BundesratStenographisches Protokoll833. Sitzung / Seite 108

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punkt auf die Infanterie mit Mannesbewaffnung, auf die Mobilität der Truppe, auf hoch­technische Ausrüstung auf dem Gebiet der Aufklärung und so weiter zu legen. Ich den­ke, das Gewicht werden wir in Zukunft auch darauf legen müssen.

Der Leopard hat auch ein gewisses Alter erreicht, und wenn wir ihn schön langsam auslaufen lassen, dann wird die Welt, auch die militärische Welt, nicht zusammenbre­chen, denn einen großen Panzerkrieg werden wir innerhalb der EU hoffentlich nicht zu führen haben. (Bundesrätin Mühlwerth: Woher wollen Sie das wissen?)

Summa summarum haben wir, muss man sagen, derzeit eine schwierige Situation beim österreichischen Bundesheer, da gebe ich Ihnen recht, eine finanziell dramati­sche Situation. Es gilt jetzt zwei Jahre durchzutauchen. Aber ich hoffe, dass wir ab 2016 diese Mittel wieder aufbringen können, um die notwendigen Investitionen für die Zukunft tätigen zu können. – Vielen Dank. (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)

15.09


Vizepräsident Mag. Harald Himmer: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Bundes­rat Beer. – Bitte, Herr Kollege.

 


15.10.21

Bundesrat Wolfgang Beer (SPÖ, Wien): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Minister! Meine Damen und Herren Bundesrätinnen und Bundesräte! Grundsätz­lich stimme ich mit dem Kollegen Perhab überein, aber wie es halt im Leben so ist, gibt es verschiedene Anschauungen, zum Beispiel bei den Eurofightern, wo wir, glaube ich, nie wirklich zusammenkommen werden können. Ich glaube, dass es bei den Euro­fightern schon eine Tatsache ist, dass wir da ein Gerät gekauft haben, das für Öster­reich viel zu teuer ist. Eigentlich war am Anfang beim Bundesheer eine Luftstreitwaffe nicht vorgesehen. Das ist dadurch entstanden, dass es einmal nach dem Zweiten Weltkrieg einen Zwischenfall gegeben hat und uns die Russen angeboten haben, un­seren Luftraum mit zu verteidigen, und das wollte Österreich auf gar keinen Fall. Des­halb wurden eigentlich Flugzeuge angeschafft. (Bundesrat Krusche: Wollen wir sie jetzt von der NATO haben?) Aber nicht von den Russen! (Neuerlicher Zwischenruf des Bundesrates Krusche.)

Nein, aber das ist wieder ganz typisch für euch, dass ihr eigentlich gar nicht wisst, wo­von ihr redet. Vielleicht sollte man einmal ein bisschen beleuchten, was der Artikel 79 un­serer Bundesverfassung besagt. Ich zitiere:

„Dem Bundesheer obliegt die militärische Landesverteidigung. Es ist nach den Grund­sätzen eines Milizsystems einzurichten.“

Und es steht dann im Absatz 2 unter anderem:

 zum Schutz der verfassungsmäßigen Einrichtungen und () zur Hilfeleistung bei Elementarereignissen 

Nicht so wie Kollege Herbert es vorhin gesagt hat: Katastrophenschutz sei die urei­genste Aufgabe des Bundesheeres. (Zwischenruf des Bundesrates Herbert.)

Ich wiederhole: „Hilfeleistung bei Elementarereignissen“. (Weitere Zwischenrufe bei der FPÖ.)

Wenn sich die Freiheitlichen ein bisschen mit unserem Land auseinandersetzen wür­den und nicht immer nur Kleingeld wechseln wollten, dann wüssten sie, dass das Lan­dessache ist und nicht ureigenste Aufgabe des Bundesheeres. (Neuerlicher Zwischen­ruf des Bundesrates Herbert.) Gar keine Frage, wenn das Land nicht mehr weiter­kommt, dann steht das Bundesheer Gewehr bei Fuß und hilft und unterstützt. (Beifall bei SPÖ und ÖVP. – Weitere anhaltende Zwischenrufe bei der FPÖ.)

 


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