es notwendig ist, soll ein zweites Kindergartenjahr verpflichtend sein. Denn nur wenn man die Sprache versteht, ist man in den Klassenverband integriert und kann dem Unterricht folgen.
Noch ein Punkt ist mir als Physiotherapeutin und Hobbysportlerin wichtig: Wir müssen neue Möglichkeiten schaffen, um mehr körperliche Aktivitäten in den Unterricht zu integrieren. Man muss sich vorstellen: Die Kinder kommen vom Kindergarten in die Schule und müssen dann dort den ganzen Vormittag im Sitzen verbringen. Ich meine, das ist eine enorme Umstellung für die Kinder. Die Kinder brauchen Bewegung, die Kinder bewegen sich gerne, sie bewegen sich physiologisch. Und leider verlernen sie den physiologischen Bewegungsablauf im Laufe der Schulzeit durch zu wenig Aktivitäten. Bewegung und körperliche Aktivitäten erleichtern auch das Lernen, das ist erwiesen. Bewegung macht den Kopf frei.
Öffnen wir die Schulen für Vereine, damit die tägliche Bewegungseinheit in jeder Schule Realität wird! Öffnen wir die Schule für Freizeit‑ und SportpädagogInnen! Bewegung kann jetzt schon einfach in den Unterrichtsalltag integriert werden. Ich denke zum Beispiel an labile Sitzgelegenheiten. Es gibt bereits Ergometerklassen in Niederösterreichs Schulen. Es gibt viele Möglichkeiten, um Bewegung in den Unterricht zu integrieren. Viele Ansätze bestehen bereits. Es geht einfach um eine Optimierung und flächendeckende Umsetzung.
Die Schuleingangsphase ist zentraler Schlüsselpunkt für eine optimale Schullaufbahn, aber die Individualität jedes Kindes steht im Vordergrund, und es ist unser Ziel, die Stärken und Schwächen herauszufinden und die Kinder optimal zu begleiten.
Wie gesagt: Wichtig ist die optimale Zusammenarbeit zwischen KindergartenpädagogInnen, VolksschullehrerInnen, SozialpädagogInnen, Eltern und Kindern.
Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Der gemeinsame Weg ist das Ziel, und wir sind auf dem richtigen Weg. – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP und bei Bundesräten der SPÖ.)
10.19
Präsidentin Ana Blatnik: Zu Wort gemeldet hat sich jetzt Herr Bundesrat Dörfler. Ich erteile ihm dieses.
10.20
Bundesrat Gerhard Dörfler (FPÖ, Kärnten): Dober dan, Frau Präsidentin! Geschätzte Frau Bundesminister! Ganz besonders darf ich heute aber auch eine Gratulation aussprechen. Frau Kollegin Schreyer, herzliche Gratulation! Du bist ja seit einigen Wochen Mama. Deine kleine Valerie ist mit dem Papa draußen und sehr brav, ich habe das gerade eben überprüfen können. Das zeigt, wie gut die Vereinbarkeit eines politischen Berufes mit der Familie funktioniert, wenn der Papa da auch mitspielt. Das ist auch als ein Aufruf an viele andere Väter zu verstehen. (Allgemeiner Beifall.)
Meine Damen und Herren! Ich bin kein
Bildungsideologe, sondern ein Bildungspraktiker, im Bereich der Kinderbetreuung
war ich zwölf Jahre Kinderbetreuungsreferent im Bundesland Kärnten.
Frau Bundesminister, für mich ist das ja fast eine Erbschaft,
die Sie heute antreten. Wir haben in Kärnten mit dem Schul- und
Kinderbetreuungs-
jahr 2008/9 das verpflichtende Vorschulkindergartenjahr eingeführt und
auch per Gesetz die Verpflichtung zur Zusammenarbeit
Kindergarten – Schule. Das ganze letzte Kindergartenjahr, die ganze
Schuleingangsphase wird in Kärnten schon per Gesetz erfolgreich die
so sinnvolle Kooperation gelebt. Das ist eine Bestätigung dafür, dass
wir damals schon erkannt haben, dass viele Defizite im Bildungsbereich leider
bereits im Vorschulalter stattfinden.
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