BundesratStenographisches Protokoll831. Sitzung / Seite 27

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an Kindergärten, außerschulischer Kinder- und Jugendbetreuung oder Tagesmüttern, aber auch Spielplätze und Infrastruktur stellen sich ganz anders dar als in ländlichen Gebieten, die wesentlich dünner besiedelt sind. Deswegen will ich das nicht nur positiv sehen, sondern es hat auch etwas mit Dichte zu tun, aber natürlich auch mit den Zielen dieser Stadt, die den Gratiskindergarten anbietet, wo die Kindergärten 47 Wochen im Jahr geöffnet sind, zum Teil auch mehr, wo Kinderbetreuungseinrichtungen von früh morgens bis zum späten Abend, bis 18 oder 19 Uhr, geöffnet sind, damit Familie und Beruf wirklich vereinbar sind.

Ich wünsche mir – ein Vorredner hat es schon gesagt; das Licht auf dem Rednerpult leuchtet auch schon – überhaupt eine Gesellschaft, nicht nur im Familienbereich, die wieder mehr Wert auf Kinder legt und die die Welt auch ein bisschen mehr durch Kinderaugen betrachtet, verbunden mit Spaß, manchmal auch mit Ärger, mit dem Wildsein von Kindern, und dadurch vielleicht ein bisschen mehr Verständnis für die Bedürfnisse dieser Gruppe, ein bisschen mehr Verständnis für die Anliegen unserer Kinder hat – im täglichen Leben, in der Alltagspolitik, denn Politik ist auch, ob man in den Hof hinunterschreit: Ihr Gfraster, schleicht’s euch!, oder ob man sagt: Schau, wie schön die Kinder spielen, das gefällt mir, das ist ein Genuss! – Das ist Alltagspolitik (Präsident Lampel: Bitte zum Schluss kommen!), und diese Alltagspolitik soll auch die Anliegen unserer Kinder und Jugendlichen miteinbeziehen. – Danke. (Beifall bei SPÖ, ÖVP und Grünen.)

10.22


Präsident Michael Lampel: Als Nächste zu Wort gemeldet hat sich Frau Bundesrätin Michalke. Ich erteile es ihr.

 


10.22.17

Bundesrätin Cornelia Michalke (FPÖ, Vorarlberg): Sehr geehrtes Präsidium! Frau Bundesminister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen, Zuhörerinnen und Zuhörer, Zuschauer vor den Fernsehschirmen! Wie wir sehen, hat die Familienpolitik ein wahn­sinnig breites Spektrum, und es wird uns nicht möglich sein, diese komplette Band­breite völlig abzudecken, wie wir das gerne möchten.

Sieben Vorrednerinnen und Vorredner vor mir haben bereits versucht, die Wahlfreiheit entsprechend in den Vordergrund zu stellen. Das wollen wir offensichtlich alle. Es freut mich auch sehr, dass Sie in Zukunft Wert auf Individualität legen wollen. Diese Indivi­dualität hat sich hauptsächlich auf die Betreuungseinrichtungen fokussiert. Efgani, du hast die Betreuungseinrichtungen sogar in dem Zusammenhang angesprochen, dass sie eventuell wieder zur Steigerung der Fertilitätsrate der Frauen beitragen könnten. Daran glaube ich nicht.

Ich glaube, dass es sehr wohl Betreuungseinrichtungen braucht, unberedt (Bundesrat Schreuder: Schweden, Frankreich!), und ich weiß auch, Herr Schreuder, dass Sie als Redner nach mir dieses Detail mit Sicherheit noch ausführen werden, deshalb möchte ich mich auf einen anderen Weg fokussieren, der meiner Meinung nach bisher zu kurz gekommen ist. Es gibt auch Frauen, die sich entscheiden, zu Hause zu bleiben, weil ihre Familien – und zur Familie gehören alle, der Mann, die Kinder, eventuell auch die Großeltern – entschieden haben, die Kinder selbst zu erziehen. Und wenn wir die Wahlfreiheit haben wollen, dann brauchen wir nicht nur Betreuungseinrichtungen, die sehr wohl alle Spielchen spielen und Angebot und Nachfrage bis zu 150 Prozent erfüllen, sondern dann brauchen wir auch die Unterstützung für diese Frauen, damit sie die Möglichkeit haben, zu Hause zu bleiben, das gerne tun und zwei oder drei Kinder betreuen können. Diesen Familien sollte das Geld überlassen werden, das anderen­falls für die Betreuungseinrichtungen benötigt würde. Genau für diesen Personenkreis möchte ich eine Lanze brechen, weil es auch diese Familien gibt. Bei der Frage, was


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