BundesratStenographisches Protokoll809. Sitzung / Seite 102

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Der Ausschuss für Land-, Forst- und Wasserwirtschaft stellt nach Beratung der Vorlage am 29. Mai 2012 mit Stimmeneinhelligkeit den Antrag, gegen den vorliegenden Beschluss des Nationalrates keinen Einspruch zu erheben.

 


Präsident Gregor Hammerl: Danke für den Bericht.

Wir gehen in die Debatte ein.

Zu Wort gemeldet hat sich Herr Bundesrat Reisinger. – Bitte.

 


14.51.17

Bundesrat Friedrich Reisinger (ÖVP, Steiermark): Geschätzter Herr Präsident! Ge­schätzter Herr Bundesminister! Sehr geehrte Damen und Herren! Geschätzte Kolle­ginnen und Kollegen! Im vorliegenden Beschluss des Nationalrates betreffend ein Über­einkommen über das Europäische Forstinstitut geht es ja eigentlich um einen Formalakt, indem die deutsche und die französische Sprachfassung zu authentifizieren sind.

Was ist aber dieses Europäische Forstinstitut? – Zweck dieses Forstinstitutes ist es, eine europaübergreifende Zusammenarbeit in allen wald- und holzrelevanten For­schungsarbeiten zu schaffen, mit dem Ziel, den Erhalt und die nachhaltige Bewirt­schaftung der Wälder in Europa zu fördern und zu sichern. Ich denke, das ist gerade auch für Österreich eine sehr wichtige und bedeutende Aufgabe.

Die Forstwirtschaft spielt ja auch in Österreich eine sehr große Rolle. Mehr als die Hälfte unserer Landesfläche ist mit Wald bedeckt. Mehr als 280 000 Menschen arbei­ten in der Wald- und Holzwirtschaft und beziehen daraus auch ihr Einkommen. Der Wald ist damit Wirtschafts-, Lebens- und Erholungsraum. Er liefert erneuerbare Rohstoffe, er schafft Einkommen, er garantiert sauberes Trinkwasser und er schützt vor allem auch vor Naturkatastrophen – eine immer wichtiger werdende Rolle, wenn wir nur an die extremen Wetterverhältnisse der vergangenen Jahre denken.

Ich möchte aber auch den Wert des Waldes als natürlichen CO2-Speicher hervor­heben. Wir wissen, dass zu viel CO2 in der Atmosphäre für den Klimawandel und all seine negativen Ausflüsse verantwortlich ist. Wir wissen auch, dass Bäume die Fähigkeit haben, CO2 aus der Luft in Form von Holz zu speichern. Experten haben berechnet, dass etwa vier Bäume in einem Jahr so viel an CO2 speichern, wie ein durchschnittlicher Pkw jährlich an CO2 ausstößt. Wenn man dann hergeht und dieses Holz auch noch sinnvoll verwendet, es nämlich als Baustoff verwendet, um damit zum Beispiel ein Holzhaus zu bauen, dann ist in diesem Bauholz für dieses Holzhaus so viel an CO2 gebunden, wie ein Pkw in 40 Jahren ausstößt. Das heißt, Häuser in Holzbauweise errichtet leisten einen enorm wichtigen Beitrag zum Umweltschutz. Sie sind besonders energieeffizient, und – eigentlich das Wichtigste für den Bauherrn – sie schaffen natürlich auch ein hervorragendes und gemütliches Wohnklima.

Aber auch wenn wir Holz zur Energiegewinnung verwenden, haben wir eine ausge­glichene CO2-Bilanz, weil bei der Verbrennung nur jenes CO2 freigesetzt wird, welches auch wieder durch das Nachwachsen des Holzes gebunden wird. Wir haben so einen geschlossenen CO2-Kreislauf, wohingegen bei der Verbrennung von Öl, Kohle oder Gas ja bekanntlich eingelagertes CO2 freigesetzt wird.

Weil die österreichischen Waldbesitzer ihren Wald sehr nachhaltig und umsichtig bewirtschaften, wächst nach wie vor mehr Holz nach, als genutzt wird. Wir können daher mit ruhigem Gewissen mehr Holz sowohl energetisch als auch als Bau- und Rohstoff verwenden. Ich bin auch davon überzeugt, dass für die Erreichung des österreichischen Klimazieles die stärkere Verwendung von Holz eine wesentliche Rolle spielt. Bauen mit Holz ist meiner Meinung nach daher ein Gebot der Stunde.

 


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