BundesratStenographisches Protokoll822. Sitzung / Seite 198

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20.41.53

Bundesrätin Johanna Köberl (SPÖ, Steiermark): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Minister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Es ist ja schon sehr viel gesagt wor­den, und ich möchte die Debatte nicht unnötig in die Länge ziehen, aber ich möchte in diesem Bereich auf einen ÖBIG-Bericht hinweisen, der im Auftrag des Bundesminis­teriums für Gesundheit, des Hauptverbandes der österreichischen Sozialversiche­rungs­träger und des Gesundheitsressorts des Landes Steiermark erstellt wurde und eine Gesundheitsfolgenabschätzung zum verpflichtenden Kindergartenjahr zum Inhalt hat. Das Ziel dieser Gesundheitsfolgenabschätzung war die Identifizierung und Analyse möglicher positiver sowie negativer Gesundheitsauswirkungen eben dieser Artikel-15a-Vereinbarung zum verpflichtenden Kindergartenjahr mit besonderem Fokus auf die Gesundheit der Kinder im Sinne des umfassenden Gesundheitsbegriffes der WHO. 

In seiner Gesamtbewertung kommt dieser wissenschaftliche Bericht zu dem Schluss, dass das verpflichtende Kindergartenjahr potenziell eine Reihe von meist langfristig wirksamen positiven Auswirkungen auf die Gesundheit der Kinder hat. Ich zitiere aus dem Bericht:

„Besonders relevant sind die positiven Auswirkungen auf die Bildungspotenziale der Kinder, da frühkindliche institutionelle Bildung einen Beitrag zur Förderung der sozia­len, kognitiven, sprachlichen, emotionalen sowie motorischen Kompetenzen leistet.“ 

Es gibt auch sehr viele andere Studien, die besagen, dass Bildung ein zentraler Einf­lussfaktor auf unsere Gesundheit ist. 

Aus dieser Studie geht eindeutig hervor, dass die positiven Auswirkungen bei sozial benachteiligten Gruppen besonders stark sind und der verpflichtende Besuch daher auch einen Beitrag zur Reduktion von gesundheitlichen Ungleichheiten leistet. Die Studie weist auch darauf hin, dass die Investitionen in diesem Bereich einen hohen gesundheitlichen, gesellschaftlichen und ökonomischen Langzeitnutzen haben. Die Kinder erwerben im Kindergarten Kompetenzen im Zusammenhang mit Zahngesund­heit, Hygiene und Ernährung, und das regelmäßige Bewegungsangebot im Kinder­gartenalltag hilft auch, die motorischen Fähigkeiten zu steigern und Adipositas vorzu­beugen.

Dass der Kindergarten die soziale Integration der Kinder unterstützt, hat meine Vorred­nerin bereits gesagt.

Maßnahmen wie das verpflichtende Kindergartenjahr verbessern also die Bildungs­chancen unserer Kleinsten, haben damit langfristig positive Effekte auf deren Gesund­heit und können als nachhaltige Investitionen mit hohem gesellschaftlichem und volkswirtschaftlichem Nutzen gesehen werden, und das noch dazu zum Wohle unserer Kinder und Enkelkinder. Deshalb stimmen wir dieser Vereinbarung gerne zu. (Beifall bei SPÖ und ÖVP.)

20.44


Vizepräsident Mag. Harald Himmer: Zu Wort gelangt Herr Bundesminister Dr. Mitter­lehner. – Bitte, Herr Minister.

 


20.44.54

Bundesminister für Wirtschaft, Familie und Jugend Dr. Reinhold Mitterlehner: Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Bei Durchsicht der Redner­liste von heute Nachmittag ist mir eines aufgefallen: Ich habe Herrn Krusche mit einem anderen Kollegen verwechselt und falsch angesprochen. Tut mir leid! (Zwischenruf des Bundesrates Krusche.) Ist Ihnen das nicht aufgefallen? (Bundesrat Krusche: Sie


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