BundesratStenographisches Protokoll812. Sitzung / Seite 117

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Kollege Dönmez, ich verstehe deine Kritik in diesem Fall eigentlich nicht wirklich. Wohl­gemerkt: Diese Bedenken sind rein zum Einführungszeitraum angebracht worden, nicht jedoch zum Projekt „Matura neu“ insgesamt. Dieses neue bildungspolitisch wich­tige Projekt ist und wird nicht in Frage gestellt!

Die neue Reifeprüfung an den AHS kann mittels Entscheidung des Schulgemein­schaftsausschusses mit einer Zweidrittelmehrheit in jeder Kurie wie geplant 2013/14 stattfinden. Dieser Beschluss ist spätestens bis zum Ende der siebenten Schulstufe zu fassen. Gibt es diesen nicht, dann kommt es zu dieser Verschiebung um ein Jahr nach hinten.

Bei den BHS dasselbe: Auch da kann mittels Entscheidung des Schulgemein­schaftsausschusses mit Zweidrittelmehrheit in jeder Kurie die neue Matura im Jahr 2014/15 stattfinden – ansonsten 2015/16.

Niemand wird letztendlich behaupten können, dass eine einheitlich organisierte und für alle Maturantinnen und Maturanten im Land gleich lautende Prüfung mit denselben Fragen eine Verschlechterung darstellen würde. Natürlich ist diese neue Matura gerade für die Lehrerinnen und Lehrer mit einer großen Umgewöhnung verbunden – aber wer hat denn in seinem Berufsleben nicht mit Veränderungen zu tun? Ob es einem passt oder nicht, man muss einfach damit leben, dass es diese beruflichen Verän­derungen immer wieder gibt. Im Gegenteil, ich sehe in der Zentralmatura letztendlich auch einen Vorteil für die Pädagoginnen und Pädagogen, nämlich dass sie sich so nicht dem Vorwurf aussetzen müssen, irgendwie parteiisch oder unsachlich gehandelt zu haben.

Mit diesem Gesetz wird die Möglichkeit eröffnet, den Zeitpunkt um ein Jahr nach hinten zu verschieben oder am beschlossenen Einführungstermin festzuhalten. Damit wurde seitens der Frau Bundesministerin signalisiert, dass ihr gelebte Schulpartnerschaft ein Anliegen und dementsprechend wichtig ist. Daher verstehe ich die Reaktionen, die bis hin zu Rücktrittsaufforderungen gegangen sind, überhaupt nicht und finde sie völlig unangebracht, zumal viele großen Initiativen wie Bildungsstandards, Klassenschüler­höchst­zahlen, verpflichtendes letztes Kindergartenjahr, Bildungsplan für die Kindergärt­nerinnen und Kindergärtner, Sprachförderung für die Kleinsten und vieles mehr bereits umgesetzt wurden. Allein 49 Regierungsvorlagen aus dem Bildungsbereich sprechen für sich.

Wenn du, Frau Bundesministerin, in der Debatte im Nationalrat gesagt hast, möglicher­weise bist du im Ranking dadurch etwas zurückgefallen, kann ich nur sagen: Geh diesen Weg unbeirrt weiter! Wir wissen, was von solchen Rankings in der Regel zu halten ist. Die sozialdemokratische Fraktion wird dich weiterhin unterstützen. – Danke. (Beifall bei der SPÖ und bei Bundesräten der ÖVP.)

15.54


Vizepräsidentin Mag. Susanne Neuwirth: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Bundesrätin Mag. Rausch. – Bitte.

 


15.54.34

Bundesrätin Mag. Bettina Rausch (ÖVP, Niederösterreich): Frau Präsidentin! Sehr geehrte Frau Bundesminister! Werte Kolleginnen und Kollegen! Werte Zuseherinnen und Zuseher! Wir diskutieren heute einen Beschluss des Nationalrates, wonach für den Start der teilzentralen Matura mehr Vorbereitungszeit gegeben wird, nicht mehr und nicht weniger, und vor allem denen, die sie brauchen.

Efgani, wir schaffen nichts ab, wir heben da nichts auf, wir gehen nicht zurück an den Start. Wir geben letztlich ein bisschen mehr Zeit. Das ist heute nicht der Weltuntergang in der Bildungspolitik, wie du ihn uns skizziert hast, und Gott sei Dank ist die Matura


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