BundesratStenographisches Protokoll818. Sitzung / Seite 102

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aktionssteuer nicht nur aus elf, sondern vielleicht aus 15 oder 16 Staaten bestehen, und das ist etwas ganz Wichtiges.

Der Kampf gegen die Steuerumgehung und die Steueroasen ist ein wirklich bitteres Thema. Sie befinden sich innerhalb des EU-Gebietes, wir reden nicht von irgendwo, von der Karibik, sondern wir reden über diese innerhalb des EU-Gebietes.

Der mehrjährige Finanzrahmen: Kollege Krusche, Sie haben gesagt, im Zentrum steht der Mehrwertsteuerbetrug. Ich habe noch während Ihrer Rede die Jahresvorschau durchgesehen, das sind schüttere vier Zeilen. Das Hauptthema ist das dritte Mal das Europäische Semester. Das Europäische Semester ist eine unglaubliche epochale Er­rungenschaft, in dem die Wirtschaftspolitik, die Konsolidierung der Budgets und die Haushaltsdisziplin konsolidiert werden  und das steht im Zentrum, nicht die vier klei­nen Sätze zur Mehrwertsteuer.

Es beginnt, indem ein Jahreswachstumsbericht gemacht wird, eine Analyse der wirt­schaftlichen Situation innerhalb der gesamten EU und in den einzelnen Mitgliedstaa­ten. Das heißt Vertiefung. Man kann sagen, nein, wollen wir nicht, aber Europa ist ein Wirtschafts- und Währungsraum.

Es ist übrigens interessant, lieber Edgar Mayer, dass zum Beispiel jetzt einzelne Staa­ten anfangen, zum Europäischen Semester ein nationales Semester dazuzugeben. Zum Beispiel macht Dänemark jetzt im März ein nationales Semester und setzt ein Mo­nat lang in Dänemark die Politik genau in das Zeichen dieses Europäischen Semes­ters.

Dann kommt es in diesem Europäischen Semester im März zu einer Einigung über die Maßnahmen, im April mit den einzelnen Mitgliedstaaten, wo dann Stabilitäts- und Kon­vergenzprogramme vorgelegt werden. Dann kommt es zu einem Beschluss im ECO­FIN-Rat, im EU-Rat, und dann kommt es zu den länderspezifischen Empfehlungen. Im Herbst  und das sind eben wirklich Weichenstellungen, das steht da im Zentrum und nicht die Mehrwertsteuer  kommt es dann dazu, dass die nationalen Parlamente ge­mäß diesen Empfehlungen bei ihren Budgethaushalten entsprechende Weichenstel­lungen und Berücksichtigungen machen.

Das ist es, und dazu kommen noch zwei Dinge – das haben Sie vielleicht auch nicht gelesen –, das sind die Two-Pack-Programme und die Six-Pack-Programme. Das sind Instrumente der Krisenbewältigung, die nicht nur bei den Two-Packs über die einzel­nen Haushaltskürzungen und Budgetkürzungen gehen. Im Bereich des Six-Pack geht es genau um das, worüber wir am Anfang gesprochen haben: neben die Stabilitäts- auch Wachstumsprogramme zu setzen. Das ist wichtig auch für die Arbeitsplätze und die Ankurbelung der Wirtschaft.

Das ist es, und es ist wichtig, dass es diesen Rahmen gibt. Zum zweiten Teil von Kol­legin Kerschbaum: Es wären ein paar Ausführungen mehr seitens des Ministeriums vielleicht für alle ein bisschen hilfreicher gewesen. Insgesamt geht die EU hier aber den richtigen Weg, und dieser kommt in dieser Jahresvorschau auch sehr eindrucks­voll zur Geltung. – Danke. (Beifall bei der SPÖ und bei Bundesräten der ÖVP.)

15.20


Präsident Edgar Mayer: Bevor ich der nächsten Rednerin das Wort erteile, begrüße ich Frau Bundesministerin für Finanzen Dr. Fekter. – Herzlich willkommen! (Allgemei­ner Beifall.)

Nächste Rednerin: Frau Bundesrätin Dr. Winzig. – Bitte.

 


15.21.18

Bundesrätin Dr. Angelika Winzig (ÖVP, Oberösterreich): Sehr geehrter Herr Präsi­dent! Geschätzte Frau Ministerin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Also ich bin jetzt


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