BundesratStenographisches Protokoll825. Sitzung / Seite 85

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dieser Nation, dann sollten wir das aufgreifen, auch wenn es von der Opposition kommt! Von dieser Kammer aus könnten wir hier einmal den ersten Schritt in diese Richtung setzen.

Ich gehöre zu jenen Politikern, die die Leute nicht an den Worten messen, sondern an den gesetzten Taten und Handlungen. Wir können hier jetzt wirklich konkrete Schritte setzen, daher kann ich das noch einmal unterstreichen und an alle die Einladung aus­sprechen: Geht bei unserem Antrag mit! Trauen wir uns, schicken wir einmal diese Vorlage zurück an den Nationalrat! Diskutieren wir gemeinsam über das Bildungssys­tem, das wir für die Zukunft haben möchten, und doktern wir nicht an einem veralteten System aus dem 19. Jahrhundert weiter herum! – Herzlichen Dank. (Beifall bei den Grünen.)

12.54


Vizepräsidentin Mag. Susanne Kurz: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Bundes­rätin Reich. – Bitte.

 


12.54.46

Bundesrätin Elisabeth Reich (SPÖ, Oberösterreich): Sehr geehrte Frau Bundesmi­nisterin! Herr Bundesminister! Frau Präsidentin! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen im Bundesrat! Werte Zuhörerinnen und Zuhörer! Ich möchte mich zuerst bei Frau Kol­legin Kurz ganz, ganz herzlich für den flammenden Appell bedanken. Du hast mir da natürlich aus der Seele gesprochen, und ich werde mich jetzt sozusagen mit meinem flammenden Appell ein bisschen zurückhalten.

Was ich hier machen möchte, ist, dass ich meiner Schule, meinen Lehrerinnen und Lehrern und meinen Schülerinnen und Schülern ganz herzlich gratulieren möchte. Sie haben gestern am Abend ein sensationelles Theaterstück, „A Christmas Carol“, in Eng­lisch aufgeführt. Ich konnte leider wegen der Lehrerdienstrechtsdebatte nicht dabei sein.

Das neue Dienst- und Besoldungsrecht für den pädagogischen Dienst hält uns seit Wochen in den Familien – so wie es bei mir ist, wo zwei Lehrer in einer Familie sind –, in den Medien, in den Konferenzzimmern, an den Stammtischen und auf der Straße in Bewegung und in Spannung. Nicht nur Tausende Mails von LehrerInnen, vorwiegend aus dem AHS- und BHS-Bereich, von Eltern und Schülerinnen und Schülern haben uns als Abgeordnete gewaltig unter Druck gesetzt, und nach den ersten Versuchen, zu antworten, waren wir wahrscheinlich alle wegen der enormen Dichte zum Aufgeben dieser Intention gezwungen.

Vernünftige Argumente werden sicher von den meisten von uns geteilt. Teilweise ge­hässige und untergriffige Anschuldigungen haben mich und viele meiner KollegInnen an der Vernunft, der Einsicht und noch mehr an einer Kompromissbereitschaft man­cher LehrerInnengruppen zweifeln lassen. Ganz ehrlich, manchmal war ich auch nur richtig verärgert über fachlich absolut falsche und haltlose Behauptungen.

Manchmal konnte ich sogar schmunzeln, wenn mir zum Beispiel eine Kollegin schrieb und den Anhang vergaß: Lieber Michael, kannst du mir sagen, wie viele Abgeordnete ich am besten auf einmal erwischen kann? Ich möchte nicht jeden einzeln hineinko­pieren.

Viele von ihnen haben sich persönliche Rückmeldungen und Erfahrungen gewünscht. Es tut mir leid, mir war es unmöglich.

Durch die Verabschiedung der PädagogInnenbildung-Neu im Juni 2013 auch hier in diesem Haus, die nun die Aus- und Weiterbildung aller in pädagogischen Berufen Tä­tigen erfasst, soll der Lehrberuf auf allen Ebenen den aktuellen gesellschaftlichen Ent­wicklungen, aber auch den veränderten Rahmenbedingungen gerecht werden. Ziel ist es, bestehende Kompetenzen zu nutzen, die Qualität der Bildung zu erhöhen und eine Durchlässigkeit unterschiedlicher Ausbildungswege zu gewährleisten.

 


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