BundesratStenographisches Protokoll833. Sitzung / Seite 12

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Wir haben jetzt im Schuljahr 2014/2015 2 699 Erstklassler. Ich habe gestern im Fami­lienreferat angerufen und gefragt, wie viel Geld wir dafür eigentlich schon ausgegeben haben. Das ist natürlich eine Investition. Frau Landesrätin Dunst hat mir gesagt, in den letzten fünf Jahren wurden im Burgenland 1 182 900 € für diesen „Schulstart-Hunder­ter“ ausgegeben.

Ich war, das gebe ich zu, etwas skeptisch, weil ich gedacht habe: 100 € beim Schul­start, wird das genügen, wird das für die Familien ausreichen? – Es genügt, es reicht aus. Es gibt sehr viele Familien, die sich das sonst nicht leisten könnten, die wirklich mit diesem Hunderter einen guten Start für die Kinder machen können.

Wir haben im Burgenland auch eine Lesefrühförderung, ab dem ersten Lebensjahr schon, aber in der ersten Klasse Volksschule dann verstärkt, mit dem Österreichischen Buchklub der Jugend gemeinsam. Dies wurde auch von unserer Familienlandesrätin, Frau Landesrätin Verena Dunst, initiiert.

Wir haben in ganz Österreich 300 000 Menschen, die offiziell nicht lesen und nicht schreiben können. Im Burgenland sind es offiziell 22 000 Menschen. Ich glaube, dass es bei der Bildung gerade am Anfang sehr, sehr wichtig ist, die Lust auf das Lesen zu wecken, die Lust zu wecken, sich weiterzubilden und etwas zu lernen. Ich denke, dass mit dem Österreichischen Buchklub und mit dieser Lesefrühförderungsaktion auch ein wichtiger Schritt gesetzt wird. All das ist natürlich auch sehr wichtig, weil wir das mit der Schuleingangsphase verbinden können.

Wir haben diese Schuleingangsphase auch schon in Hirm. Ich habe mit unserer Volks­schuldirektorin telefoniert und sie gefragt: Gibt es irgendetwas, was ich noch anbringen sollte, was du dir noch wünschst, was besser gemacht werden sollte, wenn wir heute im Bundesrat die Möglichkeit haben? – Und sie hat geantwortet: Diesmal nicht, Inge. Es passt wirklich.

Das Einzige, was ich ausrichten soll, Frau Ministerin, ist, dass es ganz toll ist, dass nicht vorgeschrieben ist, in welcher Sparte die Kinder gefördert werden sollen, dass es also nicht nur Sprache sein muss, sondern dass es wirklich eine individuelle Förderung der Kinder sein kann, dass sie nicht gezwungen sind, nur in die Sprachrichtung oder nur in die mathematische Richtung zu gehen, sondern dass jeder Schwerpunkt für je­des Kind eigens gesetzt werden kann. Das wird sehr begrüßt.

Ich möchte mich auch für dieses Gesetz bedanken. Ich bin als Bürgermeisterin sehr froh darüber und möchte allen Kolleginnen und Kollegen, die im Gemeinderat oder Bürgermeisteramt sitzen, ausrichten, dass jeder Euro, der in die Bildung, auch seitens der Gemeinde, investiert wird, ein sehr gut investierter Euro ist. Vielleicht bauen wir einmal eine Straße weniger und investieren etwas mehr in die Bildung. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Bundesräten von ÖVP und Grünen.)

9.18


Präsidentin Ana Blatnik: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Bundesrat Köberl. Ich erteile ihm dieses.

 


9.18.21

Bundesrat Günther Köberl (ÖVP, Steiermark): Geschätzte Frau Präsidentin! Einen wunderschönen guten Morgen, Frau Bundesminister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Die heutige Bundesratssitzung hat ja mit einem „Wandertag“ begonnen – einem Wan­dertag zur frisch angelobten Kollegin. Ein bisschen erinnert mich das Hinaufgehen in diesen Sitzungssaal immer an die Tätigkeit in der Schule. Bei uns gibt es zwar keine Glocke mehr, die läutet, aber so manche Gemeinsamkeit zwischen dem Hohen Haus und der Schule gibt es doch.

Lassen Sie mich einen anderen Zugang zur heutigen Aktuellen Stunde mit dem Thema „Schulstart NEU“ wählen. Ich habe ein bisschen in der Zeitung geschmökert, was denn


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