BundesratStenographisches Protokoll816. Sitzung / Seite 154

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bei etwa 30 Prozent im Durchschnitt. Wien hat zum Beispiel im Sommer eine Auslas­tungszahl von 62 Prozent, also doppelt so viel als der österreichweite Durchschnitt.

Die höchste Angebotsdichte – weil wir in der Länderkammer sind, möchte ich doch ein paar dieser Details erwähnen – gibt es in Tirol. Da kommt auf fast jeden zweiten Ein­wohner ein Urlauberbett. Das ist schon eine sehr hohe Anzahl an Betten. In Salzburg kommt auf jeden dritten Einwohner ein Urlauberbett. Die Betten gilt es natürlich im Sommer bei der starken Konkurrenz, auf die Kollege Perhab schon hingewiesen hat, zu füllen.

Wir können mit der Entwicklung im vergangenen und auch in diesem Jahr zufrieden sein und sind es auch. Wir hoffen, dass nicht nur in Schladming sondern in allen Ski­regionen Österreichs mit einem Rekordwinter zu rechnen ist. Das hoffen wir alle für die Wirtschaftssituation Österreichs. – Danke. (Beifall bei SPÖ, ÖVP und Grünen.)

17.21


Vizepräsident Mag. Harald Himmer: Als Nächster ist Kollege Mitterer zu Wort gemel­det. – Bitte.

 


17.21.35

Bundesrat Peter Mitterer (FPÖ, Kärnten): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundes­minister! Hohes Haus! Meine sehr geehrte Damen und Herren! Ich schicke schon vo­raus, dass der hervorragend aufbereitete Bericht zur Tourismus- und Freizeitwirt­schaft 2011 in Österreich auch die Zustimmung der freiheitlichen Fraktion finden wird.

Es ist eine erfreuliche Entwicklung in einer sehr schwierigen Branche zu verzeichnen, und das, obwohl wir schon jahrelang in einer Wirtschafts- und Bankenkrise sind. Seit 2008 gibt es erfolgreiche Zahlen auch und vor allem im Bereich des Tourismus.

Man sollte im Tourismus nicht allein mit statistischen Zahlen herumwirtschaften, denn 126 Millionen Nächtigungen ist zwar eine stolze Zahl, aber das ist es nicht, was die Wirtschaft braucht. Die Wirtschaft braucht die daraus resultierenden Erträge. Die sind für die Wirtschaft wesentlich wichtiger als statistische Zahlen.

Wichtig für alle Österreicher ist, dass der Tourismus direkter und indirekter Beschäfti­gungsgeber ist, und zwar in der Größenordnung von über 600 000 Mitarbeitern. Vor allem erwirtschaftet die Tourismus- und Freizeitwirtschaft mit all ihren Facetten 14,5 Pro­zent des Bruttoinlandsproduktes. Deshalb – auch wenn wir heute in Zeitnot sind und noch viele Redner im Laufe dieser Tagesordnung zu Wort kommen werden – sollte man doch ein paar Sätze in diese Richtung verlieren können.

Diese erfolgreiche touristische Bilanz Österreichs findet nicht wegen der Bundesre­gierung statt, sondern man muss sagen: trotz dieser Bundesregierung. (Bundesrat Mag. Klug: Mit! Mit, Peter!) – Trotz dieser Bundesregierung. Es ist erstaunlich, denn die Tourismuswirtschaft – Kollege Perhab wird mir recht geben – hätte schon einige of­fene Wünsche an die Regierung, wie man dem Tourismus noch besser unter die Ar-
me greifen könnte. (Bundesrat Mag. Klug: Wer nicht? – Bundesrätin Mag. Kurz: Wer nicht? Es ist eh Weihnachten!)

Es ist zum Beispiel zu einer Verschlechterung bei den Anmeldevorschriften gekom­men. (Bundesrat Mag. Klug: Verbesserung!) Die Barbewegungsverordnung hat nicht allen gutgetan. Weitere Punkte: die Ticketsteuer, die Abschaffung von Energiekosten­rückvergütungen in einer Branche, die sehr viel Energie braucht – nicht, weil sie sie verschwendet, sondern weil sie, um Qualität bieten zu können, diese Energiekosten hat. (Bundesrat Mag. Klug: Jetzt ist Kerzenzeit!) Die Anpassung der Abschreibdauer ist immer schon eine Forderung von allen hier im Hause vertretenen Parteien, aber es geht nichts weiter. Auch die Manipulationsgebühr des AMS ist eine wirklich nicht ge­glückte Steuer, auch wenn der Saisontourismus teilweise nicht betroffen ist. Wenn man


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