir seitens der Bundes­ratsfraktion der SPÖ recht herzlich zu dieser Artikel-15a-Vereinbarung zu gratulieren, und wir freuen uns, hier unsere Zustimmung geben zu dürfen. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

12.59


Vizepräsident Mag. Harald Himmer: Zu Wort gemeldet ist Frau Bundesrätin Astleitner. – Bitte.

 


13.00.26

Bundesrätin Notburga Astleitner (ÖVP, Oberösterreich): Sehr geehrter Herr Präsident! Geschätzte Frau Bundesministerin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Geschätzte Damen und Herren! Es geht um eine Vereinbarung zwischen dem Bund und den Ländern, eine sehr begrüßenswerte Vereinbarung, eine 50 : 50-Vereinbarung über die Förderung von Lehrgängen zum Nachholen des Pflichtschulabschlusses. Wenn, wie das Kollege Füller schon gesagt hat, die UNESCO-Kommission Österreich zu der Ansicht kommt, dass zwischen 300 000 und 600 000 Menschen in Österreich über keine ausreichenden Kompetenzen in den Basisfähigkeiten Lesen, Schreiben und Rechnen verfügen, dann muss ich sagen: Da ist eine erschreckend hohe Zahl!

Kollege Füller ist auf die Erwachsenenbildung eingegangen. Daher möchte ich ein bisschen früher ansetzen, nämlich bei den Jugendlichen. Ich darf kurz aus den „Oberösterreichischen Nachrichten“ vom 25. Jänner zitieren – viele unausgebildete junge Erwachsene in den Städten –: „22.000 Junge sind ohne Ausbildung und ohne berufliche Perspektive.“

Konkret wurde von der Arbeiterkammer untersucht, wie es mit der weiteren Schul­karriere der 15-Jähringen ausschaut, und zwar im Jahr 2006. Von 12 349 Jugendlichen sind nach vier Jahren 821, das sind 7 Prozent, nicht mehr im Bildungssystem, auch nicht als Lehrlinge in den Berufsschulen zu finden. Es ist längst nicht so, sagt der Leiter der AK-Bildungsabteilung, dass alle Jugendlichen, die eine Schule abbrechen, in eine Lehre wechseln. Ein Teil bleibt lange zu Hause, meldet sich nicht beim Arbeitsmarktservice und kommt damit nicht als Klientel für eine Ausbildung in Frage.

Auch mein Vorredner hat schon dieses Problem angesprochen und die Frage auf­geworfen, wie wir denn an diese Menschen herankommen könnten. Aus meiner Sicht ist es wichtig, besonders gute Informationen zu geben, Initiativen zu setzen und alle


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