BundesratStenographisches Protokoll834. Sitzung / Seite 109

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

nehmen können. Das wird wichtig sein, denn wir sehen, in Zukunft wird der Beruf Arzt immer weiblicher. Dementsprechend müssen wir auch die Ausbildung angleichen.

Auch das das zweite Gesetz, das wir heute noch beschließen, das Arbeitszeitgesetz, hat sicherlich einen starken Einfluss darauf, dass wir in Zukunft diese Ausbildung in die Richtung lenken, dass die Ärzte wieder in Österreich bleiben. Denn finanziell sind Länder wie England, Deutschland, aber auch die Schweiz – die wir immer vergessen – viel interessanter für die Ärzte, weil sie dort höhere Gehälter bekommen. Wir wissen aber auch, dass zum Beispiel die Steiermark jetzt ausgeschert ist und eine Zusatz­bezahlung dementsprechend integriert.

Wir wissen aber auch – wie Sie vorher schon gesagt haben –, dass es immer wichtiger sein wird, die übergreifende Zusammenarbeit zu leben: dass ein Arzt einen Arzt beschäftigen kann, dass vielleicht auch ein Landarzt oder ein dementsprechend praktizierender Arzt einmal in der Woche einen Facharzt beschäftigen kann, dass dieser hinauskommt in die ländlichen Gemeinden, sodass nicht stets die Patienten ins Krankenhaus oder zu den Fachärztezentren fahren müssen. Der Arzt soll als Manager gelten und dementsprechend die Krankenschwester oder den Physiotherapeuten in die Gruppe einbinden können. Ich glaube, da sind wir auf dem richtigen Weg.

Das Wichtigste für einen Landarzt wird sein ein Drittel des Einkommens, hat mir ein Landarzt gesagt, kommt aus der Hausapotheke –, dass die Hausapotheke bei den Ärzten erhalten bleibt. Wir müssen diesbezüglich Regelungen finden; ich persönlich bin sehr daran interessiert und mit den entsprechenden Personen in Kontakt, damit hier Lösungen gefunden werden.

Es ist natürlich ein Unterschied, ob der Arzt am Land oder in der Stadt praktiziert. Auch im Pflegebereich gibt es das gleiche Problem, und deshalb wird es wichtig sein, dass Sie mit großer Unterstützung durch den Bundesrat die Möglichkeiten nützen, denn wir sind bereit, in die Richtung zu gehen, wo die Türen offen stehen.

Vom Kollegen Krusche habe ich vorhin gehört, dass Ärzte irgendwoher kommen, als hätten Sie gesagt, es kommen ausländische Ärzte nach Österreich. Ich hatte einen Zahnarzt, der kam von den Philippinen, damals aus dem Kriegsherd, jetzt habe ich einen türkischen Zahnarzt, aber ich habe noch alle Zähne. (Heiterkeit. – Bundesrat Kneifel: Sehr beruhigend!) Er hat mir nicht einen Zahn gezogen.

Fürchten wir uns also nicht vor den Ausländern, sondern gehen wir der Zukunft positiv entgegen und sehen wir die Türen, die offen stehen. Ich glaube, wir haben mit dem heutigen Gesetz wieder eine große Tür geöffnet. Herzliche Gratulation, Frau Minis­terin! – Danke schön. (Beifall bei ÖVP, SPÖ und Grünen sowie des Bundesrates Zelina.)

15.11


Vizepräsident Mag. Harald Himmer: Weitere Wortmeldungen liegen dazu nicht vor.

Wünscht noch jemand das Wort? – Das ist nicht der Fall. Die Debatte ist geschlossen.

Wir gelangen zur Abstimmung.

Ich ersuche jene Bundesrätinnen und Bundesräte, die dem Antrag zustimmen, gegen den vorliegenden Beschluss des Nationalrates keinen Einspruch zu erheben, um ein Handzeichen. – Das ist die Stimmenmehrheit. Der Antrag ist somit angenommen.

15.12.097. Punkt

Beschluss des Nationalrates vom 23. Oktober 2014 betreffend Abkommen zwi­schen der Regierung der Republik Österreich und der Regierung Montenegros


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite