BundesratStenographisches Protokoll821. Sitzung / Seite 147

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Wie wird das bespielt? Wird es dort eine Dauerausstellung geben? Wird es dort Wech­selausstellungen geben? Was wird dort passieren? Was ist das nachhaltige Ziel dieses Standortes? Und wenn dieser Plan nicht vorliegt beziehungsweise ich das nicht weiß, dann kann ich dem nicht zustimmen, so sehr es mir leidtut oder so gerne ich es auch tun würde.

Ich hoffe, dass uns bei dieser Ablehnung sozusagen die Geschichte der Zukunft un­recht gibt und das Ganze gut geht, dass Tausende Leute dorthin gehen werden, von denen ich einer sein werde. Das hoffe ich wirklich! Aber ich kann als Parlamentarier ohne diese Nutzungspläne einfach nicht freien Herzens und mit gutem Gewissen zu­stimmen. Das geht nicht. (Bundesrat Kneifel: Es wird für die Öffentlichkeit geöffnet!)

Eine Öffnung ist noch kein Nutzungsplan, Herr Kollege Kneifel! Haben Sie ein bisschen Ahnung von Kulturpolitik (Bundesrat Kneifel: Habe ich!), von Museumspolitik, von Aus­stellungskuratoren und von nachhaltigen Plänen, was man mit einem Gebäude macht? (Bundesrat Kneifel: Man kann es begehen!) Man sperrt es einfach auf – das ist keine Lösung! (Bundesrat Kneifel: Man macht es zugänglich!)

Etwas zugänglich machen, das ist ja kein Nutzungskonzept! (Bundesrat Kneifel: O ja, freilich!) Die Leute müssen ja einen Grund haben, dass sie hineingehen. (Bundesrat Kneifel: Die Bürgerinnen und Bürger können sich das anschauen!) Es tut mir leid, ein Museum ohne Inhalt, da geht keiner hin! Ich glaube, Herr Kollege Kneifel, Sie sollten sich noch ein bisschen in die Kulturpolitik einarbeiten. Ich glaube nicht, dass Sie das jetzt wirklich wissen. (Bundesrat Kneifel: Ich werde bei Ihnen in die Schule gehen!) Ich mache gerne einen Crash-Kurs für Sie, da machen wir uns einen Termin aus.

Ich habe im Ausschuss noch einmal nachgefragt. Ich habe gehofft, dass wir bis heute noch Nutzungspläne kriegen oder irgendetwas in diese Richtung, denn ich hätte gerne zugestimmt (Bundesrätin Grimling: Geh, geh! – Bundesministerin Dr. Schmied: Geh!), aber die sind nicht da. Und im Ausschuss hat man den Eindruck erweckt – und das fand ich noch verwirrender statt klärender –, man schaut sich das eine Zeit lang an, und wenn es nicht funktioniert, dann kriegt es das Finanzministerium wieder zu­rück. (Bundesrätin Grimling: Das stimmt nicht!)

So ungeplant, so planlos habe ich noch nie eine Museumseröffnung erlebt (Bundesrat Füller: Es gibt eine laufende Planung!), und noch nie in so einem Chaos, welches Mi­nisterium wofür zuständig ist! (Bundesrat Füller: Das stimmt nicht!)

Ich hoffe, es geht gut, denn es ist ein schönes Palais und es verdient, dass viele Men­schen hingehen. – Danke. (Beifall der Bundesräte Mag. Schreyer und Dönmez.)

17.07


Vizepräsident Mag. Harald Himmer: Zu Wort gemeldet ist Frau Bundesministerin Dr. Schmied. – Bitte, Frau Ministerin.

 


17.07.18

Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur Dr. Claudia Schmied: Herr Prä­sident! Meine sehr geehrten Damen und Herren des Bundesrates! Lieber Herr Bundes­rat Schreuder, ich gehe jetzt gleich auf Sie direkt ein, weil Sie mich in vielen Punkten direkt angesprochen haben.

Zum einen möchte ich Sie in Ihrer Meinung bestätigen, weil ich selbst drei Jahre in die­sem Palais gearbeitet habe: Ja, das Palais in der Himmelpfortgasse ist eine erstklas­sige Adresse! Aber Sie müssen unterscheiden zwischen den Prunkräumen und den anderen Räumen. Ich persönlich habe damals im Münztrakt gearbeitet und würde sa­gen: Das war eher bohèmeartig!

Also: Es gibt Prunkräume, die wirklich hervorragend sind, und es gibt viele andere Räume, die als Büroräume genutzt wurden. Das, was Sie eingangs angesprochen ha-


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