BundesratStenographisches Protokoll804. Sitzung / Seite 168

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gebiete. Ich sehe das bei uns im Bezirk Braunau, wo ich als Bezirksbauernkammer-Obmann die Meisterausbildung forciert habe. Ich sehe in dem Bereich schon, dass das Jammern bei den Jungen aufgehört hat. Sie haben deswegen zwar keinen besseren Preis, aber sie blicken über den Tellerrand hinaus und haben andere Perspektiven. Das Wichtigste ist einfach eine dementsprechende Ausbildung, dann wird sich die Landwirtschaft weiterentwickeln.

Ein Punkt, an dem auch angesetzt werden muss – und dafür sage ich auch ein Danke­schön –, ist das Thema Forschung. Vor Kurzem durften wir den Geschäftsführer der Lenzing AG kennenlernen, er hat in diesem Bereich auch erklärt, was alles in Holz, in Zellulose drinnen ist. Wir sind fast alle mit Baumwollkleidern bekleidet, aber mit Holz wäre noch viel mehr an Möglichkeiten als mit Baumwolle gegeben. Ich muss sagen, da sind auch Forschungsmöglichkeiten für Holz gegeben, es kann als Trägermittel wie Essigsäure und im Lebensmittelbereich, aber auch im Textilbereich verwendet werden.

Dafür muss auch in Zukunft Geld in die Forschung kommen, weil so auch die Land­wirtschaft davon profitieren kann. Wir sehen das zum Beispiel bei uns in Utzenaich in Oberösterreich, wo im Bereich Gras sehr viel geforscht wird und auch schon entsprechende Ergebnisse herauskommen, sodass die Landwirtschaft Möglichkeiten im Energiebereich, aber auch im Zellulosebereich hat und Geld verdienen kann.

Zum Schluss: Wir werden auch unseren Beitrag zum Steuertopf leisten. Aber wir müssen Einnahmen erwirtschaften, damit wir Steuer zahlen können. Ich bin froh, wenn jeder Bauer Steuern zahlt, weil er dann ein Einkommen erwirtschaftet. Nur muss man sagen, zurzeit sind wir abhängig von Ausgleichszahlungen, nicht von Förderungen, weil Förderungen nur dann gegeben sind, wenn es Sozialleistungen sind. Es sind Ausgleichszahlungen, und diese Ausgleichszahlungen sind Gott sei Dank für das kommende Jahr gesichert. Ich hoffe, dass wir diese auch in den nächsten Jahren absichern können. (Bundesrat Mag. Klug: 96 Prozent zahlen keine!)

In diesem Sinne sage ich ein Dankeschön dem Ministerium und allen Mitarbeitern dafür, dass sie sich immer wieder die Mühe machen, diese Berichte zu erstellen und die positiven Ausblicke für die Landwirtschaft zu geben. – Ein herzliches Dankeschön!

Ich glaube, der Landeshauptmann der Steiermark hat es heute vorgezeigt: Es geht nur miteinander, dass wir dies bewegen können. Ich fordere auch alle auf, hier diesem Bericht zuzustimmen! – Herzliches Dankeschön. (Beifall bei der ÖVP.)

18.46


Präsident Gregor Hammerl: Als Nächster zu Wort gelangt Kollege Konrad. – Bitte.

 


18.46.47

Bundesrat Klaus Konrad (SPÖ, Steiermark): Geschätzter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Minister! Liebe Damen und Herren! Zuallererst möchte ich einmal klar festhalten, dass auch unsere Fraktion sehr daran interessiert ist, dass die Land­wirtschaft in Österreich funktioniert. Ich habe das bereits vorhin beim Grünen Bericht gesagt und bitte schon, es nicht so darzustellen, als ob die SPÖ-Fraktion per se etwas gegen Landwirte hätte. Das stimmt absolut nicht! Erstens bin ich selbst einer; wir haben in unseren Reihen einige Landwirte, genauso wie ihr sie in den eigenen Reihen habt. (Bundesrat Mag. Klug: Genau!)

Was uns allerdings schon ein Anliegen ist: Natürlich gibt es andere Branchen, auch andere Bereiche, wo wir unterschiedlicher Anschauung sind. Es gibt irgendwie Liebkinder, da unterstellt man den anderen Fraktionen immer, dass sie schon grund­sätzlich dagegen sind. Wenn ich jetzt zum Beispiel den anderen Bereich, die Eisen­bahn, ansprechen würde: Da würde man euch zum Beispiel unterstellen, dass ihr grundsätzlich etwas gegen sie hättet, was ja auch nicht stimmt. Ihr seid natürlich Fans


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