BundesratStenographisches Protokoll836. Sitzung / Seite 73

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13.06.55

Bundesrätin Anneliese Junker (ÖVP, Tirol): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Ge­schätzter Herr Minister! Meine Damen und Herren! Der Rat für Forschung und Technologieentwicklung hat sich intensiv mit der Frage beschäftigt: Wie kann oder wie sollte Österreich im Jahre 2050 aussehen?

Der Rat hat sich auch die Mühe gemacht zu durchleuchten: Wie ist der jetzige Stand? – Da hat Österreich die Wirtschaftskrise 2009 mit einem blauen Auge gut überstanden. Einerseits war es der Export, der Österreich geschützt hat, und die 2. Säule war der Tourismus. Es waren auch die Österreicher, die in Österreich Urlaub gemacht haben, die gesagt haben: Wir unterstützen Österreich.

Dennoch stellt sich die Frage: Wie schaut Österreich in Zukunft aus? – Das Jahr 2014 hat ein ganz geringes wirtschaftliches Wachstum beziehungsweise fast keines. Die Arbeitslosigkeit ist im Steigen begriffen. Ohne Wirtschaftswachstum gibt es natürlich auch keine Arbeit. Die Staatsfinanzen sind auch nicht so rosig, also jubilieren können wir da nicht! Das heißt auch: Die Staatshaushalte müssen dringend saniert werden.

Der Rat für Forschung und Technologieentwicklung hat deshalb den Blick in die Zukunft gerichtet und schaut, welche Schritte schon jetzt unternommen werden müssten, um die Zukunft des Landes erfolgreich gestalten zu können. 30 namhafte Expertinnen und Experten waren dazu bereit, sich den unterschiedlichsten Themen zu stellen, und haben diese Themen aufgearbeitet: von der Bildung und demographischen Entwicklung über die Möglichkeit zu Verfassungs- und Steuerreformen sowie globale Entwicklungen bis natürlich hin zu Wissenschaft und Forschung und zu allgemeinen Themen. Der Rat hat aufgezeigt, wo die Reise Österreichs hingehen sollte und welche Schritte auch jetzt schon gesetzt werden müssen.

Um die Zukunft unseres Landes erfolgreich zu gestalten, müssen wir uns bewegen. Es ist sicher notwendig, dass wir mehr Geld für Forschung und Entwicklung in die Hand nehmen. Wir sind auf einem guten Pfad, aber doch ist das auch das Thema der Zukunft.

Im August 2013 hat der Rat bei den Alpbacher Technologietagen die Publikation „Österreich 2050“ vorgestellt. In acht Kapiteln wurden die Herausforderungen Öster-reichs analysiert: die Herausforderungen für Bildung und Forschungspolitik, Migration und Demographie, Energieversorgung und Umweltprobleme, Strukturrefor­men, globale Entwicklung und die Zukunft im Allgemeinen.

Fazit aus diesen Beiträgen ist: Für eine kleine offene Volkswirtschaft wie jene Öster-reichs wird es künftig nicht ausreichen, im globalen Wettlauf nur dabei zu sein, sondern wir müssen in Bildung, Forschung, Technologie, Innovation investieren, was für ein rohstoffarmes Land wie Österreich die entscheidende Voraussetzung ist, um in Zukunft wettbewerbsfähig bleiben zu können und wirtschaftlich-technische, souveräne, ökolo­gische und kulturelle Fortschritte zu erzielen.

Im Buch ist auch ein Satz darüber enthalten, was das Buch bewirken soll. Das Buch soll auch Orientierung geben und dazu beitragen, der Politik wieder Mut zum Handeln zu machen. Haben wir diesen Mut! Und gehen wir das Projekt Zukunft gemeinsam an, um für Österreich diese Vorreiterrolle, die wir jetzt schon haben, vielleicht noch um ein paar Stufen zu erhöhen, aber dass Österreich lebenswert und in der Wirtschaft auch ein toller Platz sein soll. – Danke. (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)

13.11


Vizepräsidentin Inge Posch-Gruska: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Bun­desrat Krusche. Ich erteile ihm dieses.

 


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