Betrachtet man die Statistik der
50-plus-Generation in der formellen Freiwilligenarbeit, das heißt, in der
Freiwilligenarbeit, die im Rahmen von Vereinen oder Institutionen erfolgt, so
ist zu sagen, mit 31 Prozent sind diese Menschen gleichauf mit den unter
50-Jährigen. Mit fast sieben Stunden pro Woche leisten Seniorinnen und
Senioren einen wertvollen Beitrag in der außerhäuslichen
Freiwilligenarbeit.
Im Rahmen des Europäischen Jahres der Freiwilligentätigkeit unterstützte Bundesminister Hundstorfer zahlreiche Maßnahmen, Projekte und Initiativen zur Förderung von Freiwilligenengagement und schuf mit dem unter seiner Ägide eingeführten Bundesgesetz zur Förderung von Freiwilligenengagement, welches am 1. Juni 2012 in Kraft getreten ist, erstmals eine gesetzliche Grundlage für die Freiwilligentätigkeit in Österreich, das Fundament einer solidarischen und sozialen Gesellschaft.
Aktuell befinden wir uns noch im Jahr des aktiven Alterns. „Aktives Altern“ bedeutet, bei guter Gesundheit und als vollwertiges Mitglied der Gesellschaft älter zu werden, ein erfülltes Berufsleben zu führen, im Alltag unabhängig und als Bürger engagierter zu sein. Ich sehe es täglich in meiner Organisation. Wir können unabhängig von unserem Alter eine wichtige Rolle in der Gesellschaft spielen und höhere Lebensqualität genießen. Wichtig ist, dass wir selbst das große Potenzial ausschöpfen, über das wir auch im hohen Alter verfügen.
Österreichs Sozialsystem, auf das wir stolz sein können, liegt an der Spitze. Bundesminister Hundstorfer bietet der Bevölkerung einen wunderbaren institutionellen Rahmen und die Sicherheit, dass wir die Zeiten der Krise auch weiterhin so gut meistern.
Ich möchte mich bei allen Frauen und Männern, die im Sozialbereich arbeiten – ob beschäftigt oder freiwillig –, bedanken und dem Bundesminister zu diesem hervorragenden Bericht und seiner guten Arbeit gratulieren. (Beifall bei SPÖ und ÖVP.)
20.04
Vizepräsidentin Mag. Susanne Kurz: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Bundesrat Mag. Jachs. – Bitte.
20.05
Bundesrat Mag. Christian Jachs (ÖVP, Oberösterreich): Frau Präsidentin! Herr Bundesminister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Das Jahr 2012 ist noch nicht zu Ende, und schon liegt dem Bundesrat der Sozialbericht 2011–2012 vor. Mit dieser Aktualität ist der Sozialbericht ein Live-Bericht. Herr Bundesminister, ich möchte mich bei Ihnen, auch bei Ihrem Kabinett, bei den MitarbeiterInnen in Ihrem Ministerium recht herzlich für dieses großartige, umfassende Portrait unseres Sozialstaates bedanken! Es ist wirklich ein sympathisches Portrait, ein Erfolgsportrait, denn Österreich ist in Europa weltweit das Sozialland Nummer eins. Auf diese Qualität können wir zu Recht stolz sein.
Die aus meiner Sicht wichtigste Botschaft, die wichtigste Nachricht in diesem 350 Seiten umfassenden Bericht ist die Tatsache, dass der Anteil jener Österreicher, die armutsgefährdet sind, sinkt. Das ist ein Erfolg! Die Armut sinkt in Österreich – das ist eine Erfolgsgeschichte, um die uns beinahe alle Staaten der Welt beneiden. (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)
Wen definieren wir als „arm“ oder „armutsgefährdet“? – Armutsgefährdet sind in unserer Welt, in unserem Land Menschen, die jährlich weniger als 12 371 € zur Verfügung haben. In den letzten Jahren ist der Anteil der armutsgefährdeten Menschen in Österreich gesunken, und das trotz – sage ich einmal – einer international schlechten Entwicklung am Arbeitsmarkt, trotz einer Wirtschaftskrise, die wir noch in den Jahren 2010/Anfang 2011 durchstehen mussten.
Österreich – und das muss man auch sehen – ist ein Land mit beinahe Vollbeschäftigung, doch leider, Herr Bundesminister, schwindet der Anreiz, einer Arbeit nachzuge-
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