BundesratStenographisches Protokoll836. Sitzung / Seite 89

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Maßnahmen in diesen beiden Bereichen, nämlich das Nachholen von Pflichtschul­abschlüssen und das Angebot der Basisbildung.

Ein letzter Aspekt, mein Vorredner hat ihn kurz erwähnt: Bildung wird in Österreich vererbt. Das belegen sehr viele Studien. Diese Maßnahme, die es Menschen ermög­licht, einen neuen, einen besseren Platz im Bildungssystem einzunehmen, ist wichtig. Und möglicherweise können sie diesen besseren Platz dann auch an Ihre Kinder weitervererben. Eigentlich müssen wir hoffen, dass diese Maßnahme in einigen Jahren nicht mehr notwendig sein wird, weil unser Bildungssystem es schaffen wird, diese jungen Menschen von vornherein so zu begleiten, dass sie zu ihren Bildungsab­schlüssen kommen. Dennoch wünsche ich dieser Maßnahme für die nächsten Jahre, dass möglichst alle Plätze besetzt werden und dass sie weiterhin gut angenommen wird. – Vielen Dank. (Beifall bei SPÖ und ÖVP.)

14.14


Präsidentin Ana Blatnik: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Bundesrat Mag. Jachs. – Bitte.

 


14.14.13

Bundesrat Mag. Christian Jachs (ÖVP, Oberösterreich): Sehr geehrte Frau Präsi­dentin! Frau Bundesminister! Ja, liebe Kolleginnen und Kollegen, wir machen sehr oft ein Geheimnis daraus, aber Tatsache ist, dass jährlich 3 000 bis 5 000 Jugendliche das Schulsystem ohne Abschluss verlassen. Das ist tatsächlich ein alarmierender, ein besorgniserregender Befund, ein Thema, dem wir uns gemeinsam ganz konsequent stellen müssen. Es kann nicht sein, dass wir diese jungen Menschen im Schatten stehen lassen. Wir müssen etwas dagegen tun, auf sie zugehen, ihnen die Hand reichen, und dieses Förderprogramm ist so eine attraktive, eine gute, eine vernünftige Handreichung für unsere jugendlichen Menschen ohne Bildungs- und ohne Schulab­schluss. (Zwischenruf der Bundesrätin Mühlwerth.)

Dass es gut ankommt und dass es wirkt und dass es sehr positiv ist, das beweist auch die beachtliche Drop-out-Quote von 14 bis 18 Prozent. Das hört sich an, als wäre es viel, aber schaut man sich die Zielgruppe an, um die es geht, dann muss man sagen, in diesen Programmen an den Instituten wird sehr, sehr erfolgreich gearbeitet.

Was uns freut, ist, dass es heute möglich ist, die Verlängerung zeitgerecht auf den Weg zu bringen, denn das ist für die jungen Menschen die zweite große Chance, und jeder hat sich eine zweite Chance verdient. Henry Ford hat gewusst, wovon er spricht. Ford hat die Menschen beschäftigt, er hat sie ausgebildet, er war an sich ein sozial engagierter Unternehmer, und dieser Henry Ford hat einmal gesagt: Es gibt mehr Menschen, die kapitulieren, als Menschen, die scheitern. – Und dieses Förderpro­gramm ist die zweite große Chance, daher stimmen wir, die ÖVP-Fraktion, dem Programm sehr gerne zu. (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)

14.16


Präsidentin Ana Blatnik: Zur Abgabe einer Stellungnahme hat sich Frau Bundes­ministerin Heinisch-Hosek zu Wort gemeldet. – Bitte.

 


14.16.26

Bundesministerin für Bildung und Frauen Gabriele Heinisch-Hosek: Frau Präsi­dentin! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen des Hohen Bundesrates! Ich freue mich auch, dass diese Regierungsvorlage heute fast einstimmig beschlossen werden wird.

Ich möchte zu den Zahlen nur so viel sagen: Fast 20 000 Menschen können wir mit dieser Maßnahme in den nächsten drei Jahren erfassen. Eine Verdoppelung derer, die eine Basisbildung absolvieren können, ist ermöglicht worden – ich sage es noch ein­mal –, weil die ESF-Mittel verdoppelt wurden.

 


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