BundesratStenographisches Protokoll805. Sitzung / Seite 24

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Präsident Gregor Hammerl: Herr Bundesminister, bitte.

 


Bundesminister für Gesundheit Alois Stöger, diplômé: Die Rechtslage betreffend die Hausapotheken ist in Österreich geklärt. Der Nationalrat und der Bundesrat haben eine Regelung beschlossen. Diese Regelung wird auch vom österreichischen Ver­fassungsgerichtshof erstmals akzeptiert und klargestellt. Wir haben im Bereich der Frage von Hausapotheken und Apotheken endlich Rechtssicherheit bekommen, nämlich hinsichtlich der Rechtslage, wie sie derzeit das österreichische Parlament auch beschlossen hat.

Ich gehe davon aus, dass Allgemeinmedizin generell so organisiert werden muss, dass sie unabhängig von der Frage der Hausapotheke oder nicht Hausapotheke finanziert und auch attraktiv gemacht werden soll. Ich meine, wenn es um die Versorgung von Patientinnen und Patienten in einer Einarztgemeinde geht, hat die Hausapotheke natürlich eine wichtige Funktion, und diese wichtige Funktion soll auch erhalten bleiben.

Ich sage aber auch deutlich, dass im Bereich der Versorgung der Apotheker unter diesem Gesichtspunkt Anstrengungen zu unternehmen sind, dass Apotheken auch sicherstellen, dass das Medikament tatsächlich zum Patienten kommt. Darüber habe ich mehrmals und immer wieder mit der Österreichischen Apothekerkammer Ge­spräche geführt.

 


Präsident Gregor Hammerl: Weitere Zusatzfrage? – Bitte, Herr Bundesrat Lindinger.

 


Bundesrat Ewald Lindinger (SPÖ, Oberösterreich): Herr Bundesminister, es ist schon lange von einer Reform der Ärzteausbildung die Rede. Es soll einen Facharzt für Allgemeinmedizin geben. Wann werden Sie konkrete Vorschläge zu diesem Thema vorlegen?

 


Präsident Gregor Hammerl: Herr Bundesminister, bitte.

 


Bundesminister für Gesundheit Alois Stöger, diplômé: Ich habe schon ange­sprochen, Herr Bundesrat, dass mir die Fragen der medizinischen Ausbildung sehr wichtig sind. Ich habe eine Kommission mit der Österreichischen Ärztekammer einbe­rufen. Der oberösterreichische Präsident der Ärztekammer ist hier auch mein An­sprechpartner in dieser Frage. Wir haben uns in einem konstruktiven Gespräch damit auseinandergesetzt, wo die Problemlagen in der Ausbildung von Ärztinnen und Ärzten zu finden sind.

Da haben wir als ein Kriterium festgestellt, dass viele Krankenhäuser, wenn sie einen Facharzt ausbilden, derzeit verlangen, dass dieser vorher als Allgemeinmediziner fertig ist. Damit verlängert sich die Ausbildungszeit von sechs Jahren auf neun Jahre. Das werden wir in Zukunft verändern. Wir wollen, dass in Zukunft alle Ärztinnen und Ärzte im ersten Jahr der Ausbildung gemeinsam ausgebildet werden und dass dann die Fachspezialisierung stattfindet. Wir wollen – ich habe es schon gesagt –, dass dann die Allgemeinmediziner mehr an der Praxis der Medizin vor Ort orientiert ausgebildet werden. Dazu gehen wir von den häufigsten Krankheitsbildern und vor allem von chronischen Erkrankungen aus, mit denen Ärzte in der Allgemeinmedizin konfrontiert sind.

Die Begriffsbeschreibung, ob der Allgemeinmediziner „Facharzt für Allgemeinmedizin“ ist oder eben „Allgemeinmediziner“, ist eine semantische Frage. Für mich ist wichtig, dass wir die besten Allgemeinmediziner ausbilden können und Ärztinnen und Ärzte zur Verfügung haben, die Freude an ihrem Beruf haben.

 


Präsident Gregor Hammerl: Weitere Zusatzfrage? – Bitte, Herr Bundesrat Pirolt.

 


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