BundesratStenographisches Protokoll807. Sitzung / Seite 87

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fächern. Und es darf dabei nicht zu Einsparungen in anderen Gegenständen oder Frei­gegenständen kommen, das ist für mich ganz entscheidend. Da gibt es auch noch die eine oder andere Unsicherheit.

Wenn wir schon sparen müssen, dann sage ich ganz klar: Sparen wir bei der Büro­kratie und reduzieren wir die Bürokratie! Schule muss aus meiner Sicht auch immer mehr – und das ist, hoffe ich, auch eine gemeinsame Kraftanstrengung – von Büro­kratie befreit werden. Lehrer gehören zu den Kindern, zu den Schülern in die Klasse, die Schulleitung gehört zu den Lehrerinnen und Lehrern auch als Begleitung, als Coa­ching, als Berater, und die Beschäftigung mit der Bildung, mit den Schülerinnen und Schülern, muss auf jeden Fall mehr wert sein, mehr Gewicht haben und viel mehr Zeit in Anspruch nehmen als das Ausfüllen von Fragebögen und Formularen, das heute ganz, ganz viel Zeit in Anspruch nimmt.

Zum Abschluss: Wie gelingt Schule? – Schule gelingt vor allem deswegen, weil Men­schen vor Ort gut und gerne miteinander arbeiten und sich vor Ort engagieren. Das trägt viel mehr dazu bei als jedes Engagement einer Institution oder jede Entschei­dung, die wir treffen können.

Daher noch einmal zum Abschluss die große Betonung der Schulautonomie. Schul­standorte sollen weiterhin autonom entscheiden können, welche Schwerpunkte sie setzen. Auch da bin ich mit Verunsicherung konfrontiert worden, was denn die neue Stundentafel so bringt. Manche haben gemeint: Ist das nicht mehr ein Rückschritt als ein Fortschritt? – All das wird sich in der Praxis zeigen. Ich bitte auch da die Frau Bundesminister – und das erwarten viele von Ihnen –, sehr gut darauf zu schauen, dass die Schulautonomie erhalten bleibt.

Wir brauchen in der Bildung immer mehr Eigenverantwortung, wohin wir ja auch die Schülerinnen und Schüler begleiten wollen. Wir müssen Eigeninitiative fördern und individuelle Schwerpunkte zulassen. Dann, davon bin ich überzeugt, gelingt die Neue Mittelschule.

Ich werde dem Entwurf heute zustimmen mit der Zuversicht, dass damit die im Sinne der Schülerinnen und Schüler in Österreich richtige Bewegung ins Bildungswesen kommt. Ich werde – und ich denke, da sind viele von Ihnen mit an Bord – im Dialog mit den Schulpartnerinnen und Schulpartnern weiterhin darauf schauen, dass in der Praxis das heute gut Gemeinte auch gut umgesetzt wird. – Alles Gute der Neuen Mittelschule! (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)

14.17


Präsident Gregor Hammerl: Weitere Wortmeldungen dazu liegen nicht vor.

Wünscht noch jemand das Wort? – Es ist dies nicht der Fall. Die Debatte ist ge­schlossen.

Somit gelangen wir zur Abstimmung.

Ich ersuche jene Bundesrätinnen und Bundesräte, die dem Antrag zustimmen, gegen den vorliegenden Beschluss des Nationalrates keinen Einspruch zu erheben, um ein Handzeichen. – Das ist die Mehrheit. Der Antrag ist somit angenommen.

14.18.027. Punkt

Beschluss des Nationalrates vom 29. März 2012 betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Bundestheaterorganisationsgesetz geändert wird (1586 d.B. und 1721 d.B. sowie 8704/BR d.B.)

 


Präsident Gregor Hammerl: Damit kommen wir zum 7. Punkt der Tagungsordnung.

Berichterstatter ist Herr Bundesrat Schweigkofler. – Bitte um den Bericht.

 


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