BundesratStenographisches Protokoll827. Sitzung / Seite 53

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Ich denke, sehr geehrter Herr Minister, man sollte hier doch über die Chancengleich­heit nachdenken!

Das zweite Problem in Krems ist: Es gibt vorwiegend externe Professoren. Ein For­schungsbetrieb sollte erst errichtet werden, sollte erst aufgebaut werden, er ist noch nicht vorhanden. Auch in der österreichischen wissenschaftlichen Community ist Krems nicht vertreten. Es kann noch werden, es ist sicherlich gut, aber es fehlt noch das Gerüst, und das muss noch errichtet werden.

Die Fähigkeit eines Doktors – das erwartet man – ist, dass er wissenschaftlich arbeiten und forschen kann und etwas Neues erstellt, und das muss angelernt werden. Das lernt man nicht über Nacht, das lernt man nicht in ein, zwei Jahren, das dauert Jahre, damit solche Kopien, wie das in Deutschland und auch in Österreich ab und zu der Fall ist, eben nicht passieren. Das ist eine Leistung, und diese Leistungsgerechtigkeit im Vergleich zu unserer Universität wird beispielhaft genannt, wo man eben fünf Jahre absitzen muss, bis man im sechsten Jahr antreten kann. Das ist in Krems nicht der Fall. Bitte schauen Sie sich das an, das gehört nachjustiert!

In diesem Sinne stimmen wir dem Gesetzesbeschluss natürlich zu, weil der Ausbau des Wissenschaftsstandortes Österreich natürlich immer zu begrüßen ist, aber im Fall Krems fehlt noch das Gerüst. – Danke. (Beifall bei der FPÖ.)

15.39


Vizepräsident Mag. Harald Himmer: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Bundesrat Preineder. – Bitte, Herr Kollege.

 


15.40.01

Bundesrat Martin Preineder (ÖVP, Niederösterreich): Geschätzter Herr Präsident! Herr Bundesminister! Werte Kollegen im Bundesrat! Geschätzte Damen und Herren! Mit „Es war einmal “ möchte ich fast beginnen, aber nicht mit einem Märchen, sondern mit einer Erfolgsgeschichte, die begann, als ziemlich genau vor 20 Jahren, am 8. April 1994, die Donau-Universität Krems per Gesetz gegründet wurde. Noch im selben Jahr verpflichtete sich das Bundesland Niederösterreich gemeinsam mit dem Bund, für deren Erhaltung zu sorgen. Am 13. September 1995 konnte die offizielle Eröffnung stattfinden und ein Jahr später mit 93 Studierenden in drei Lehrgängen der Betrieb aufgenommen werden.

Bereits einige Monate später – es handelt sich um eine postgraduale Ausbildungs­stätte – gab es die ersten Absolventen der Europäischen Journalismus Akademie. Etwas später erhielt diese Universität als erste österreichische Universität das Recht, den akademischen Grad Master of Advanced Studies zu verleihen.

Im Jahr 2003 wurde der neu renovierte Mitteltrakt des historischen Gebäudes eröffnet und der Grundstein für ein komplett neues Gebäude am Campus Krems durch unseren Landeshauptmann Dr. Pröll gelegt.

Es war im Jahr 2004, als das neue Bundesgesetz über die Universität für Weiterbil­dung Krems in Kraft trat, das sich weitestgehend am neuen Universitätsgesetz 2002 orientierte. Die Universität in Krems erhielt unter anderem das Recht, eigene Univer­sitätsprofessorInnen zu berufen. Im Jahr 2004 feierte die Donau-Universität Krems auch ihre Erhebung zur Universität für Weiterbildung und war somit die erste und einzige staatliche Weiterbildungsuniversität ganz Europas.

2005 wurde der neue Campus eröffnet und 2010 der zehntausendste Absolvent verabschiedet.

 


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