BundesratStenographisches Protokoll807. Sitzung / Seite 85

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Die Untersuchung der Schulversuche ergab zum Beispiel für das Burgenland, dass jetzt 76 Prozent der Schülerinnen und Schüler AHS-Reife erlangen, während es im al­ten System der Hauptschule nur rund 56 Prozent gewesen sind, ich gebe aber der Kol­legin Mühlwerth, weil sie das gebracht hat, insofern recht, als dass für uns die Gleich­wertigkeit der Berufsausbildung im Rahmen der Lehre genauso wichtig ist und nicht hintangestellt werden darf und soll.

Was, wenn nicht dieses positive Ergebnis für die vielen Schülerinnen und Schüler könnte uns heute mehr ermutigen, diesen Schritt zu setzen? Daher freut es mich, dass eine große Mehrheit in beiden Kammern diesen Beschluss unterstützt, damit dieser in Kraft gesetzt werden kann.

Seitens der SPÖ-Bundesratsfraktion geht ein großer Dank an die Frau Bundesministe­rin für ihre Beharrlichkeit. Wir unterstützen diesen Beschluss vollinhaltlich. – Vielen Dank. (Beifall bei der SPÖ und bei Bundesräten der ÖVP.)

14.09


Präsident Gregor Hammerl: Zu Wort gemeldet hat sich Frau Bundesrätin Mag. Rausch. – Bitte.

 


14.09.44

Bundesrätin Mag. Bettina Rausch (ÖVP, Niederösterreich): Sehr geehrter Herr Prä­sident! Frau Bundesministerin! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Heute wird es also ernst mit der Neuen Mittelschule. Aus einem Versuch, aus einem Modell wird die Regel und die Neue Mittelschule soll ins Regelschulwesen übernommen werden.

Es wurde viel diskutiert, wir haben auch heute noch einmal viele Standpunkte gehört, und es ist ein Kompromiss entstanden, der naturgemäß mit Abstrichen, auch mit Ab­weichungen von Maximalpositionen verbunden ist. Je nachdem, von welcher Perspek­tive man das heute betrachtet, mag das Glas halb leer sein oder halb voll. Ich jeden­falls werde diesem Beschluss heute – gemeinsam mit meiner Fraktion – zustimmen, weil ich denke, dass das Glas mehr als halb voll ist im Sinne der Schülerinnen und Schüler.

Vieles stand im Mittelpunkt und war Grundlage für den heutigen Vorschlag und damit Beschluss, das den Schülerinnen und Schülern helfen und eine bessere Bildung für sie möglich machen wird.

Die Suche und die Förderung individueller Talente und Begabungen steht im Mit­telpunkt; motivierte Lehrerinnen und Lehrer sind einmal mehr im Fokus – Lehrerinnen und Lehrer, die Lernbegleiter werden sollen und Schülerinnen und Schüler in ihrer Weiterentwicklung unterstützen und selber auch von Fachleuten immer mehr begleitet werden sollen.

Neue Lernformen stehen im Fokus und die Weiterentwicklung der Methoden. Und es geht auch darum, die Selbständigkeit der Schülerinnen und Schüler zu erweitern und zu forcieren. Schule, und davon bin ich überzeugt, muss aufs Leben vorbereiten – die­ses ist sehr bunt und besteht aus vielen Facetten –, nicht nur auf die Matura, sondern auf all das, was auf einen im Leben zukommt in der Bildung, im Privatleben, im Beruf. Und ich glaube, das gelingt besser – das glaube ich nicht nur, sondern ich bin über­zeugt davon –, wenn wir heute diesen Beschluss fassen. Es wird sich aber dann in der Praxis zeigen, wie viel dieser Beschluss wert war, wie viel die Schülerinnen und Schü­ler tatsächlich davon haben, wenn es darum geht, das umzusetzen.

Vielleicht noch ein paar Gedanken zu dem, was vorher gesagt wurde: Helfen wir alle zusammen, dass das gelingt! – Was braucht es, dass Bildung funktioniert, unabhängig von allen Gesetzen und Vorgaben? Es braucht Verlässlichkeit, Wertschätzung und Vertrauen, denn es geht immer um das Zusammenspiel von Menschen an einer Schu-


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