BundesratStenographisches Protokoll824. Sitzung / Seite 111

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menzkranke Frauen in diesen Altenwohnheimen leben. Sie haben wir genauso zu be­treuen. Oder betrifft es sie denn eher nicht?

Ich glaube auch nicht, dass wir spezielle Fördermaßnahmen, spezielle Gelder für spe­zielle Fälle diesbezüglich einsetzen sollen. Ich glaube, in dieser Zeit, wo wir sparen und schauen sollten, wie wir mit dem Geld vernünftig umgehen, haben wir Sorge dafür zu tragen, dass wir eine vernünftige Gesellschaftspolitik machen. Wir sollten die Gelder in die Familien stecken, wo sie hingehören, und nicht jetzt schon damit anfangen, Fami­lienbeihilfen eventuell zu streichen oder zu kürzen.

„Frauenpolitik“ ist für mich ebenfalls ein Wort, das ich eigentlich nicht mag. Ich will keine Frauenpolitik. Ich will eine Politik, die alle gleichberechtigt behandelt und sich Gedanken macht, wie Männer und Frauen gemeinsam, miteinander vorwärts gehen können.

Dasselbe gilt bei den Sportförderungen für die Frauen. Da möchte ich eigentlich die Talente fördern, ob das nun ein Mann, ein Junge, ein Mädchen oder eine Frau ist. Wenn das Talent vorhanden ist, dann habe ich das zu tun, total geschlechtsneutral.

Mit der gendergerechten Darstellung von Inhalten in Schulbüchern habe ich ein ganz besonderes Problem. Ich habe schon im Ausschuss nachgefragt, ob es Anhaltspunkte dafür gibt, was die Änderung oder das Korrigieren oder das Umschreiben der Bücher auf gendergerechten Inhalt eigentlich bedeutet. Ich habe keine Information bekommen. Ich möchte das nicht ins Lächerliche ziehen, aber das kostet Geld; und ich glaube schon, dass man diese Dinge nachfragen darf, ohne sie ins Lächerliche zu ziehen.

Wenn es wissenschaftlich nachgewiesene Fehler sind, die in einem Schulbuch stehen, so wie Sie, Kollege Schreuder, das damals im Ausschuss auch dezidiert erklärt haben, dann bin ich natürlich dafür, dass das geändert wird. Aber ich weiß nicht, ob es tat­sächlich Sinn macht oder die schulischen Fortschritte unserer Kinder fördert, wenn dort jetzt alles auf „Innen“ umgeschrieben wird; wobei ich auch infrage stellen möchte, dass das überhaupt deutsch ist. Das ist gleich die nächste Frage.

Wenn es aber inhaltliche Korrekturen sind, die vorgenommen werden müssen, dann steht dem, glaube ich, nichts entgegen. Ich rede hier davon, ob Schulbücher in der Volksschule geschlechtergerecht verfasst sein müssen. Ich habe eigentlich nicht richtig verstanden, was geschlechtergerechtes Verfassen eines Schulbuches für Volksschüler ist. Es würde mich interessieren, was das wirklich heißt.

Wenn ich davon höre oder lese, dass es einen Leitfaden für geschlechtergerechtes Formulieren geben soll, dann tut es mir sehr leid, aber dafür möchte ich eigentlich un­sere schönen, guten und hart verdienten Steuergelder nicht hergeben. Ich glaube, das sind jetzt momentan genug Gründe, um klarzumachen, weshalb wir diesem Bericht nicht zustimmen können. (Beifall bei der FPÖ.)

14.06


Präsident Reinhard Todt: Als Nächste ist Frau Bundesrätin Blatnik zu Wort gemel­det. – Bitte.

 


14.06.36

Bundesrätin Ana Blatnik (SPÖ, Kärnten): Herr Präsident! Gospod predsednik! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Drage kolegice in kolegi! Liebe Zuhörer und Zuschauer und Zuschauerinnen und Zuhörerinnen zu Hause! Dragi gledalci in gledalke doma!

Frauenpolitik ist für mich wichtig, genauso wie Familienpolitik, genauso wie Wirt­schaftspolitik, genauso wie Politik in allen Bereichen. Jede Art der Politik darf etwas kosten. Bitte hören wir auf, es irgendwie gegeneinander auszuspielen um damit zu po­larisieren!

 


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