BundesratStenographisches Protokoll821. Sitzung / Seite 93

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Ich möchte dem Herrn Minister zu dieser Gesetzesnovelle gratulieren und es auch mit den Worten der BSO-Geschäftsführerin Barbara Spindler sagen: Sie ist ein Meilenstein in der Entwicklung der Sportförderung in Österreich.

Meine Damen und Herren, auch wenn es Herr Schreuder nicht so sieht, glaube ich, dass heute mit Sicherheit ein besonderer Tag für den organisierten Sport in Österreich ist: Die Förderung der Bewegung ist zu einer nationalen Aufgabe geworden, und da­rüber können wir uns alle freuen. (Beifall bei der SPÖ.)

13.45


Präsident Edgar Mayer: Nächster Redner ist Herr Bundesrat Mag. Zelina. – Bitte.

 


13.45.46

Bundesrat Mag. Gerald Zelina (ohne Fraktionszugehörigkeit, Niederösterreich): Herr Präsident! Herr Minister! Liebe Mitglieder des Bundesrates! Als ehemaliger Generalse­kretär des Österreichischen Badminton Verbandes möchte ich auch ein paar Worte zu diesem Thema sagen.

Das duale Fördersystem begrüße ich. Es ist für einen Verband ganz wichtig, eine Grundförderung zu haben, damit er wirklich konstant planen kann, auch langfristig hin­sichtlich der Mitarbeiter. Das ist hervorragend. Ich begrüße auch sehr, dass wir vom Gießkannen-Prinzip wegkommen und in Richtung Projektförderung, in Richtung Leis­tungsförderung gehen. Das ist eine ganz wesentliche Sache.

Was mir auch gefällt, ist, dass eine unbürokratische One-Stop-Shop-Lösung angedacht ist. In der Vergangenheit hatten wir wirklich zerstreute Förderlandschaften, und nun wird versucht, das zu zentralisieren.

Auch die Transparenz bei der Fördermittelvergabe war zu meinen Zeiten immer ein Thema. Die BSO hatte da doch eine ziemliche Monopolmacht. Schauen wir einmal, was dabei herauskommt!

Beim Thema Entpolitisierung der Sportvereine könnten wir vielleicht noch etwas tun. Ich habe grundsätzlich nichts dagegen, wenn Politiker als Präsidenten von Sportver­bänden fungieren. Aber ich wehre mich dagegen, dass irgendjemand aus der Politik im Präsidium sitzt und etwa seinen Sohn oder seine Parteifreunde, die vielleicht nicht so gut sind, nach vorne schiebt, wenn in den Sportvereinen wirklich gute Nachwuchsleute vorhanden sind.

Auch die Kontrollmechanismen sind sehr wichtig. Ich erinnere mich an von uns einge­reichte Projekte, wo es im Prinzip nur darum gegangen ist, Belege zu sammeln und dann abzurechnen, ohne dass wirklich kontrolliert wurde, welche Belege hier abgege­ben worden sind. – Die Gelder sollen beim Sport ankommen und weniger in der Sport­verwaltung.

Meine Kritik: Mir ist noch nicht ganz klar, warum jetzt wirklich ein eigener Bundes-Sportförderungsfonds notwendig ist, warum es notwendig ist, dass wir wieder eine neue Struktur schaffen, mit eigener Geschäftsführung, die eine Doppelstruktur ist und bei der zusätzliche Verwaltungskosten entstehen. Vielleicht kann mir der Herr Minister ein bisserl Auskunft darüber geben? Es entstehen wieder zusätzliche Kosten von 1 Mil­lion € pro Jahr, die dem Sport dann fehlen.

Ein großes Anliegen ist mir die Kooperation zwischen Sportvereinen und Schulen, und zwar besonders im Hinblick auf eine tägliche Sportstunde in der Schule, um täglich die Bewegung zu fördern. Es ist wirklich meine Bitte, dass die Ministerien in diesem Be­reich zusammenarbeiten. Wir haben ausgebildete Lehrwarte, wir haben ausgebildete Übungsleiter, die theoretisch auch gut in der Nachmittagsbetreuung an den Schulen eingesetzt werden könnten, aber nicht dürfen, weil ihnen nach dem Gesetz eine be­stimmte Ausbildung fehlt. Vielleicht wäre es doch möglich, hier eine Kooperation her­beizuführen?

 


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