BundesratStenographisches Protokoll814. Sitzung / Seite 57

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Meine Kollegin Tanja Windbüchler-Souschill hat Ende vorigen Jahres an den Herrn Mi­nister ein paar technische Fragen, auch ökologische Fragen gestellt. Die Antwort des Ministers war mehr oder weniger: Darum kümmert sich die PEG MedAustron GmbH, und das wirtschaftliche Risiko trägt sowieso die EBG. Das heißt in Wirklichkeit: Wenn ihr was wollt, dann fragt die. Und es ist für einen Minister meiner Meinung nach auch nicht wirklich korrekt, solche Antworten zu geben, denn wenn ich politisch hinterfragen will, ob Investitionen in allen Bereichen sinnvoll sind und ob das alles durchdacht wur­de, dann will ich eine Antwort vom Minister. Dieser muss sich schließlich auch damit befassen, was mit den Fördergeldern passiert und in welche Projekte diese Fördergel­der hineinfließen.

Wie gesagt, prinzipiell habe ich jetzt kein Problem mit dem Projekt an und für sich, nur sollte man das mit der Kontrolle und mit dem Abschätzen des Risikos doch vielleicht ein bisschen ernster nehmen und sollte nicht einfach an private Gesellschaften oder an das Land verweisen, so nach dem Motto, die sollen sich damit befassen und als Minis­ter zahle ich sowieso nur meine Forschungsförderung und alles andere geht mich nichts an. Leider ist er heute nicht da. Ich hätte es ihm lieber direkt gesagt. (Zwischen­ruf des Bundesrates Kainz.)

Auch in der Nationalratssitzung hat Kollege Grünewald den Herrn Minister noch einmal darauf hingewiesen, dass es einige offene Fragen gibt, und hat gefragt, wie es denn zum Beispiel ist, wenn in der behandlungsfreien Zeit geforscht werden soll. Heißt dies dann, dass mitten in der Nacht geforscht werden soll?

Weiters stellt sich die Frage, wie die dann von Wien nach Wiener Neustadt kommen. Und man soll solche Fragen auch stellen können, damit muss man sich auch befassen und nicht einfach sagen, das geht uns alles nichts an. Das würde ich mir vom Herrn Minister wünschen. Und vielleicht, Herr Staatssekretär, da Sie ihn vertreten, können Sie es ihm ausrichten. – Danke. (Beifall des Bundesrates Dönmez.)

11.51


Vizepräsidentin Mag. Susanne Kurz: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Bundes­rätin Ebner. – Bitte.

 


11.51.22

Bundesrätin Adelheid Ebner (SPÖ, Niederösterreich): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Herr Staatssekretär! Hohes Haus! Ich komme aus einer Familie, wo es Krebserkran­kungen gegeben hat; meine Mutter und mein Schwager haben Gott sei Dank diese heimtückische Krankheit überlebt; meine Schwester ist mit nur 43 Jahren nach elfjähri­ger Krankheit an dieser bösartigen Erkrankung verstorben. Aus diesem Grunde ist es mir ein besonderes Anliegen, dass in diesem Krankheitsbereich weiter geforscht wird. Ich freue mich natürlich als Niederösterreicherin, dass gerade in Wiener Neustadt in unserem Bundesland Niederösterreich diese Einrichtung ihren Platz finden wird.

Pro Jahr werden in Österreich zirka 20 000 Männer und 18 000 Frauen mit der Diagno­se Krebs konfrontiert, und bei 9 000 Frauen und 10 000 Männern führt diese Erkran­kung auch zum Tode. Österreich schneidet allerdings laut einer aktuellen Studie, die die Krebsüberlebensrate weltweit vergleichen sollte, relativ gut – wenn man das so be­zeichnen darf – ab.

Krebs ist nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen die zweithäufigste Todesursache, auch in unseren Industrieländern. Und wie die Daten aus der Statistik zeigen, gehen zwar so­wohl das Risiko einer Neuerkrankung als auch die Sterblichkeitsrate tendenziell zu­rück, dies ist nicht zuletzt auch eine Folge von Maßnahmen der Früherkennung und der verbesserten Behandlungsmethode, allerdings ist die Zahl der Todesfälle von an Krebs erkrankten Menschen immer noch zu hoch. Daher müssen das Land und der Bund auch in Krebsforschung investieren.

 


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