BundesratStenographisches Protokoll833. Sitzung / Seite 27

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es notwendig ist, soll ein zweites Kindergartenjahr verpflichtend sein. Denn nur wenn man die Sprache versteht, ist man in den Klassenverband integriert und kann dem Un­terricht folgen.

Noch ein Punkt ist mir als Physiotherapeutin und Hobbysportlerin wichtig: Wir müssen neue Möglichkeiten schaffen, um mehr körperliche Aktivitäten in den Unterricht zu inte­grieren. Man muss sich vorstellen: Die Kinder kommen vom Kindergarten in die Schule und müssen dann dort den ganzen Vormittag im Sitzen verbringen. Ich meine, das ist eine enorme Umstellung für die Kinder. Die Kinder brauchen Bewegung, die Kinder be­wegen sich gerne, sie bewegen sich physiologisch. Und leider verlernen sie den phy­siologischen Bewegungsablauf im Laufe der Schulzeit durch zu wenig Aktivitäten. Bewegung und körperliche Aktivitäten erleichtern auch das Lernen, das ist erwiesen. Bewegung macht den Kopf frei.

Öffnen wir die Schulen für Vereine, damit die tägliche Bewegungseinheit in jeder Schu­le Realität wird! Öffnen wir die Schule für Freizeit‑ und SportpädagogInnen! Bewegung kann jetzt schon einfach in den Unterrichtsalltag integriert werden. Ich denke zum Beispiel an labile Sitzgelegenheiten. Es gibt bereits Ergometerklassen in Niederöster­reichs Schulen. Es gibt viele Möglichkeiten, um Bewegung in den Unterricht zu inte­grieren. Viele Ansätze bestehen bereits. Es geht einfach um eine Optimierung und flä­chendeckende Umsetzung.

Die Schuleingangsphase ist zentraler Schlüsselpunkt für eine optimale Schullaufbahn, aber die Individualität jedes Kindes steht im Vordergrund, und es ist unser Ziel, die Stärken und Schwächen herauszufinden und die Kinder optimal zu begleiten.

Wie gesagt: Wichtig ist die optimale Zusammenarbeit zwischen Kindergartenpädago­gInnen, VolksschullehrerInnen, SozialpädagogInnen, Eltern und Kindern.

Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Der gemeinsame Weg ist das Ziel, und wir sind auf dem richtigen Weg. – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP und bei Bundesräten der SPÖ.)

10.19


Präsidentin Ana Blatnik: Zu Wort gemeldet hat sich jetzt Herr Bundesrat Dörfler. Ich erteile ihm dieses.

 


10.20.05

Bundesrat Gerhard Dörfler (FPÖ, Kärnten): Dober dan, Frau Präsidentin! Geschätzte Frau Bundesminister! Ganz besonders darf ich heute aber auch eine Gratulation aussprechen. Frau Kollegin Schreyer, herzliche Gratulation! Du bist ja seit einigen Wo­chen Mama. Deine kleine Valerie ist mit dem Papa draußen und sehr brav, ich habe das gerade eben überprüfen können. Das zeigt, wie gut die Vereinbarkeit eines politi­schen Berufes mit der Familie funktioniert, wenn der Papa da auch mitspielt. Das ist auch als ein Aufruf an viele andere Väter zu verstehen. (Allgemeiner Beifall.)

Meine Damen und Herren! Ich bin kein Bildungsideologe, sondern ein Bildungsprak­tiker, im Bereich der Kinderbetreuung war ich zwölf Jahre Kinderbetreuungsreferent im Bundesland Kärnten. Frau Bundesminister, für mich ist das ja fast eine Erbschaft,
die Sie heute antreten. Wir haben in Kärnten mit dem Schul- und Kinderbetreuungs-
jahr 2008/9 das verpflichtende Vorschulkindergartenjahr eingeführt und auch per Ge­setz die Verpflichtung zur Zusammenarbeit Kindergarten – Schule. Das ganze letzte Kindergartenjahr, die ganze Schuleingangsphase wird in Kärnten schon per Gesetz er­folgreich die so sinnvolle Kooperation gelebt. Das ist eine Bestätigung dafür, dass wir damals schon erkannt haben, dass viele Defizite im Bildungsbereich leider bereits im Vorschulalter stattfinden.

 


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