BundesratStenographisches Protokoll832. Sitzung / Seite 199

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Bahn zu fahren. Da gehört eine gewisse Liebe dazu, dass man es trotzdem tut. Man muss die Vorteile, die das Bahnfahren bietet, wirklich auch erkennen und einmal erleben. Und ich glaube, es ist sehr wichtig, dass man, wenn man diese Liebe zur Bahn bei den Menschen wecken möchte, bei den jungen Menschen damit beginnt.

Es gibt da einige sehr gute Beispiele wie das Jugendticket. Leider wird es nur von einigen Bundesländern angeboten und nicht bundesweit – und leider auch nicht für Studierende. Dieses Jugendticket gilt nur für Schüler und Lehrlinge. Ich glaube, es wäre ein ganz großer Wurf, wenn es uns gelänge, hier eine bundesweite Lösung zustande zu bringen. Das wäre auch ein wichtiger Schritt gegen die Entsiedelung des ländlichen Raumes, weil Studierende dann weiter in ihrer Heimatgemeinde wohnen könnten und nicht unbedingt in die Universitätsstädte ziehen müssten, in die sie ja mit Lockmaßnahmen seitens der Städte gelockt werden, vor allem was U-Bahn-Tickets und dergleichen betrifft. Es wäre dies auch eine große Hilfe für eine Gruppe von Menschen, die Studenten, die ohnehin jeden Cent zweimal umdrehen müssen.

Natürlich stellt sich hier gleich die Frage der Finanzierung. Wir alle wissen, dass die Bahn sehr viel an öffentlichen Geldern bekommt und auch benötigt. Und ich glaube, wenn das schon so sein muss, dann sollen vor allem auch die Menschen und die Kunden davon wirklich profitieren. Ich denke, dass das eine wichtige Investition in die zukünftige Kundenbindung wäre.

Stichwort Investition. Ein wichtiger Bereich ist natürlich der Ausbau des Schienen­netzes. Da gibt es tolle Erfolge, was die Koralmbahn betrifft, aber auch den Sem­mering-Basistunnel, wenngleich es hier nach wie vor immer wieder zu Verzögerungen kommt, weil es Einsprüche gibt; Einsprüche, die man sich vielleicht hätte ersparen können, wenn man von vornherein die Betroffenen besser eingebunden hätte. Man würde sich viele Kosten ersparen, wenn es nicht zu diesen Verzögerungen kommen würde.

Wichtig für die Zukunft ist eine stärkere internationale Vernetzung des Schienennetzes, woran auch intensiv gearbeitet wird, weil ich glaube, dass die Bahn gerade im Fernverkehr wesentliche Vorteile hat.

Insgesamt gesehen, glaube ich, hat die Schienen-Control eine wichtige Aufgabe zu erfüllen in Bezug auf Fahrgastrechte und Kundenfreundlichkeit, aber insbesondere auch in Bezug auf Wettbewerb und Liberalisierung, und ich wünsche dazu weiterhin viel Erfolg und alles Gute. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Bundesräten der SPÖ.)

20.17


Vizepräsident Mag. Harald Himmer: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Bun­desrat Krusche. – Bitte, Herr Kollege.

 


20.17.23

Bundesrat Gerd Krusche (FPÖ, Steiermark): Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Bundesminister! Meine Damen und Herren! Auch wir werden diesem Bericht unsere Zustimmung erteilen. Unsere Zustimmung ist vor allem adressiert an die Arbeit der Schienen-Control und an den vorliegenden sehr informativen und umfangreichen Bericht.

Was die ÖBB selbst betrifft, gibt es doch einige Kritikpunkte anzumerken. Kollege Reisinger hat hier bereits wichtige Punkte genannt, die ich nicht wiederholen möchte. Ich kann die Argumentation des Kollegen Lampel nicht ganz teilen, wenn er sagt, dass die Servicequalität so toll wäre, denn schließlich und endlich gibt es sehr wohl Kritikpunkte, die auch die Schienen-Control feststellt, beispielsweise die Veröffent­lichung der Personentarife betreffend. Da ist ja sogar ein Verfahren anhängig.

 


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